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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. April 1983 Liebe Leser! Trotz atomarer Bedrohung, Umwelt- problemen mit saurem Regen, verschmutz- ten Meeren, Gift in der Nahrung und ei- ner unsicheren Zukunft für unsere Kinder wird im Wahlkampf um Steuern, Arbeits- plätze und Staatsverschuldung gestritten. Das liegt wohl im Wesen des Menschen, echte Gefahren zu verdrängen. Was soll's auch - der alte Kanzler blickt grantig vom Plakat und verkündet: »Wir werden die Zukunft meistern«. Als letzte Woche die Devisenbeschrän- kung in Frankreich bekannt wurde, spitz- ten auch bei uns wieder viele die Ohren. Da haben es die Sozialisten doch tatsäch- lich binnen zweier Jahre fertiggebracht, die Wirtschaft aus den Angeln zu heben: Verstaatlichung der Banken, Francs-Ab- wertung, Kapitalflucht, dazu großzügige »Wahlgeschenke« und eine riesige Ver- schuldung. Präsident Mitterrand verbietet jetzt sei- nen Bürgern ins Ausland zu reisen und dabei mehr als 4700 Schilling (2000 Francs) zu verbrauchen. Eine Maßnahme, die auch wir im Fremdenverkehr zu spü- ren bekommen! Dabei wollten doch Frankreichs Sozialisten den »Österreichi- schen Weg« gehen - Kreisky hat das im- mer wieder voller Stolz erklärt. Jetzt aber haben die Franzosen schnell kehrt ge- macht. Auch in Deutschland hat sich das Blatt gewendet. Der linken Regierung wurde das Vertrauen entzogen. Es geht wieder aufwärts. Michael Horn, Nationalratskandidat der Volkspartei für den Bezirk Kitzbühel. Bei uns in Österreich Niemand wird behaupten, daß alles, was die sozialistische Regierung in Oster- reich unternommen hat, schlecht sei. Die Genossen konnten in der Hochkonjunk- tur aus dem Vollen schöpfen. Leider ha- ben sie dabei auch eine Menge verschwen- det und in unnützige Projekte gesteckt. Das rächt sich jetzt! Wie wäre es sonst zu erklären, daß die Staatsverschuldung solch furchterregende Ausmaße an- nimmt? Dies trotz ständig steigender Steuern und Abgaben. Wir zahlen heuer an Fiskus und Sozialversicherung um 40 Milliarden mehr als im Vorjahr. Und schon wurden uns mit dem »Mallorca-Pa- ket« wieder neue Belastungen angekün- digt. Haben denn alle den Verstand verlo- ren - so kann es doch nicht weitergehen! In die Zukunft blicken Unter dem Schlagwort »Arbeitsplatzsi- cherung« werden neue Opfer verlangt. Mit ständig neuen Steuern kann man aber auf Dauer keine Volkswirtschaft am Le- ben erhalten. Ganz im Gegenteil: Arbeits- plätze sind in Gefahr! Betriebe brechen unter der Steuerlast zusammen; Pfändun- gen, Konkurse; die verstaatlichte Indu- strie strengt sich wenig an - die Zuschüs- se kommen so oder so. In der Privatwirt- schaft muß scharf kalkuliert werden, Ar- beitsplätze werden eingespart. Zu teuer sind die Lohnnebenkosten des Staates, die heute schon über 90 % ausmachen. Bei Lohnerhöhung bleibt fast nichts übrig - der Staat hat's gefressen. Es lebe der Pfusch. Arbeit, ohne daß der Fiskus mit- nascht, ist die ungesunde Folge. In der Fremdenverkehrswirtschaft schwindet die Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Aus- land. Wenn weniger Gäste kommen, sind erneut Arbeitsplätze in Gefahr. Nur Schwarzmalerei? Wer sich auf Touristik- messen umsieht, muß sich leider davon überzeugen lassen. Der Staat schlachtet bei uns die Kuh, die er melkt. Dabei hat unser Land alle Vorausset- zungen, um einer großen Krise zu entge- hen: Eine von Gott gesegnete Natur und fleißige, sparsame Menschen, die mit Be- sonnenheit an die Dinge herangehen. Was wir jetzt brauchen, ist eine Bundesregie- rung, die