Kitzbüheler Anzeiger

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Der »KitzbjJhe'er See«. Nicht immer waren die Kitzbüheler mit dem Nam »Schwarz- see« einverstanden. Der Fotograf, Bürgermeister und » Vater« der Hahnencimmbahn, Komraerzialrat ksef Herold, machte dann um 1910 diese Fo1omortage und »ver- pflanzte« den See in die Nähe der Stadt. Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 14. Mai 1983 Gewinnung von Eis für die Brauerei (Hin- terbräu) und die Kellerwirtschaft. Die Ei3- gewinnung aus dem Schwarzsee hatte da- mals noch eine gro3e Bedeutung und war für Franz Reisch so wichtig, daß er ent- lang seiner Uferparzelle den Schwingra- sen versenkte, um im Winter unmittelba- ren und lastenfreien Zugang zum See-Eis zu bekommen. Die umfangreichen und oft schwierigen Kaifver±i.ndlungen, bei denen auch noch der mitte1alter1ihe Bürgerspitaisfond als Vorbesitzer berücksichtigt werden mußte, ebenfalls vorgebrachte Vorerkaufsreclite bzw. Kaufabsichten der Deutschen An- siedlungsgesellschaft in Innsbruck, führte der Jan-alige Bürgermeister Erwin Mül- ler, unterstützt vom damaligen Btrgermei- ster-Stet.vertreter und heutigen Ehrenbür- ger Peter Sieberer. Man muß heute ohne weiteres zugeben, daß die Erwerbung des Schwarzsees für die Stadtgemeinde Kitz- bühel zu den wichtigsten Aktionen der da- maligen Zeit gehörte. Die UferparzeLe der Firma Reisch wurde im Tausch mit dem oberen Spi:alfeld, auf dem heute die Talstation der Streifaim-Doppelsessel- bahn steht, erworben. Die Uferflächen am Schwarzsee wur- den in der neueren Zeit unter Bürgermei- ster Dr. Camilo v. Buschman, Bürger- meister Hermann Reisch und Bürgermei- ster Hans Bretzauer durch eine Reihe von Ankaufer. vergrößert. Schon 1951 wurde vorn Besitzer zu Bruc:.K am See, Josef Reiter, um 7 Schil- ling pro Gevierimeter eine Streuwiese im Ausmaß von 3000 qm, direkt am Ufer, gekauft. Es folgten der Ankauf der Lie- ge- --s-.haft Grubermoor, auch Villa Winzig getannt, der Ankauf der sogenannten »Eggerwirtswiese« von Peter Widmoser, Seereithbauer, die heute als Parkplatz be- nützt wird. Der Ankauf der großen Liege- wiese am Hügel von Josef Reiter, Brug- gerhDf, und der Ankauf von einem Ufer- zip [ei vom Seebachl von Frau Maria Mamoser, Hotel »Tiefenbrunner«. In der neueren Zeit erfolgte der Ankauf eines ufernahen Grundstückes aus der Liegenschaft Tiefenbrunner des Adolf und der Traudl Brunner (1976) und der Ankauf der Uferparzellen von »Gastei- gers Erben«. Die kürzlich erfolgte öffentliche Ver- steigerung der Liegenschaft \-I:iigg (Ho- tel, Strandbad und Landwirtschaft) be- wog die Stadtgemeinde zu einer Vereinba- rung mit den neuen Besitzern, um in den Besitz der Ufergrundstücke aus dieser Liegenschaft zu kommen. Der Schwarzsee in der Stadtgeschichte Schon im Kitzbüheler Salbuch von 1416 Kitibüheler Wandertip Wildenfeld und Heidenstein Nach den »E:sheiligen« hoffen wir, daß das Frühjahr endgültig Einzug gehalten hat und wir daher schneefrei am Berg wandern können. Eine Maier-wallfahrt könnte uns zum Harlaßanger bei Kirch- berg führen. Den Aufstieg erleichtert die Sesselbahn Gaisberg, die unB auf fast 1300 m bringt. Dann ist ein zuerst steiler, dann flacher und aussichtsreicher Auf- stiegsweg auf 1532 rn. Die Kapelle ist un- übersehbar etwas