Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 20 Kiizbüheler Anziger Samstag, 14. Mai 1983 Zur Erinnerung an den Benefiziaten Jakob Hirzinger Am Josefitag 1953 verstarb der Benefi- ziat von Spital auf der Weitau in St. Jo- hann in Tirol, Jakob Hirzinger, nach ei- nem längeren Leiden im Alter von 72 Jah- ren. Mit ihm verlor St. Johann einen Prie- ster, der 47 Jade lang seine ganze Kraft in den Dienst der Bevölkerung von St. Jo- hann gestellt hatte. Jakob Hirzinger wurde am 31. Oktober 1880 in Brixen im Thale geboren, 1904 in Salzburg zum Priester geweiht, kam als Kooperator zuerst nach Zell am See und 1906 in derselben Eigenschaft nach St. Jo- hann. Hier begann seine segensreiche Tä- tigkeit, die ihm große Liebe und Wert- schätzung in der Gemeinde erbringen soll- te. 1912 gründete er den Katholischen Ar- beiterverein, der unter seiner hervorra- genden Führung eine Blüte erreichte, wie vielleicht in keinem anderen Ort. In den Reihen des Arbeitervereins waren nicht nur Arbeiter und Angestellte, sondern auch Bauern und Gewerbetreibende. Er war auch Gründer der Jungfrauenkongre- gation und der Katholischen Frauenorga- nisation. Er widmete sich auch dem Ka- tholischen Burschenverein, doch nicht we- niger allen anderen gemeinnützigen Ein- richtungen, wie der Musikkapelle und der Freiwilligen Feuerwehr. Allen war er ein großer Förderer und Freund. Im Jahre 1919 übernahm Hirzinger das Benefizium zu Spital auf der Weitau, eine alte aus dem Jahre 1262 stammende Gründung des Gebhard von Velben. Die dazugehöri- ge Landwirtschaft war damals in einem schlechten Zustand. Doch der Brixentaler Bauernsohn machte daraus in kürzester Zeit einen vorbildlichen und ertragreichen Betrieb. In der Bienenzucht und im Obst- bau war er geradezu führend und veran- laßte viele Bauern zur Nachahmung. So genoß Benefiziat Hirzinger in bäuer- lichen Kreisen auch einen großen Ruf als Bauer. Die hervorstechendste und charakterri- stische Eigenschaft von Benefiziat Hirzin- ger war neben seinen sonstigen vielen Vorzügen sein großer und grenzenloser Wohltätigkeitssinn. Als im 1. Weltkrieg das Gespenst der Not auch St. Johann Benefiziat Jakob Hirzinger. Das Bie,enhaus zu Weitau-; davor .Jkoh Hirzinger. überschattete. pachtete Kooperator Hir- zinger ein Feld, um mit dessen Erträgnis- sen die Not lindern zu helfen. Eine große Schweinezucht ermöglichte ihm, vielen ar- men Leuten die ärgsten Härten der Nit zu beseitigen. Seine besondere Sorge galt den Soldaten im Felde und den n Gefangen- schaft befindlichen Gerneindesöhnen. Viele hunderte von Paketen wandereii auf seine Initiative hin an die Front unc in die Gefangenenlager. Auch im 2. Welt- krieg hatte er für die Soldaten ein sorgen- des Herz. Als Benefizial von Spital auf der Weit- au übte er ganz nach dem Willen des Gründers eine große karitative Tätigkeit aus, für die man nicht genug Worte fin- den kann. Niemand, der irgendwie Hilfe bedurfte, ging mit leeren Händen von ihm weg. Auch viele Gesuche und- Bittschriften wurden durch ihn für seine Mitbürger ge- schrieben. Benefiziat war für alle da. Die überwältigend starke Teilnahme am Begräbnis am 23. März 1953 war die überwältigend starke Teilnahme aus allen Schichten der Bevölkerung ließ erahnen, daß mit Hirzinger ein Stück St. Joriann ins Grab sank. :-Iirzinger war ein Benefi- ziat, welches Wort ja mit »Wohlta:er<s übersetzt werden kann. Dieser schöne Zug an dem lieben Vers:orDenen wurde auch besonders bei den Leichenreden durch Dekan Josef Ritter, Landtagspräsi- dent Johann Obermoser und Archivar Dr. Eduard Widmoser hervorgehoben. Sein Wirken war la nicht bc.