die Ausgabenpolitik den zur Verfügung stehenden Mitteln anpaßt. Leistung, Sparsamkeit und Eigeninitiative müssen gefördert und nicht bestraft wer- den. Keine weitere Einengung des persön- lichen Freiraumes durch den Staat. Keine Gefährdung der sozialen Errungenschaf- ten, aber auch keine leichtfertigen »Ge- schenke«, die wir uns nach Ausfüllen von unzähligen Formularen am Ende doch Immer wieder selbst bezahlen müssen. Altmeister Bruno wird hier wohl nicht mehr umdenken können. Ich glaube, daß der junge, dynamische Kanzlerkandidat der Volkspartei, Dr. Alois Mock, das Zeug hätte, für den Umschwung zu sor- gen. Bitte schenken auch Sie ihm Ihr Ver- trauen und wählen Sie am 24. April Liste 2 - Volkspartei. Ihr Michael Horn Information zur Nationalratswahl am 24. April: Wahlmöglichkeit mittels Wahlkarten! Wer am Wahltag, 24. April, nicht in seiner Heimatgemeinde ist, weil er dienst- lich auswärts ist oder vielleicht gerade Ur- laub macht, hat die Möglichkeit, bis zum 21. April in seiner Heimatgemeinde, wo er wahlberechtigt ist, sich eine Wahlkarte ausstellen zu lassen, mit der er dann in ganz Osterreich seine Stimme abgeben kann. Dies gilt auch für Ausflugsfahrten in Österreich oder ins angrenzende Ausland, wobei im jeweiligen Grenzort Wahllokale eingerichtet sind, in denen man mit dieser Wahlkarte wählen kann. Urlauber im an- grenzenden Ausland haben die Möglich- keit, mit einer solchen Wahlkarte im nächstgelegenen österreichischen Grenz- ort zu wählen. Diese Wahlkartenstimme wird jenem Bundesland zugerechnet, wo der Wahlkartenwähler wahlberechtigt ist; wer also in Tirol wahlberechtigt ist, kann in jedem Bundesland seine Stimme für Ti- rol abgeben. Im Hinblick auf die außeror- dentliche Bedeutung dieser Wahl am 24. April, wo jede Stimme ausschlaggebend sein kann, soll von dieser Möglichkeit der Wahlkarten in jedem Fall Gebrauch ge- macht werden. Sommerlager des Jugendrotkreuzes Das Tiroler Jugendrotkreuz veranstal- tet heuer ein Sommerlager für 7- bis 12jährige Kinder in Hinterstoder in Ober- österreich. Das Lager beginnt am 11. Juli und dauert bis 30. Juli. Insgesamt können 75 Kinder teilnehmen, die von zehn Be- treuern beaufsichtigt und beschäftigt wer- den. Der Elternbeitrag für das drei Wo- chen dauernde Lager wurde mit S 1200.— sehr gering gehalten. Das Sommerlager ist ausschließlich für Kinder gedacht, die durch finanzielle und soziale Umstände stark benachteiligt sind. Die Finanzierung wird durch Patenschaften von Schulen, durch Zuschüsse des Landesjugendrefe- rats und der Krankenkassen getragen. Kinder aus dem Bezirk Kitzbühel, die daran teilnehmen sollen, können bis 2. Mai 1983 bei der Sozialreferentin des Ju- gendrotkreuzes, HOL Cornelia Bernardi, Hauptschule 1 Kitzbühel, gemeldet wer- den. Auskünfte unter Tel. 053 56/2660. WAHL 1983 - Kandidaten des Bezirks Bei der kommenden Nationalratswahl kandidieren auf den Listen der verschiedenen Parteien auch Persönlichkeiten aus unserem Bezirk. Wir geben heute dem Kandidaten der Volkspartei, Dipl.-Volkswirt Michael Horn (42), die Gelegenheit zu einer kurzen Meinungsäußerung. Der Kitzbüheler Vizebürgermeister und Direktor im Kurhaus-Hal- lenbad ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Viele kennen ihn auch als sprachge- wandten Ansager beim Hahnenkamm-Rennen und zahlreichen anderen Veranstaltun- gen im In- und Ausland. Michael Horn wurde auf den ehrenvollen 12. Platz der Tiroler Liste gereiht und ist erster Ersatzmann für den Fremdenverkehrssprecher im Parlament.
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