Kitzbüheler Anzeiger

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Hoffnungsschimmer für Verbesserung der Raumsituation am Bundesgymnasium St. Johann Eine Klasse - sichtbar bis auf den letzten Platz besetzt. Seite 28 . Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Februar 1982 Seit Jahren zeigen die Direktion und der Elternverein des Bundesgymnasiums St. Johann die fürchterliche Raumnot an dieser Schule auf. Sie haben, als sich diese andauernden Schwierig ke:ten abzeichne- ten, Eingaben gemacht, Vorsprachen und Besichtigungen erreicht, aber durch eine unglückliche Verquickung des Vorhabens mit einem anderen, auch dringenden Schulneubau des Bundes in St. Johann keinen Fortschritt erzielt. Nun scheinen endlich die Bemühungen Erfolg zu haben. Zwar steht noch die offi- zielle Darstellung des Ministeriums aus, aber in einem Brief von Sektionschef Dr. Adolf März an LA Prof. Walther Kant- ner wurde mitgeteilt, daß die Planung im Gang ist und im Frühjahr 1983 mit dem Bau begonnen werden soll. Dies gibt für die Zukunft Aussicht, daß die drückende Raumsituation sich verbesserr. An dieser »Arbeitsinöglichkeit« im Biowgiekabi- nett. Stelle soll dem Direktor Mag. Helmuth F. Schodl und dem Elternverein unter Ob- mann Dir. Siegfried Goldschald für die jahrelangen Bemühungen gedankt wer- den. Die nachfolgenden Ausführungen be- weisen deutlich, daß es sich bei den Wün- schen und Forderungen nicht um »Traumvorstellungen« von Lehrern han- delt, die gerne die größte und estausge- stattete Schule weitum haben möchten, sondern um Notwendigkeiten für die Auf- rechterhaltung eines zeitgemaßen Unter- richts. Als der Neubau des Bundesgymnasi- ums St. Johann LT. im Herbst 1965 bezo- gen wurde, waren dort 10 Klassen un insgesamt 221 Schüler. Der Bau war groI- zügig und den damaligen Forderungen entsprechend erstellt worden. Es gab nicht nur 14 Klassen in abgestufter Grö- ße, sondern auch eine kleine Reserveklas- se. Nach über 20jährigem Bestand einer Mittelschule n St. Johann war mit dem Bundesschulbau ein großes Ziel erreicht worden. Damals - die Planung erfolgte in den Jahren 1962/63 - konnte niemand wis- sen, daß auf dem Sektor der Allgemein- bildenden höheren Schulen eine völlig neue Entwicklung eintreten wird. Die Zahl der Schüler wuchs enorm an. Und daher ergibt sich derzeit folgender Stand: 532 Schüler (mar.. vergleiche: 221) und 21 (10) Klassen. Das hat u.a. zur Folge: Nacheinander wurden zu »Klassen« um- funktioniert: 2 Aufenthaltsräume. Werk- raum für Knaben, Werkraum für Mäd- chen, Zeichensaal und Zeichenkabinett sowie Elternsprechzimmer. Aus dem Zei- chenkabinett und dem Kartenkabinett wurden »Wanderklassen«. Eine Klasse war in diesem Schuljahr vorübergehend im provisorisch adaptierten Ke.Ierraum der benachbarten Volksschule unterge- bracht. Der Werkraum für Knaben und das Kartenkabinett wurden aus bisherigen Abstellräumen im Keller geschaffen. »Wanderklassen« sind Räume, in de- nen immer jene Klasse unterkommt, die für diese Stunde keine Bleibe hat. Aus ins- gesamt 10 Klassen und den Nebenräumen konnte nicht der Raum für 21 Klassen ge- schaffen werden, ohne daß drückendste Raumprobleme entstanden. Folgen der angeführten Zwangsveränderung von Räumen sind: Es gibt keinen Aufenthalts- raum für die Fahrschüler. Die Fahrschü- ler sind die große Mehrheit der Schüler am Gymnasium. Es fallen 188 Stunden am Nachmittag pro Woche an. Es gibt keinen Zeichensaal und keine Abstell- möglichkeiten für Zeichenutensilien. Wenn die Mädchen Nähmaschinen im Werkunterricht brauchen, müssen diese in die einzelnen Klassen transportiert wer- den. Der Kellerraum für Werken Knaben ist nur für grobe Arbeiten geeignet. Die Enge in den einzelnen Klassen ist fast un- erträglich. In einem Raum mit 31 qm sind z.B. 24 Schüler und ein Lehrer. Das ergibt pro Person eine Bodenfläche von 1,24 qm. Die Expansion der Schule hätte zusätz- liche Nebenräume erforderlich gemacht. Am wichtigsten wäre ein zweiter Turn- saal. Derzeit wären 136 Turnstunden (oh- ne Neigungsgruppen) zu halten. Davon sind nur 35 am Vormittag unterzubrin- gen. Ebenso wie ein Turnsaal fehlt, fehlen Nebenräume dazu (Garderoben, Wasch- räume, Toiletten). Im Biologiesaal (der Begriff Saal ist Hochstapelei) sind zwischen den Samm- lungen für Biologie nur Arbeitsmöglich- keiten für 8 bis 10 Schüler zu schaffen. Der Ausbau der Sammlungen ist ange- sichts der Raumnot kaum vertretbar, wä- re aber für den Unterricht dringend erfor- derlich. Für Physik, Biologie und Chemie steht derzeit ein Saal zur Verfügung, es sind 104 Stunden in diesen Fächern laut Stundenplan zu halten. Der Videorecor- Transport von Nähmaschinen von Klasse zu Klasse. Bilder: Werner Nessizius 1
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