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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Februar 1982 Die Bezirks-Jungbauernschaft Kitzbü- hel veranstaltet am Freitag, den 5. März 1982, in der Landeslehranstalt Weitau in St. Johann einen Redewettbewerb. Be- ginn 19.30 Uhr. Klasse 1: Burschen und Mädchen, Jahrgänge 1964 und jünger; Klasse II: Jahrgänge 1963 bis einschließ- lich 1957. Anmeldung bis Freitag, den 26. Fe- bruar 1982, an die Bezirks-Bauernschaft Kitzbühel, Achenweg 16, Tel. 05356/ 5255 unter Angabe von Alter und Beruf. Themen: Vereinte Nationen - Politbühne oder Krisenmanagement? Menschenrechte - Menschenpflichten Der Nord-Süd-Dialog ist ein Gespräch zwischen Gehörlosen! Friedensbewegungen - Hoffnungen oder Narkotikum für den Westen? Sprachlosigkeit führt zu wortloser Gewalt Jesus lebt - ein Märchen für alte Menschen? Heimat, was soll das? Mein Nachbar, das unbekannte Wesen? Ist Ehe noch zeitgemäß? Was ich von Jugendzentren halte Zusätzliche Wahlthemen für Gruppe 1, unter 18 Jahre: Welche Vor- und Nachteile bietet der ländliche Raum gegenüber der Stadt? Kritik an der Demokratie - ein Recht, eine Pflicht, eine Gefahr? Hilfe - der Beton frißt unsere Nahrung! Sinnvoll gelebte Freizeit ist bewältigtes Leben Kleinigkeiten, die den Frieden fördern! Der Haushalt - größter Arbeitsplatz der Welt Freude liegt im Teilen, nicht im Horten! Bauer sein oder Landwirt? Worin besteht ein Unterschied? Haben religiöse Werte heute noch Gültigkeit? Rede und Bewertung Dauer der vorbereiteten Rede: 6-8 Minuten Es muß frei gesprochen werden, ein Stichwortkonzept ist erlaubt Im Anschluß der Rede stellt die Jury Fragen aus dem Themenbereich, die sofort beantwortet werden müssen Die Bewertung erfolgt durch die Jury nach einem Bewertungsblatt .:..:..:. Einladung zu den Faschingsbällen im Kolpinghaus Fasching 1982 ohne Einheimischen- ball? Keineswegs, denn die Kolpingsfami- lie und der Kolpingchor bieten für die ein- heimischen Ballfreunde heuer wieder zwei Bälle zum Faschingshöhepunkt. Faschingssamstag, 20. Februar, 20 Uhr: Erster Faschingsball im Kolping- haus. Seit Jahren der Treffpunkt der Ein- heimischen, die einmal unter sich sein wollen, um Fasching zu feiern. Faschingsmontag, 22. Februar, 20 Uhr: Faschingsausklang im Kolpinghaus. Das Treffen für alle, die nicht daheim vor dem Fernseher darauf warten wollen, daß der Fasching zu Ende geht. Bei beiden Bällen spielt das beliebte »Berger-Duo«. Die Kolpingsfamilie und der Kolpingchor laden zum Besuch beider Bälle im Kolpingsaal herzlich ein. Bezirks-Jungbauernschaft Kitzbühel: Redewettbewerb 1982 Über die Eisenverhüttung in \Mnkl bei St. Johann in Tirol Studie zur Industrie-Archäologie IX von Herwig Pirkl, Richard Pittioni, Manfred Rupert und Gerhard Sperl - erschienen im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaft, Wien 1981 1. Fundgeschichte, Fundort und Fundgut Von Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni Am 23. August 1979 informierte mich der Kustos des Kitzbüheler Heimatmu- seum, Martin Wörgötter, darüber, daß er am 21. August des gleichen Jahres vom Vorstand des Kitzbüheler Postamtes, Herrn Direktor Josef Egger, mehrere Schlacken erhalten hat, die beim Anwesen seines Bruders Johann Egger in Winkl, Schattseite 10, St. Johann in Tirol, im Zu- ge von Arbeiten für