Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. Jänner 1983 Jahreshauptversammlung der Bergrettung l e St. Johann in Tirol Kürzlich fand im Hotel »Post« in St. Johann die diesjährige Generalversamm- lung der Ortsstelle St. Johann des öster- reichischen Bergrettungsdienstes statt. Von den insgesamt 55 aktiven Mitglie- dern, die sich aus den Gemeinden St. Jo- hann, Kirchdorf, Oberndorf und Going rekrutieren, waren der Einladung 46 ge- folgt. Schon beim Abendessen vor dem Ver- sammlungsbeginn hatte sich der Bürger- meister, Dipl.-Ing. Ludwig Partl, der nachher zur gleichzeitig stattfindenden Jahreshauptversammlung der Feuerwehr mußte, zu einer Kurzvisite eingefunden und dabei den Bergrettungsmännern für ihre stete Einsatzbereitschaft gedankt. Ortsstellenleiter Hias Noichl konnte dann Vizebürgermeister Johann Raß, den Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Karl Rainer, als Vertreter von Gemeinde und Fremdenverkehrsverband Kirchdorf, GR Ernst Gründler, und von der Gemein- de Oberndorf GR Lorenz Linsinger - gleichzeitig auch Mitglied der Bergrettung - begrüßen. Aus den eigenen Reihen galt ein besonderer Gruß dem ältesten Mit- glied Toni Haggenmüller (»Haggei-Toni«) und dem Flugrettungsreferenten von Ti- rol und Einsatzleiter Herbert Pali. Noichl sprach allen Mitgliedern den Dank für die getätigten Einsätze und die Tag und Nacht bewiesene Einsatzbereitschaft aus. Im Berichtsjahr wurden vier Versamm- lungen und verschiedene Ausschußsitzun- gen abgehalten. Die Ortsstelle arbeitete beim Flohmarkt des Lions-Clubs mit und veranstaltete vor kurzem gemeinsam mit dem Alpenverein einen Ball. Der vorgese- hene Herbstausflug mußte aus terminli- chen Gründen entfallen. Eine vorbildliche Zusammenarbeit be- steht im Rahmen des Pistenrettungsdien- stes mit der Bergbahn St. Johann, weiters mit der Alpenvereinssektion Wilder Kai- ser sowie allen öffentlichen Institutionen und der Gendarmerie. Der Ortsstellenleiter erwähnte im be- sonderen den guten Geist und das Zusam- mengehörigkeitsgefühl der Vereinsmit- glieder aus vier Gemeinden, die berechtig- te Eigeninteressen immer wieder dem ge- meinsamen Ziel - Hilfe für in Bergnot geratene Mitmenschen - unterordnen. Ein besonderes Lob sprach Hias Noichl dabei den jungen Kirchdorfer Bergrettern aus, die auch leistungsmäßig zu den be- sten gehören. Der Rechenschaftsbericht des Kassiers Pepi Fischer wies Einnahmen von rund 200.000 Schilling und Ausgaben von 167.500 Schilling aus. Für Materialnach- schaffungen werden in naher Zukunft al- lerdings erhebliche finanzielle Mittel er- forderlich sein. Den eigentlichen Tätigkeitsbericht legte dann der Einsatzleiter Herbert Pali vor. Von den Mitgliedern der Ortsstelle wur- den im Berichtsjahr insgesamt 242 Einsät- ze, davon 44 bei der Flugrettung, getätigt. Der Hauptanteil mit 197 Einsätzen ist im Winter im Pistenbereich notwendig. Von diesen waren 46 bei den Eichenhofliften zu leisten, wobei eine Ursache darin zu se- hen ist, daß sich dort auffallend viele Pi- stenrowdys tummeln. Im Sommer muß- ten auch drei Tote geborgen werden. Eine ungeklärte Frage ist die Rettung von ver- unfallten Langläufern von der Loipe, die einen ganz anderen Einsatz erfordert. Die Schulungen wurden teilweise sehr gut besucht, im besonderen von den jun- gen Mitgliedern. Einen besonderen Dank sprach der Einsatzleiter in diesem Zusam- menhang den Mitgliedern Med.