Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. März 1983 chen für das Interesse der Eltern an ihrer Tätigkeit. In seinem Tätigkeitsbericht konnte Ob- mann Maier die Schwerpunkte der Auf- bauarbeit sichtbar machen und auch auf das Wachsen der Gruppe hinweisen (der- zeit 58 Mitglieder). Wie aus dem Bericht des Kassiers und Elternvertreter Nico Mol hervorging, läßt sich auch ohne großes Startkapital aller- hand machen. Obwohl gerade im ersten Jahr viele einmalige Ausgaben anfallen und auch die notwendigsten Anschaffun- gen getätigt werden müssen, konnte ein positiver Abschluß 1982 vorgelegt wer- den. Freilich, wenn nicht einige großzügi- ge Spenden und Subventionen eingegan- gen wären, könnte der Blick in die Zu- kunft nicht so zuversichtlich sein. Nachdem unter Allfälliges noch so manche Anregung der Eltern ausdisku- tiert wurde, konnte Obmann Maier mit dem Dank an die Erschienenen eine auf- schlußreiche und ruhig verlaufene Ver- sammlung schließen. Am Josefitag waren dann fast alle Pfadfinder und Pfadfinderinnen mit Sack und Pack unterwegs in Richtung Ober- hausberg, um miteinander ein Wochenen- de voller Abenteuer zu erleben. Es fing schon damit an, daß der Unterkunftsge- ber nicht darauf gefaßt war, daß gleich soviel Leute anmarschieren würden. Wei- ters sorgte der anhaltende Regen dafür, daß das vorbereitete Programm nicht im- mer planmäßig ablaufen konnte. Trotzdem und vielleicht eben deshalb wurde das Wochenende für alle zu einem tollen Erlebnis. Einen wesentlichen Bei- trag zum Gelingen hat die Familie Gian- moena durch ihr Verständnis und ihre Hilfsbereitschaft erbracht. Dafür sei hier nochmals ein herzliches »Vergelt's Gott« ausgesprochen. Wir freuen uns schon alle auf das Sommerlager in den Ferien und hoffen dann aber auf ein »Kaiserwetter«. (Sola Termin ca. 10.-17. Juli 1983) »Gut Pfad«, Konrad Maier Österreichischer Wirtschaftsbund: Der Nahversorgungsbetrieb In einem Bericht über Betriebsbesuche von Landesrat Christian Huber im Bezirk Kitzbühel berichteten wir kürzlich auch über den Besuch des Wirtschafts-Landes- rates der Tiroler Landesregierung in ei- nem kleinen Lebensmittelgeschäft in Kitz- bühel und zeigten die besonderen Schwie- rigkeiten auf, mit denen ein solcher Klein- betrieb zu kämpfen hat. Unter anderem meinten wir, »würden alle Haushalte dieser Gegend den Großteil ihres täglichen Bedarfs in diesem Lebens- mittelgeschäft decken, hätte die Betriebs- inhaberin kaum Sorgen.« In diesem Bericht nannten wir keinen Namen, denn was für diesen kleinen Le- bensmittelhandel gilt, gilt für viele Betrie- be. Viele Betriebe in Kitzbühel, aber auch in vielen anderen Orten Tirols und in ganz Osterreich. Nun wurden wir jedoch mehrfach ange- rufen und angesprochen und gefragt, um welchen Betrieb es sich hier handelte, und daher möchten wir gern den Namen dieses Nahversorgungsbetriebes nennen: Es han- delt sich um das Spar-Geschäft der Frau Haidacher, Siedlung Frieden. Selbstver- ständlich für sie, daß sie besondere Servi- celeistungen bietet wie Hauszustellung, besonders freundliche Bedienung etc. Doch all dies gilt zweifelsohne für viele andere kleine Lebensmittelhändler in Kitzbühel und vielen anderen Orten unse- res Landes. Gleiches gilt für das Lebens- mittelgeschäft in der Siedlung, das Ge- schäft Haider am Sonnberg, die Familie Konrad Wieser und viele andere. Daher hatten wir im Einzelfall den Namen nicht genannt, sollte ein Beispiel für viele ste- hen. Doch wesentlich ist, daß sich die Be- wohner eines Gebietes darüber klar wer- den, daß diese kleinen Nahversorgungsbe- triebe nur dann bestehen können, wenn jene, für die sie die Mühen auf sich neh- men, auch dort kaufen. Und wesentlich ist auch, daß eine vernünftige Wirtschaft- spolitik dafür sorgt, daß diese Kleinstbe- triebe weiterhin bestehen können, ihrer Aufgabe als Nahversorger nachkommen können. Und aus diesem Grund wird es höchste Zeit, daß Osterreich eine neue Politik bekommt, eine Politik, die den Betrieben nicht alles wegnimmt, sondern ihre Existenz sichert. Wie wichtig ein sol- cher Betrieb war, merkt man meist erst Von der Sparbuchsteuer. Wer ein Sparbuch hat • (65 % der Osterreicher), alle Bausparer (20 % der Ostereicher), alle Prämiensparer (27 % der Oster- reicher). SPÖ greift auf die Sparbücher Hart und betroffen reagiert die Bevölkerung auf die Einführung der Sparbuchsteuer durch die sPo. Wer ist davon betroffen: Ausgenommen sollen Spareinlagen bis S 100.000.— sein, wenn sie zum Eckzinsfuß (4,5 %) verzinst wer- den. Damit werden die Sparer in die unvernünftige, weil kurzfristige und am niedrigsten verzinste Anlage ihrer ersparten Mittel getrieben. Damit es nicht unter die Sparbuchsteuer fällt, muß das Sparbuch außer- dem auf den Namen des Sparers errichtet werden. Dieser Name wird in einem Zentralcomputer des Bundesrechnungsamtes registriert (»Staatsspar- buch«). Wenn in einer Familie mehrere »Staatsspar- bücher« angelegt werden, dann kann das Finanzamt fragen, woher die nicht verdienenden Familienange- hörigen das Spargeld haben (Vermögenssteuer, Schenkungssteuer, Erbschaftssteuer). Außerdem muß bei jeder Verfügung über ein Kindersparbuch der Pflegschaftsrichter um Erlaubnis gebeten wer- den. Die Sparbuchsteuer bringt für die meisten Sparer Verluste. Ausgenommen ist nur, wer alle seine Spar- guthaben öffentlich deklariert und nicht mehr als 5 100.000.— zum niedrigsten Zinssatz anlegt. Bei ei- ner Inflationsrate von 5,4 % (1982) und einem Zins- satz von 5 % verliert aber auch dieser Sparer schon automatisch durch den Geldwertverlust S 400.—. Er- füllt er eine dieser drei Bedingungen nicht, so verliert er zusätzlich 5 1000.— an Zinsen. Besteuert werden auch Prämien- und Bausparver- träge. Sie werden zum Sparbuch dazugerechnet und wenn alles zusammen mehr als S 100.000.— aus- macht, gibt es gleich um 20 0//0 weniger Zinsen. • In eine besondere Zwickmühle kommen die Bezie- her von Ausglelchszulagen. Nach der derzeitigen Rechtslage müssen sie entweder für ihr anonymes Sparbuch die volle Sparbuchsteuer »schlucken« oder sie deklarieren es und müssen eine Kürzung ihrer Ausgleichszulage befürchten. Die ÖVP sagt »NEIN« zur Sparbuchsteuer. Deshalb gilt gerade für uns jungen Menschen im Bezirk Kitzbühel: Hingehen und abwählen!
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