eine Wasserleitung zum neu errichteten Zubau des Hauses Tann gefunden worden waren. Angeblich sollen auch schon 1978 bei den Bauarbei- ten Schlacken festgestellt worden sein. Die wahrscheinlich zentrale Fundstelle liegt auf der Grundparzelle 2067/1 der KG St. Johann, etwa 20 bis 30 m nord- westlich des Tann-Hofes, Eigentümer Jo- hann Egger und östlich des Wendbaches. Das Fundgebiet befindet sich demnach südlich der Pillersee-Ache etwas erhöht auf einer Terrasse in etwa 740 m Seehöhe. Am 25. August 1979 wurde die Fund- stelle gemeinsam mit M. Wörgötter, Ge- org Jöchl, Jochberg, und Carl Hofinger, St. Johann, besucht. Bei dieser Gelegen- heit konnte eine Anzahl von Schlacken- stücken gesammelt werden, die die erste Bestimmung bestätigten, wonach sie als Reste einer Eisenverhüttung anzuspre- chen sind. Am 18. Oktober 1979 hat dann Georg Jöchl, mit Erlaubnis des Grundbe- sitzers, im Schlackenfundbereich mehre- re, bis zu 80 cm tiefe Gräben gezogen und hiebei neben weiteren Schlackenstücken noch kleine Bruchstücke von Winddüsen im Holzkohle enthaltenden Boden festge- stellt. Tongefäßreste sind aber nicht auf- getreten. Für die spektographische und die me- tallographische Untersuchung wurden sechs größere und mehrere kleinere Schlackenstücke ausgewählt. Die sechs größeren Bruchstücke sind als Lauf- und Ofenschlacke anzusprechen, wobei vor al- lem die Laufschlacke an ihrer Oberflä- chenstruktur zu erkennen ist und als kennzeichnend für den alten Eisenhütten- prozeß angesprochen werden kann. Über die Größe der in der Ofenwand eingesetzt gewesenen Winddüsen sind keine näheren Angaben möglich, die diesbezüglichen Bruchstücke sind zu klein, um aus ihnen Maße entnehmen zu können. Hingegen darf aus der beobachteten starken Zer- brechlichkeit der Reste auf eine intensive Hitzebeanspruchung geschlossen werden. Über den Standort des Hüttengebäudes sind nur Vermutungen möglich. Man wird annehmen dürfen, daß die Hütte westlich der Fundstelle in der Nähe des Wendbaches gestanden ist, während die Fundstelle selbst die Zone der Schlacken- und Abfall-Deponie andeuten dürfte. Die Funde von St. Johann, Tannhof, sind eine wichtige Quelle zur Geschichte des Tiroler Eisenhüttenwesens im frühen 16. Jahrhundert. Zur Frage der zugehörigen Eisenerzlagerstätte Von Dr. Herwig Pirkl Die Nordflanke des Kitzbüheler Horns wird von einigen tiefen Gräben ange- schnitten. Sie bieten ausgezeichnete geo- logische Aufschlüsse. Unterhalb des Do- lomitstockes setzen in 1 1/2 bis 2 km Brei- te meist graue Wildschönauer Schiefer mit einzelnen Linsen von Diabasen und Tuffiten ein. Im Osten finden sich auch einzelne Dolomiteinschaltungen. Weiter Talwärts folgt ein etwa 1 1/2 km breiter Streifen von Grünschiefer. Diese schichtparallel abgelagerten Grüngesteine bestehen aus Diabasen und Tuffiten und sind im Ordovizium aus Laven und Aschen eines untermeerischen Vulkanis- mus entstanden. Laven treten gegenüber Tuffen stark zurück. Die abgebauten Fieberbrunner Eisen- erzlagerstätten Lannern, Foierling, Hoch- alpe, Sanhart Alpe und Gerstboden liegen alle in Grüngesteinen oder in enger Nach- barschaft zu diesen. Die Erze waren Ei- senspat (Sideroplesit), bei der Sanhart Al- pe Roteisenerz. Als Erzbringer wird der basische Vulkanismus angesehen.
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