oberhalb der Harlaßan- geraim. Dort steht seit fast 30C Jahren ei- ne Kapelle, der derzeitige Bau ist etwa 270 Jahre alt. Harlaßanger liegt auf Kirc:aber- ger Gemeinde- und Brixner Kirchenge- biet. Seinerzeit waren die Bräue'-e streng: Das Verlangen von Kirchberg am seiner- zeit reichlichen Opfergeld wurde abgewie- sen, auch ein Schlüssel für die Kapelle wurde dem Kirchberger Pfar:er damals noch verwehrt. Später war man dabei we- niger scharf, heute kann man daher ohne Bedenken auch von Kirchberg her sich der Wallfahrt nähern. Der Schlüssel der Kir- che :s: heute wchlverwahrt, ater nicht aus Sorge vor unrechtmäßiger Beteiligung am Opfergeld, sondern auch Sorge vor Leu- ten, die Kircheninventar aller Art stehlen. Offen sind die Obsten, die sehr interes- sante Vorhalle. wird der Name Schwarzsee erwähnt. »Das Gut zu Pruckh hat gesuch an holz und wayd dem Swarczen See« (Stadtbuch Kitzbühel, Band 1, Beitrag Dr. Eduard Widmoser). Waldbesitz am Schwarzsee hat der Bruggerhof des Josef Reiter heute noch; Wildrechte jedoch nicht mehr. Nach einer Eintragung in dem bayeri- schen Lebensauszug aus dem Jahr 1500 heißt es »Der Swartzensee in Puchlach« war landesfürstliches Lehen der Herren von Freiberg (siehe »Tirol von A-1«, Dr. Eduard Widmoser). Laut Steuerkataster von 1575 gehörte der Schwarzsee zum Gut Oberhaus, das im Eigentum des Grafen von Tannenberg stand. Später kam der See in den Besitz der Gerichtsherrschaft Rottenburg. Laut de- ren Urbar von 1609 ist »der Schwarzensee im Münichauerischen Gejaid Gerichts Kitzbühel dem Friedrich Kupferschmid lestandsweise um 6 Gulden verlassen«. Im Fischwasserbericht des Pflegers von Kitzbühel von 1768 wird der Schwarzsee wiederum als Eigentum der Grafen von Tannenberg bezeichnet. Und von ihm wird weiter (irrtümlich) gesagt, daß er sei- nen Wassereinfluß von den dortigen Mö- Nicht immer war Harlaßanger ein Wallfahrtsplatz. In der Nähe der Alm liegt noch der Heidenstein, der von Jahr zu Jahr, fast unmerklich, aber angeblich doch, den Berg hinaufwandert und dabei den Gesetzen der Schwere Hohn spricht. Der Begriff Heidenstein allein sagt aus, daß es dabei nicht mit rechten Dingen zu- geht. Seinerzeit sei die Alpe ein wahres Paradies gewesen. Die Almleute bauten die Treppen zum Hag mit Käse. Ein alter Senner warnte vergeblich. Er wurde durch den Gesang eines Vogels aus dem Bereich der Frevleralm geholt und fand nach dem Strafgericht, das allen Bewohnern gegol- ten hatte, nur noch einen Platz mit küm- merlichem Graswuchs. Man kann heute noch die Spuren erkennen, wo die Alm einst gestanden hatte. Das Gebiet heißt bezeichnend Wildenfeld. Gaisberglift Der Lift verkehrt täglich von 8.30 bis 11.45 Uhr und nach der Mittagspause von 13 bis 16.30 Uhr. Zwischenfahrten sind viertelstündlich bei Anwesenheit von 2 Personen. Kirchanger Unweit der Talstation des Gaisberglifts liegt die Wallfahrtskirche Kirchanger. Wenn man sich zu einer Bergfahrt noch nicht entschließen kann oder das Wetter nicht mitmacht, dann kann man bis hier- her wandern und bei der wundertätigen Mutter Gottes am Kirchanger beten. Auch kommt man an der Kapelle vorbei, wenn man den Weg von der Bärstättalm her zu Fuß macht und auf die Talfahrt mit dem Lift verzichtet.
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