Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 27. Februar 1982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 wirklichung des Plöckentunnels der Bau eines neuen Verkehrsträgers von Kufstein aus durch das Tal der Großache sinnvoll wäre! Auch ein solcher »neuer Verkehrs- träger« müßte über Kirchdorf - St. Jo- hann - Oberndorf - Kitzbühel - Aur- ach - Jochberg, also direkt durch das Fremdenverkehrszentrum führen. Der Tiroler Landtag hat auf Vorschlag des Herrn Landtagsabgeordneten und Bürgermeisters Hans Brettauer beschlos- sen, eine Studienkommission zur Feststel- lung der Verkehrsauswirkungen für die Bezirke Kufstein und Kitzbühel nach dem Bau eines Plöckentunnels einzusetzen. Es ist erstaunlich, daß dieser Kommission kein Fremdenverkehrsfachmann des Be- zirkes Kitzbühel, keiner, dem die Zerstö- rung des Landes gerade durch den inter- nationalen Verkehr bekannt ist, angehört. Die Geburtstagsparade der Stadt Kitz- bühel für Toni Praxmair zur Vollendung seines 75. Lebensjahres am 11. Februar 1982 in der Vorderstadt wurde für den Ju- bilar wie auch für die Mitwirkenden und das zahlreiche Publikum zu einem Erleb- nis. Die Glückwünsche von Bürgermeister LA Hans Brettauer wurden von der Stadt- musik mit Marschmusik, der Schützen- kompanie durch eine Generaldecharge, dem Trachtenverein, dem Kamerad- schaftsbund und dem Kaiserjägerbund durch Fahnengrüße ehrenvoll begleitet. Begründer der Tiroler Abende Toni Praxmair begründete schon im Winter 1929/30 im Cafe »Praxmair« die »Kitzbüheler Nationalsänger«. Zuerst mit seinem Kameraden Max Oberlindober als damals bekanntes Duo »Max und Prax« und Hermann Primus an der Zither. Im Kreise von liebenswerten Gästen wurden Tiroler Lieder und Jodler gesungen. Die freudige Begeisterung der Zuhörerschar aus England und Frankreich brachten ihn auf den Gedanken, mit Einschluß von Volkstanz und Schuhplatteln »Tiroler Abende« zu gestalten. Zu den ersten Schuhplattlern gehörten Hans Huber, Martin Entstrasser und Hans Planat- scher. So begann er mit dem »1. Tiroler Abend«, der heute in aller Welt bekannt ist. Die kleine Gruppe wurde dann durch die Gebrüder Hatzl und Sepp Möllinger für den Gesang und Mitzi Cuilek und Gretl Bodenseer für den Volkstanz ver- größert. Harmonikaspieler war der Tisch- lergeselle Schneider. In aller Stille starteten »Max und Prax« 1933 mit dem Motorrad, die Gitarre auf dem Buckel, zum größten Volkslieder- Preissingen nach Traunstein und errangen unter 128 Gruppen den ersten Preis. Da- mit war auch der Weg zum Österreichi- schen und zum Deutschen Rundfunk geebnet. In Salzburg standen »Max und Prax« auch mit der berühmten Trappfa- milie bei einem Preissingen in Konkur- renz. Als die Jury der Trappfamilie den 1. Preis zuerkannte, »Max und Prax« aber Der Schutzverband hofft, daß ihm dieses Verkehrsgutachten zur Verfügung gestellt wird. Eines darf ich als Obmann bereits heute sagen: Wir werden es niemals zulas- sen, daß durch eine neue Fernverbindung der Bezirk Kitzbühel auch ein Durchhaus Europas wird, daß man mutwillig und engstirnig viele sichere Existenzen ver- nichtet. Im Gegenteil: Man wird endlich einmal trachten müssen, den so belasten- den Fernverkehr von Wörgi über St. Jo- hann wieder abzuleiten. Im übrigen eine Einladung: Ich bin sehr gerne bereit, mich mit Förderern des Plöckentunnels aus dem Bezirk Lienz zu einer sachlichen Diskussion zusammenzu- setzen. Auch vorgefaßte Meinungen, in die man sich verrannt hat, kann ein weiser Mensch ändern! Dr. Kirchmayr, Obmann nur »zweite« wurden, kam die Baronin Trapp spontan zu Toni Praxmair und sag- te: »Auch die Jury kann sich einmal irren. Wir geben Euch den 1. Preis!