ß auf Kirche und Schule beschränkt. Kr.nze und Blu- men ohne Zahl, eine unübersehbare Trau- ergemeinde, 50 Priester, darunter vier De- kane und drei DDmkapitulare, Generalde- kan Msgr. Johann Innerhofer, die Musik- kapelle St. Johann, der Kirchenchor, der mit einem Instrumentalrequiem und ei- nem schönen Grablied höchst löblich her- vortrat, weißgekleidete Mädchen mit den Insignien des Priesters und zahlreiche Fahnenabordnungen formten die Trauer- feierlichkeiten geradezu zu einem Festakt, an dem Liebe und Treue, aufrichtige Ver- ehrung und Anhänglichkeit, innigste Ver- bundenheit des Volkes mit einem Priester eine ergreifende Prägung fand. Dekan Josef Ritter sprach in seinem Schlußwort den Wunsch aus: »daß Hir- zingers Geist voll Liebe und Menschen- freundlichkeit auf irgend ein Studentlein übergehe, das sich auf das Priestertum vorbereitet«. Gottesdienstordnung in der Dekanatspfarrkirche St. Johann in Tirol Sonntag, 15. Mai, 7. Ostersonntag: 6.30 Uhr Frühmesse, 8.15 Uhr Aufstel- lung der Firmlinge mit ihren Paten bei der Volksschule und gemeinsamer Einzug in die Kirche, 8.30 Uhr Firmungsgottes- dienst mit Prälat L. Lüftenegger. Beim Firmungsgottesdienst werden die Gläubi- gen gebeten, die Plätze für die Paten und Eltern freizulassen. 10.30 Uhr Singmesse, 19 Uhr Maiandacht und Singmesse. Montag, 16. Mai, Johannes v. Nepo- muk: 6.30 Uhr hl. Messe, 19.30 Uhr Mai- andacht und hl. Messe. Dienstag, 17. Mai: 6.30 Uhr hl. Messe, 19.30 Uhr Maiandacht und hl. Messe. Mittwoch, 18. Mai: 8.30 Uhr hl. Messe, 19.30 Uhr Maiandacht und hl. Messe. Donnerstag, 19. Mai: 6.30 Uhr hl. Mes- se, im Krankenhaus 19.30 Uhr hl. Messe. Freitag, 20. Mai, Bernhardin v. Siena: 6.30 Uhr hl. Messe, 19 Uhr Maiandacht und Rosenkranz, 19.30 Uhr hl. Messe. Samstag, 21. Mai: 8.30 Uhr hl. Messe, 19 Uhr Maiandacht und Vorabendmesse. Sonntag, 22. Mai, Pfingstsonntag: 6.30 Uhr Frühmesse, 8.30 Uhr Singmesse, 10 Uhr feierl. Hochamt für die Pfarrgemein- de, 19 Uhr Maiandacht und Singmesse. Montag, 23. Mai, Pfingstmontag: 6.30 Uhr Frühmesse, 8.30 Uhr und 10 Uhr Singmesse, 19 Uhr Maiandacht und Sing- messe. »Komm, Hl. Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer der Liebe. Gieße aus deinen Geist und du wirst das Angesicht der Erde erneuern!« Standesamt St. Johann in Tirol: Standesfälle in der Zeit vom 2.-8. Mai 1983 Geboren wurde: ein Mädchen dem Isolierer Stefan Ma- riacher und der Maria geb. Guggenbich- 1er, Kirchdorf, Erpfendorf Nr. 698. Geheiratet haben: am 7. Mai der Gerbergehilfe Harald Schmid und die Kassierin Elke Bösmüller, beide St. Johann, Oberhofen Nr. 7a; am 7. Mai der Tischler Siegfried Dand-
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