-Rat Dr. Werner Krainz und Dr. Walter Kettner für die Unterweisungen in Erster Hilfe aus. Für die praktische Schulung wäre ein Klettergarten notwendig, weil der beste- hende beim Saubichl aus verschiedenen Gründen kein Idealfall ist. Die Bezirksübung fällt in diesem Jahr aus. Im Winter 83 wird aber gemeinsam mit der Feuerwehr eine Ortsübung durch- geführt. Med.-Rat Dr. Werner Krainz betonte, daß die Bergretter schulungsmäßig stets auf den neuesten Stand gebracht werden. Der Inhalt des Verbandsbeutels, der je- Tennislehrer Franz Märkl zum Gedenken Am 5. Dezember 1982 starb der staat- lich geprüfte Tennislehrer Franz Märkl, St. Johann in Tirol, im 63. Lebensjahr. Die Beerdigung fand am 9. Dezember auf dem neuen Friedhof von St. Johann statt. Franz Märkl wurde am 16. Mai 1920 in Innsbruck geboren. Die Volksschule be- suchte er in Mayrhofen, wo er nach der Schulentlassung beim Bau der Gerlosstra- ße Beschäftigung fand. Als 18jähriger wurde Märkl zur Deutschen Wehrmacht einberufen und wurde 1940 durch einen Ellbogendurchschuß verwundet. Sein rechter Arm blieb steif. Nach Kriegsende bis 1947 befand sich der Verstorbene in französischer Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung war er bei der Ge- meinde Mayrhofen als Tennis- und Eis- platzwart tätig sowie einige Winter in Grafenast als Skilehrer. 1960 erfolgte die Amputation des rechten Armes. Trotz- dem wurde er mehrmaliger Tennis-Club- meister von Mayrhofen und spielte auch in der Tiroler Auswahl. 1964 verzog er nach St. Johann in Ti- rol, wo er ebenfalls als Platzwart und Tennislehrer erfolgreich wirkte und 1969 legte er mit Erfolg die staatliche Tennis- lehrerprüfung ab. Bei der Generalver- sammlung des Tiroler Tennisverbandes erhielt Märktl für seine Verdienste um dem Bergrettungsmann kostenlos zur Verfügung gestellt wird, muß in nächster Zeit nach den derzeit geltenden medizini- schen Erkenntnissen verbessert und aus- getauscht werden. Als Schulungsbehelf wäre im Alpinheim ein Overhead-Projek- tor sehr von Vorteil. Dr. Krainz ging auch auf die Unfälle im Loipenbereich ein, denn der Slogan, lang- laufen sei nicht verletzungsanfällig, sei völlig falsch. Untersuchungen haben erge- ben, daß im Alpinbereich bei 20.000 bis 30.000 Abfahrten ein Unfall, bei 300 Langläufern aber deren vier bis sechs pas- sieren. Die Werbung, ein Alpinfahrer müsse skifahren können, ein Langläufer aber keine derartigen Kenntnisse haben, ist zweifellos falsch. Bei den Unfällen im Loipenbereich handle es sich zudem nicht immer um leichte Verletzungen; es seien Schulter-, Arm-, Kreuzbein- und Schen- kelverletzungen und sogar Wirbelbrüche schon fast an der Tagesordnung. Der Ortsstellenleiter konnte dann einige Mitglieder für Verdienste und langjährige Mitgliedschaft ehren: Franz Schneider, Toni Haggenmüller, Josef Lackner sen. und Helmut Bendler. Er erwähnte dabei auch die Verleihung der Lebensrettungs- medaille durch das Land Tirol an den Flugretter Gottfried Pali jun. Vizebürgermeister Johann Raß sprach der Ortsstelle den Dank der Marktge- meinde St. Johann aus. Die große Zahl der Einsätze bestätige wiederum, wie wichtig für das Gemeinwesen eine gut funktionierende Bergrettung sei. Die wei- den Tiroler Tennissport das Ehrenzeichen in Bronze. Im gleichen Jahr mußte er we- gen eines Hüftleidens in den frühzeitigen Ruhestand treten. Bei der Eröffnung der Tennisplätze in Kirchdorf am 12. Juni 1979 erhielt Franz Märkl als Dank und Anerkennung für die Planung der Anlage ein Ehrengeschenk. Tennislehrer Franz Märkl.
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