Kitzbüheler Anzeiger

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¶ 1111111'.. . . . .. ... . Samstag, 16. April 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 23 schaftsleben der Bienen, ihre große volks- wirtschaftliche Bedeutung und ihre Rolle als Umwelterhalter, darüber ist das Wis- sen schon bescheidener. Die Bienen sind nur in der Gemein- schaft lebensfähig. Der Gesamtorganis- mus Bienenvolk wird vom Triebleben be- herrscht und geleitet. Diesem Triebablauf sind alle Mitglieder in der Gemeinschaft unterworfen. Die Natur hat ein sinnvolles System der Arbeitsteilung, eine in höch- ster Vollendung entwickelte Verständi- gungsmöglichkeit geschaffen. Verschie- den in der Entwicklingszeit, Körpergrö- ße, Funktion und Lebensdauer setzt sich das Bienenvolk aus der Königin, den Ar- beitsbienen (10.000 bis 80.000) und den Drohnen (im Sommer) zusammen. Die Königin ist die einzige, die Eier legen kann, aus denen alle drei Bienenarten her- vorgehen. Sie legt in der Regel von Fe- bruar bis September, in der Hauptbrutzeit bis zu 2500 Eier täglich. Ihre Lebenser- wartung ist bis zu vier Jahre, wobei die Eilage mit dem steigenden Alter nachläßt. Die Arbeitsbiene reinigt die Wabenzellen und Wohnung, füttert die Brut, holt Was- ser, Nektar und Pollen, verarbeitet den Nektar zu Honig, erzeugt das Wachs und baut die Waben, sorgt für Frischluft im Stockinneren, verkittet die Klossen, steht als Wächterin am Flugloch und regelt die Stocktemperatur. Ihre Lebenserwartung im Sommer ca. sechs Wochen, bei der Winterbiene von August bis Anfang Mai. Der Drohn dient der Begattung der Köni- gin, hat sonst keine Beschäftigung, ist aber trotzdem für die Harmonie des Bie- nenvolkes von Bedeutung. Die Gefähr- lichkeit des Bienenstiches ist gering. Laut Statistik stirbt in Osterreich alle zehn Jah- re ein Mensch an den Folgen eines Bienen- stiches. Dagegen sterben auf Osterreichs Straßen wöchentlich an die 40 Menschen und niemandem fällt es ein, deshalb nicht mit dem Auto zu fahren. Menschen, die allergisch gegen Bienenstiche sind, sollten unbedingt bei Bienenstichen in ärztliche Behandlung. Der Bienenstich ist erkennt- lich, in dem der Stachel durch den Wider- haken stecken bleibt. Das Bienengift wird aber auch erfolg- reich zur Heilung von Rheuma und Neu- ralgie verwendet. In Österreich überwiegt die Kleinimke- rei. Gerade sie ist Voraussetzung für die notwendige bestäubungsbiologische Flä- chenverteilung. In Deutschland wurde 1973 ein Bestäubungsverhinderungsver. such gestartet. Es wurden mehrere Obst- bäume aus drei Sorten mit Maschendraht 1 mm, 3,15 mm und 6 mm Maschenweite umschlossen. Das Ergebnis war verblüf- fend. Im Käfig mit 1 mm Maschengitter, zugänglich für kleinere Insekten als Flie- gen, waren neben der Quantitäts- und Qualitätseinbußen auch Mißbildungen zu beobachten; mit 3,15 mm, zugänglich für Insekten in der Größe von Fliegen, waren Quantitäts- und Qualitätseinbußen ohne Mißbildungen und mit 6 mm Maschen- weite, zugänglich auch für Bienen, waren keine Einbußen festzustellen. Der Bestäubungsanteil der Bienen liegt bei 80 Wo. Die Natur hat die Biene beson- ders für die Bestäubung befähigt. Sie ist jederzeit einsatzbereit, da sie als Volk überwintert, was bei Wespen, Hummel und anderen Insekten nicht der Fall ist. Weiters ist sie blütentreu. Das heißt, sie befliegt bei den einzelnen Ausflügen nur die Blüten einer Pflanzenart. Als Bienenprodukte kennen wir den Honig, das Wachs, den Blütenpollen und das Gelee Royal (Futtersaft der Königin). Honig wird als Nektar aus einer Anzahl verschiedener Blüten gesammelt, enthält eine große Palette wertvoller Wirkstoffe und wird von den Bienen durch Zusätze zum Bienenhonig verarbeitet. Dies ist eine Laboratoriumsarbeit der Bienen. Der Dichter Theodor Fontane schrieb über den Honig: »Honig ist eine gute Me- dizin und hat die ganze wunderbare Heil- kraft der Natur.« Er hat diesen Satz si- cher nicht unüberlegt und ohne Grund ge- schrieben. Biene und Blüte gehören zu- sammen. Sie ziehen gegenseitigen Nutzen. Die Blüte bietet der Biene die Nahrung. Die Biene wiederum sichert durch die Be- stäubung die Erhaltung der Art. Das Er- gebnis ist nicht nur volle Honigwaben, sondern auch reiche Ernten der Landwirt- schaft. Auch die Futterbasis mancher Vo- gelarten und Wildtierarten ist von der Blütenbestäubung durch die Biene abhän- gig. Und so tritt sie auch als Umwelt- schützer und Erhalter in Erscheinung. Bienenzucht bringt Einkünfte, ist eine sinnvolle Freizeitgestaltung, schafft einen Ausgleich zum Streß harter Berufstätig- keit und ist familienfreundlich. Die Einbeziehung und Förderung der Bienenhaltung in existenzgefährdete land- Ein Blick in das Messelokal (Herbst 1982). wirtschaftliche Betriebe wäre geeignet, wirtschaftliche Sicherheit zu schaffen, die Umwelt zu schützen und zu erhalten. Jahreshauptversammlung der Alternativen Liste Österreichs - Basisgruppe St. Jo- hann in Tirol, am Freitag, 15. April, und am Freitag, 22. April 1983, im Gasthaus »Dampfl« in St. Johann in Tirol. Die Alternative Liste Osterreichs (ALO) kandidiert in ganz Osterreich für den Nationalrat (Liste 6). Die ALO will keine Vertretung einer ansonst passiven Wählerschaft sein, son- dern gemeinsam den Kampf für die Durchsetzung derer Bedürfnisse gestal- ten. Gesellschaftspolitisch grundlegende Themen wie z.B. Wirtschaft, Kultur, Schule, Frieden, Minderheiten, Gesund- heit, internationale Beziehungen usw. wurden in der ALO bundesweit diskutiert und sind in unseren Programmen detail- liert dargestellt. Weitere Veranstaltungen der ALO: St. Johann, Hauptplatz: Informations- stände am Freitag, 15. April, von 16 bis 18 Uhr, am Freitag, 22. April, ebenfalls von 16 bis 18 Uhr und am Samstag, 23. April, von 9 bis 13 Uhr. Ton-Dia-Schau am Samstag, 22. April, 20 Uhr, im Gasthaus »Dampfl« (Gedar- ken zur Zukunft des Alpenraums von Pe- ter Schreiner und Musikgruppe mit »grr- nen« Liedern. Fieberbrunn, Mittwoch, 13. April, Ir-- formationsstand der ALO. Kitzbühel, Informationsstand der ALO am Samstag, 16. April, 9 bis 13 Uhr. St. Johanner Messe Die siebte St. Johanner Messe findet vom Freitag, den 29. April, bis Sonntag, den 1. Mai 1983, im Freizeitzentrum »Pa- norama« statt. Geöffnet jeweils von 9 bis 18 Uhr.
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