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Seite 32 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. April 1383 Als Anregung für das Fach Wirtschaft- liches Seminar diente dem Polytechn. Lehrgang Brixen am Dienstag, den 22. März 1983, eine Exkursion nach Hopf- garten in das dortige Bezirksgericht. Dort wollten wir das Grundbuch der umliegenden Orte Kirchberg, Brixen, We- stendorf und Hopfgarten genau studie- ren. Der Beamte am Grundbuch, Herr Daxer aus Hopfgarten, war so nett, uns nach einführenden Worten die Handha- bung eines solchen Buches, das bis zu 500 Seiten stark ist, zu erklären. In dieser Kar- tei sind im Hauptbuch auf Blatt Al alle Grund- und Hausbesitzer der oben ge- nannten Orte verzeichnet. Auf dem A2- Blatt sind die dem Eigentum zustehenden Dienstbarkeiten eingetragen. Im Lasten- blatt (C-Blatt) sind die Schulden, die sich zum Beispiel auf den Hausbau oder den Erwerb eines Grundstückes beziehen, Hy- potheken oder andere Belastungen nieder- geschrieben. Das Grundbuch steht jedem Interessenten zur Verfügung, jeder kann darin Einsicht nehmen, seinen Grundbe- sitz überprüfen und jederzeit nachweisen. Diese »Karteien« sind in sauberster Hand- schrift verfaßt. Die rot unterstrichenen Texte sind, nicht wie wir glaubten, wich- tig, sondern durch das Unterstreichen ge- genstandslos geworden. Dies ist z.B. der Fall, wenn ein Erblasser seinen Grundbe- sitz einem Erben überträgt oder eine Bau- parzelle den Eigentümer wechselt. Um seinen Grund und Boden erst ein- mal in einem dieser vielen Bücher zu fin- den, muß man in einem sogenannten Orts- verzeichnis nachsehen, wo die Namen der Grundbesitzer der einzelnen Orte nach dem Alphabet angeführt sind. Neben dem vollständigen Namen stehen die Nummer und die Seite des Hauptbuches, sodaß man seine Parzelle finden kann. Jede die- ser Parzellen hat eine eigene Nummer. Weiß man diese nicht, so sieht man in ei- ner der vielen Mappen nach, in denen die- se Nummern aufgezeichnet sind. In der Grundbuchabteilung des Bezirksgerichtes Hopfgarten befindet sich auch die Urkun- densammlung. Diese Urkunden sind in Büchern gesammelt, die wiederum nach Orten gegliedert und mit Nummern verse- hen sind. Wenn man nun eine eigene Ur- kunde nicht mehr findet, so kann man je- derzeit am Bezirksgericht Hopfgarten ei- ne Kopie anfertigen lassen. Wir fanden die Grundbuchabteilung am Bezirksgericht Hopfgarten sehr inter- essant. Jeder von uns war natürlich be- strebt, den Grundbesitz der Eltern am Grundbuchamt zu finden. Die Erkennt- nisse, die wir bei dieser Exkursion gewon- nen haben, werden uns sicher noch nütz- lich sein. Wir danken Herrn Daxer herz- lich für seine Geduld. Sonja Söllner und Martina Foidl Schülerinnen des PL Brixen im Thale Feuerwehrball in Brixen Am Sonntag, den 3. April 1983, findet beim »Reitlwirt« der Feuerwehrball statt. Beginn 20 Uhr. Es spielen das »Tiroler Unterland-Quintett« aus Bad Häring und in der Kellerbar der Alleinunterhalter Othmar. Die Freiwillige Feuerwehr ladet alle recht herzlich ein und freut sich auf zahl- reichen Besuch. Bundesminister Karl Lausecker in Brixen Nachdem dem Minister die Musikka- pelle von Brixen ein herzliches Willkom- men aufgespielt hatte, begrüßte der SPÖ- Obmann und Nationalratskandidat Simon Monitzer die weiteren Ehrengäste. Unter ihnen NR Dr. Josef Lenzi, Nationalrats- kandidat Ing. Günter Kofler und LA Wal- ter