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Fahrzeug, das den Österreicherinnen die ganze Woche zur Verfügung stand. Von links: Herta Küchenmeister, Monika Hölzl, Edeltraud Koudelka, Marianne Gartner. Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. April 1983 Curling-Weitmeisterschaften 1983 der Damen in Moos-Jaw (Kanada) Während die Curling-Weltmeister- schaften der Herren in Regina (Kanada) vom 11. bis 17. April ausgetragen werden, fliegt das Team Unterbergerstuben - Kitzbüheler Curling-Club - (Skip Ma- rianne Gartner, Edeltraud Koudelka, Mo- nika Hölzl, Herta Küchenmeister), wel- ches die österreichischen Farben bei den Curling-Weltmeisterschaften in Moos- Jaw (Kanada) vertreten hat, wieder in die Heimat zurück. Konnte diese Mannschaft zwar im De- zember 1982 bei den Europameisterschaf- ten den 8. Rang (von 14 Nationen) errin- gen, und somit den erstmaligen Start für Osterreich bei den Curling-Weltmeister- schaften 1983 sichern, so mußten sie doch bei der Weltmeisterschaft vom 3. bis 10. April in Moos-Jaw einiges Lehrgeld zah- len. Dabei wären, hätten die Kitzbühelerin- nen mehr Nervenstärke bewiesen, drei Siege ohne weiteres möglich gewesen. So führte das rot-weiß-rote Team gegen Dä- nemark (Weltmeister 1982), Frankreich (Endplazierung - 5. Rang) und Italien je- weils noch im 8. resp. 7 Ends. Von allen anderen (Schweiz, Norwe- gen, Kanada, Schweden, Schottland und den USA) wurden die Österreicherinnen klar besiegt. Man muß aber auch bemerken, daß alle anderen Mannschaften bis zuletzt in vol- lem Training standen, das Kitzbüheler Kunsteisstadion aber bereits schon ca. drei Wochen vorher zugesperrt worden war und alle Nationen brachten Weitmei- sterschaftserfahrung mit. Alles in allem war es ein Erlebnis bei ei- ner Curling-Weltmeisterschaft dabei ge- wesen zu sein und in Österreich kann sich niemand diese Begeisterung vorstellen, die in Kanada für Curling herrscht. So wurden in dieser Woche an die 25.000 Be- sucher registriert, was bei Damenweltmei- sterschaften absoluter Rekord bedeutet, waren die bisherigen Weltmeisterschaften der Damen immer in Europa. Curlinghallen gibt es dort überall, in ei- nem Dorf mit ca. 100 Einwohnern steht eine Halle mit zwei Bahnen, in Moos-Jaw eine 14-Rink-Curling-Halle und in Regina stehen fünf Curlinghallen mit insgesamt 44 Bahnen und man muß sich Tage vorher eintragen, damit man überhaupt spielen kann. j Volkshochschule Kitzbühel Vortrags- und 1 uhrungsreferat: Besuch in Jochberg Die Volkshochschule Kitzbühel, Vortrags- und Führungsreferat, ladet zu einer Führung durch das Bergbau- und Heimatmuseum in Jochberg ein. Diese Führung ist am Samstag, den 30. April. Treffpunkt um 14.30 Uhr vor der Kirche. Führungsbeitrag 5 20.—, Jugendliche frei. Postauto ab Kitzbühel, Bahnhof um 14.05 Uhr, Zusteigmöglichkeit Griesgasse um 14.08 Uhr, Feuerwehrplatz um 14.10 Uhr. Das Jochberger Museum, das seit fünf Jahren besteht, genießt wegen der Vielfalt der Exponate von der Erdgeschichte bis zur Gegenwart einen besonderen Ruf. In einer eigenen Führung sollen die Schätze dieses Museums vorgestellt und besichtigt werden. Die Volkshochschule Kitzbühel ladet zum Besuch herzlich ein. Eine Voranmel- dung ist nicht erforderlich. Bank für Tirol und Vorarlberg: Der Zins - ein machbares Phänomen? Bestimmungsfaktoren der Zinsbildung Möglichkeiten und Grenzen der österreichischen Zinspolitik In einer Zeit weltweiter Stagnationsten- denzen stehe ein hohes Zinsniveau einem Wirtschaftsaufschwung im Wege. Eine ausreichende Geldversorgung mit einem entsprechenden Zinsniveau sei deshalb ei- ne der Grundvoraussetzungen für ein neu- erliches Anspringen der Konjunktur. Es wäre jedoch eine Illusion zu glauben, eine künstliche Verbilligung des Geldes über eine expansive Geldpolitik ermögliche die Lösung bestehender Wirtschaftsproble- me. Zu diesem Ergebnis kam Generaldi- rektor Dr. Moser anläßlich des BTV- Frühjahresvortrags zur aktuellen Zins- und Währungssituation in Innsbruck. Wie Generaldirektor Dr. Moser betonte, müsse die Geldpolitik den eingeschlage- nen Stabilitätskurs konsequent weiterver- folgen, um die nach wie vor bestehenden zu hohen Inflationserwartungen zu bre- chen. Eine Normalisierung der Zinssitua- tion sei deshalb nur über eine vermehrte Spartätigkeit sowohl der privaten Haus- halte als auch der öffentlichen Hand zu erreichen. Die beispielslose Hochzinsphase der Jahre 1978 bis 81 habe verdeutlicht, wel- che negativen Wirkungen von hohen Zin- sen ausgehen. So sei das finanzielle Gleichgewicht der Unternehmen gestört worden, das Staatsdefizit muß zwangsläu- fig zunehmen und strukturelle Probleme wurden verschärft. Dies habe sich deut- lich auf das Wirtschaftswachstum nieder- geschlagen und zum allgemein gedämpf- ten Geschäftsklima beigetragen. Ein der Konjunkturlage entsprechendes Zinsniveau könne jedoch nicht von oben dekretiert werden. Der Kreditapparat müsse sich an den Marktverhältnissen orientieren und sei an den eingeschlage- nen, erfolgreichen Stabilitätskurs der sterreichischen Währungsbehörden ge- bunden. Eine Normalisierung der Zinssi- uation sei jedoch erst zu erwarten, wenn die bestehende Geldkapitallücke abgebaut werde. Dies sei in erster Linie über eine Stärkung der Spartätigkeit der privaten Haushalte und eine Reduktion des öffent- lichen Kreditbedarfes zu erreichen. Der Glaube, daß eine Zinssenkung au- tomatisch zu vermehrter Investitionstätig- keit führe, sei zwar theoretisch richtig, je- doch kaum realistisch, erläuterte Dr. Mo- ser. In erster Linie seien die erwarteten Absatzchancen ausschlaggebend für eine vermehrte Investitionsbereitschaft und für die Nutzung billiger Gelder durch die Unternehmen. Dies beweise auch die Ent- wicklung 1982, wo sich trotz stark gesun- kener Zinsen die Investitionstätigkeit kaum belebt habe. Die geldpolitischen Be- mühungen müßten deshalb durch Rah- menbedingungen ergänzt werden, die von eindeutigen finanz- und strukturpoliti- schen Anstrengungen getragen sind.
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