« Die Tiroler Abende bei Praxmair wur- den immer bekannter und im Winter 1934 kam durch Vermittlung einer englischen Lady die erste Auslandseinladung in den damals berühmten »Ciro-Club« nach London und ins Pavillon-Theater in Glas- gow. In der Besetzung Gebrüder Hatzl, Hermann Primus, Sepp Möllinger und unserem Toni Praxmair wurden zwei Mo- nate in England gesungen. Bei dem ersten Auftritt in Glasgow gab es aber Schwie- rigkeiten. Das Publikum glaubte nicht, daß Männer so hoch jodeln können und die Gruppe wurde regelrecht verpfiffen. Erst als der Direktor aus dem Publikum Leute holte, damit sie sich überzeugen konnten, daß es sich wirklich um Bur- schen handelt, kam der sichere Erfolg. Ab 1934 kamen immer mehr Einladun- gen und Engagements ins Ausland und so gab es auch jedes Jahr eine Tournee. Ab 1935 wurde die Gruppe ständig er- weitert. Adi Haiss kam dazu, dann Hans Zimmermann, Jakob Mössner, Siegfried Perger, Liesl Cullek, Hedi Mariacher, Helga Mairinger und Lisl Segmüller. In der Besetzung Oberlindober, Franz Hatzl und Toni Hatzi, Mössner, Haiss Primus und Praxmair ging es erstmals nach Übersee. Außer in 14 europäischen Ländern sang die Gruppe in den folgen- den Jahren auch in fast allen Staaten von Amerika sowie in Kanada, Hongkong, Thailand und Japan. Nun lassen wir unse- ren Jubilar selbst berichten: »Wir sangen vor Queen Mary in Lon- don, König Eduard VIII., vor den Eltern der jetzigen Königin Elisabeth II, vor Eli- sabeth Il. und Georg V., König Haakon von Norwegen, König Leopold von Bel- gien, Königin Juliana und Prinz Bernhard der Niederlande, Mohamed Reza Pahlevi, Schah von Persien, Kaiserin Soraya, Fürst Emanuel Prinz von Liechtenstein und Familie, den spanischen Königstöch- tern. Prinzessin Gabriela Ratibor-Win- Toni Praxmair, Tirol, siig.nder Bot- schafter. Foto Toni. Inh. R9thbacher, Kitzbühel dischgrätz, Fürstin Troubetzky, Baronin Goldschrn:dt-Rothsciild, Graf Luckner (Seeteufel), Graf Henkel. Erzherzog Otto v. Habsburg und Erzherzog Franz Josef von Eab;urg und Prinzess--n Marita. Zahlreiche Promirenz aus Politik, Mu- sik, Theater, Film und So. -t, wie: Frank- Ein D. Roosevelt, der englische Filmdik- tator Alexander Korda, Liane Haid, Paul Kern, Lea Seidl, CoLe Pcrter, die Vander- bilt's, Paul Richter, Hansi Kuotek, Elisa- beth Fickenschildt, RerLe Deltgen, Con- radt Veidt, Fritz Kampers, Lien Deyers, Richard Tauber, Toti Dal MDnte, Maria Cebotari, Giuseppe Tadiei, Carlo Zatto- ni, der Violinvirtuose Fritz Kreisler und Gattin Harriet, David Oistrach, Raffael Kubelik, Alfred ZessLer, Gustav Diessel, Paul 1-lörbiger, Hans Moser, Christi Hör- biger, Thomas Hörbiger, Gerd Ried- mann, Ty:onne Power, Linda Christian, John Mils, James Stewart, die Ozeanflie- gerin Arny Mollison, As:ronaut James Lowell und Gattin Mariyn, Professor Heinrich Harrer, Publiziert Annemarie Selinko, Marikka Rö:k u.v.a. waren be- geistert von unseren Vorführungen. Wir durften auch vor den Bundespräsidenten Renner, Körner, Schärf und Jonas sin- gen. Wir ha:ten auch viele Auftritte bei Privat-Parties während der Royal-Silver- Jubiiee-Time im Mai 1935 in London. Mit dem Jazz-König Jack Hylton ein Pro- gramm bei Grace Felds. Wir bekamen die Ehrenplakette des weltbekannten Dutch- Treat-Ciub, der großen Journalistenverei- nigung Amerikas. mit Lowell Thomas in New York. Wir sangen und tanzten im »Waldorf-Astoria«-Hotel in New York vor der UNO-Delegation und hatten Par- ties mit dem berühmten russischen Bass Chaljapin und seirer Familie auf Schloß Lebenberg. Toni Praxmair zur Vollendung des 75. Lebensjahres
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