Kantner. Letzterer sprach die einführenden Wor- te, wobei er auf den Krach bei den Grü- nen einging und diese Partei als nun llig unglaubwürdig bezeichnete. BM Lausecker unterstrich in seinem Referat die großen Unterschiede zwischen den Programmen der Volkspartei und cer Kitzbühel. Skisport. Der Kitzbüheler Josef Klingler gewann am 15. Jänner 1933 das Skispringen am Goisern mit Weiten von 30 und 31,5 Meter. Er erhielt den Goldenen Bergschuh von Goisern sowie den Ehrenpreis für den weitesten und den Ehrenpreis für den schönsten Sprung. Franz Palaoro, Kitzbühel, errang in der Kombination den 2. Rang. Kitzbühel. Max Schmeling. Der be- rühmte Weltboxmeister Max Schmeling trainiert als Lehrling in der Skischule Eh- renbachhöhe. Sein Skilehrer ist Luis Stra- ßer. In der Reihe dieses Sonderkurses steht auch Anny Ondra, ein bekannter Liebling vom Film. In diesen Tagen, Jän- ner 1933, wird in Kitzbühel auch der Film »Die Regimentstochter« gedreht, in wel- chem Anny Ondra die Hauptrolle spielt. Lauterbach. Zinsberghütte. Am Neu- jahrstag 1933 wurde die Zinsberghütte of- fiziell eröffnet. Das dortige Skigebiet wird rege besucht. Die Abfahrten nach Brixen im Thale, Going und Eilmau wurden neu markiert. Die Skischule Kitzbühel wendet diesem Gebiet das besondere Augenmerk zu. Kitzbühel. Sprunglauf. Am 19. Jänner 1933 veranstaltete der Kitzbüheler Ski- klub einen verbandsoffenen Kamerad- schaftssprunglauf auf der Burgstallschan- ze. Sieger wurde Josef Klingler mit Wei- ten von 48, 48,5 und 48,5 Meter vor Han- nes Schroll, Heiligenblut, (48,5, 48 und 47,5 m) und Hans Mariacher, Kitzbühel, (46,5, 47 und 47 m). Der Trainer des Kitz- büheler Skiklubs, der Norweger Sören- sen, sprang außer Konkurrenz 59 Meter. Kitzbühel. Tiroler Meister. Die Tiroler Meisterschaft im Sprunglauf 1933, die in Reutte ausgetragen wurde, gewann der Kitzbüheler Josef Klingler mit Sprüngen von 44 und 49 Meter vor dem Innsbrucker Josef Gumpold (43,5 und 50 m). Kitzbühel. Schaulaufen. Am 20. und 21. Jänner 1933 veranstaltete der Eislauf- verein Kitzbühel ein Schaulaufen, an wel- chem Weltmeister Karli Schäfer mit den Damen 011y und Illy Holzmann aus Wien teilnahmen. Der vierte im Bunde war Otto Hartmann, ein würdiger Begleiter des Weltmeisters. Beim Ehrenabend im Grandhotel hieß der Obmann des Ver- kehrsvereins Dr. Camillo v. Buschman die Gäste willkommen und Bezirkshaupt- mann Dr. Fuchs pries die Künstler als Na- tionalhelden. An die Rede schloß sich die Übergabe des Ehrendiplc•ms an Karli Schäfer als Ehrenmitglied des Eislaufver- eins Kitzbühel. Kitzbühel. Todesfall. Am 24. Jänner 1933 starb in Imst Pater Philipp Benedifl Holzer, ein geborener Kitzbüheler, im Al- ter von 82 Jahren. Vielen armen Burschen hat der eifrige Priester zum Studium ver- holfen, von denen sich nicht weniger als zwanzig dem Welt- und Ordenspriester- stand geweiht haben. Jochberg. Schützennachrichten. Die Schützengesellschaft hielt am 22. Jänner 1933 mit Musik ihre Sebastianifeier ab. Nachher war unter OberEchützenmeister Hans Bachler Generalversammlung im Gasthof »Wagstätt«. Am Nachrrii:tag wurde das bereits am Vortag begonnene Zeltenschießen beim »Jodlbichlwirt« fortgesetzt, an dem sich 40 Schützen be- teiligten. Bestgewinner: Juxscheibe: Matt- hias Exenberger sen. vor Josef Astlinger; Schleckerscheibe: Hans Bachler vor Matt- hias Exenberger.
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