Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. Jänner 1983 Josef Schwaiger, St. Johann, zum Gedenken Am 13. Dezember 1982 starb in St. Jo- hann der Firmengründer und Seniorchef der Firma Auto Schwaiger, Josef Schwai- ger, im Alter von 78 Jahren. Das Begräb- nis fand am 17. Dezember auf dem Orts- friedhof St. Johann statt, eingesegnet von Dekan Alois Dialer. Josef Schwaiger wurde am 4. März 1904 in Kufstein geboren, wo er auch die Volksschule besuchte und die Kraftfahr- zeug-Mechanikerlehre mit Erfolg absol- vierte. Nach Ableistung der Gesellenprü- fung war er in seinem Beruf in Berlin tä- tig. Im Jahre 1931 gründete er, gemeinsam mit seinem Bruder Adolf, in St. Johann eine Kraftfahrzeug-Reparaturwerkstätte und eröffnete eine Benzintankstelle, die anfangs nur mit einem beweglichen Faß und einer Handpumpe betrieben wurde. Seinen Betrieb errichtete Schwaiger auf der Liegenschaft des ehemaligen Brugg- wirtsstadels, den er vom damaligen Bruggwirt Edi Höck erwarb. Sein Bruder Adolf schied 1935 aus dem Betrieb aus und unser Josef Schwaiger mußte auf Grund der neuen Gewerbeordnung 1936 nochmals die Meisterprüfung ablegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der stufenweise Ausbau und die Vergrö- ßerung seines Betriebes auf den heutigen Stand. Josef Schwaiger betrieb nun zur Werkstätte auch den Autohandel, vorerst für die Firma Opel und später für die Marken VW und Audi. Die Tankstelle wurde den modernen Anforderungen an- gepaßt. Bereits im Jahre 1949 wurde Josef Schwaiger zum Vertrauensmann des Be- zirkes Kitzbühel für seinen Berufszweig berufen. Von 1950 bis 1975 wirkte er auch im fachlichen Rat im Innungsausschuß und von 1955 bis 1965 war er Landesin- nungsmeister-Stellvertreter. Vor und nach dem Weltkrieg war der Verstorbene auch aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Bei der Grün- dung der »Kitzbüheler-Anzeiger-Gesell- Josef Schwaiger, St. Johann. schaft m.b.H.« trat Schwaiger 1950 dieser als Gesellschafter bei und bewies damit auch seinen fortschrittlichen Sinn auf kul- tureller Ebene. In Würdigung seiner hervorragenden Leistungen im Dienste der Allgemeinheit wurde ihm im August 1971 die Verdienst- medaille des Landes Tirol verliehen. Au- ßerdem erhielt Josef Schwaiger 1974 in Anerkennung der mehr als 35jährigen klaglosen Führung eines kammerzugehö- rigen Unternehmens (bis zu 40 Mitarbei- ter) die Silberne Ehrenmedaille mit Di- plom der Tiroler Handelskammer. Josef Schwaiger war bis zu seinem To- de Seniorchef der von ihm gegründeten Firma. Mit der Leitung konnte er jedoch seine tüchtigen Söhne Ekkehard und Reinhard betrauen, so daß ihm in den letzten Jahren seines Lebens etwas Frei- zeit beschieden war. Sein Lebtag konnte er, da die Betriebe seine ganze Kraft er- forderten, wenig Sport betreiben. Nach der Übergabe an seine Söhne entdeckte er seine Liebe zum Langlauf, vor allem zum Skiwandern. Sein Wunsch war es, daß von Kranz- und Blumenspenden zugun- sten der Ortscaritas oder des Altersheimes St. Johann abgesehen werde. Die »Moresca« von St. Johann in Tirol An der Hausfassade vom Cafe »Rai- ner« in St. Johann befindet sich ein wohl wenig beachtetes, dafür aber sehr interes- santes Marmorrelief, darstellend die »Moresca«, ein Werk des Kitzbüheler Bildhauers Siegfried Trenkwalder. Früher befand sich das Relief als Brunnenfigur im kleinen Vorgarten des Hauses Rainer. Dazu Brockhaus-Riemanns-Musiklexikon: »Moresca« (ital., span. morisca; engl. morris dance), ein bereits 1427 in Bur- gund bezeugter Tanz, der seine Anfänge im 14. Jahrhundert haben dürfte. Seine Herkunft wird einerseits mit Fruchtbar- keitstänzen, andererseits mit den Kämp- fen der Christen gegen die Mauren in Ver- bindung gebracht, letzteres im Hinblick auf die »Moresca« genannten Chortänze in Doppeifrontaufstellung, bei denen die eine Partei die Christen, die andere die Mauren im Kampf darstellen. Im 15. Jahr- hundert ist die »Moresca« einer der meist- genannten Tänze, beschrieben als Grup- pen- oder Solotanz mit dem Motiv des Schwertkampfes, ausgeführt von Perso- nen mit Masken oder geschwärzten Ge- sichtern und Schellen am Kleid oder an den Knöcheln. Gleichzeitig bezeichnete »Moresca« allgemein Tanzspiele, beson- ders in der Zwischenaktunterhaltung von Komödien und Dramen. Moresken finden sich im 17. Jahrhundert in Cavalieris, in der Oper, häufig auch in französischen Balletten. Drachen-, Hirten-, Narren- und Betrunkenenszenen wurden gleichfalls Moresken genannt. Die als Moresken be- zeichneten Melodien sind anfangs gerad- Moresken:dnzer, Marmorrelief von Sieg- fried Trenkwalder, Kitzbühel, an der Au- ßenmauer des Hauses Cafl »Rainer«, St. Johann. taktig, seit iem 17. Jahrhundert auch un- geradtaktig. Nach dem Historiker Manfred Rupert, Kitzbühel, schuf Siegfried Trenkwalder das Relief nach dem Vorbild des Erasmus Grasser, von dem die Kirche St. Nikolaus in der Weitau eine wertvolle Marmortafel aus dem Jahre 1483 besitzt. Ein zweiter Moreskentäizer befindet sich ebenfalls an der Hausfassade Rainer, jedoch an einer wenig zugänglichen Stelle. Ursprünglich sah man beim Brunnen die beiden Tänzer in Doppeifrontaufstellung. Winke für den Imker von Michael Weitlaner, Bienenzuchtzweigverein St. Johann/Tirol Vorerst möchte ich mich kurz vorstel- len. Ich bin 1931 geboren, wohne in St. Johann, bin Beamter, verheiratet, habe zur Zeit 20 Bienenvölker und imkere seit meiner Schulzeit. Die :mkerei ist für mich ein Hobby mit einem kleinen Taschen- geld, das durch Fleiß oder weniger Fleiß erhöht oder vermindert werden kann. Ich werdn. monatlich ein--ge Winke für den Imker bringen, mDchte aber nieman- den von seinen mit Erfolg gemachten Er- fahrungen ablenken. So möchte ich dem erfahrenen Imker einiges in Erinnerung rufen und den Anfänger besonders an- sprechen. Nun zu den Winken im Jänner: Ruhe am Stand ist das wichtigste Gebot. Bie- nen, die die Wintertraube verlassen, sind sofort erstarrt und sterben. Aber trotz- dem 4-5 Mal im Jänner zum Bienen- stand, aber nicht als Störenfried, sondern zu sehen, ob alles in Ordnung ist (Mäuse, verstopfte Fluglöcher u.ä.m.). Ein schar- fes Imkerauge auf da.; Äußere und man ist wieder beruhigt.
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