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Die Jubilarin mit ihren Kindern. Rechts Josef Hochfilzer und Erna verehelichte Jehlicka; links: Ing. Jakob Hochfilzer und A nni verehelichte Huber. Samstag, 21. Mai 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 27 Jochbergerwirtin Ursula Hochfilzer 90 Jahre Im Jahre 1933 schloß er die Ehe mit Barbara Pletzer aus St. Johann. Die Braut besuchte nach der Volksschule die Haushaltungsschule in Rotholz und war bis zur Verehelichung Köchin beim »Wieshofer« in St. Johann. Der glücklichen Ehe entstammen fünf Buben. 24 Jahre hindurch war Josef Krepper bei der Raiffeisenkasse tätig, da- von 13 Jahre als Obmann; von 1956 bis 1962 Bürgermeister der Gemeinde Kirch- dorf. In diese Zeit fiel auch der Kirchen- bau von Erpfendorf, bei dem sich der Bürgermeister große Verdienste erworben hat. Die Gemeinde hat ihn 1979 zum Eh- renbürger ernannt. Achtung Ranggler! Jeden Dienstag um 19.30 Uhr Ranggler-Training in der Volksschule Kirchdorf. Rangglerpfoad'n stehen in verschiedenen Größen kostenlos zur Ver- fügung. Besonders willkommen sind na- türlich die »Kleinsten« der Schülerklassen ab acht Jahre. Für Auskünfte stehen zur Verfügung: Peter Steinlechner, Tel. 05352/34843 oder Andreas Hofer, Tel. 05352/20405. Gottesdienstordnung Jochberg - »St. Wolfgang« Sonntag, 22. Mai, Pfingstsonntag: 9 Uhr feier!. Pfarrgottesdienst, 18.45 Uhr Rosenkranz, 19.15 Uhr Abendgottes- dienst für Alois Santoni. Montag, 23. Mai, Pfingstmontag: 9 Uhr hl. Messe für Anna und August Plet- zer. Dienstag, 24. Mai: 7.15 Uhr hl. Messe für Franz Wieser. Mittwoch, 25. Mai: 7.15 Uhr hl. Messe im Altersheim für Alois und Theresia Kreidl. Donnerstag, 26. Mai: 7.15 Uhr hl. Mes- se im Altersheim für Anna Zwicknagl. Freitag, 27. Mai: 7.15 Uhr h!. Messe für Ludwig Sappl. Samstag, 28. Mai: 9.20 Uhr Marien- messe in Jochbergwald f. d. Armen See- len und auf Meinung. Sonntag, 29. Mai, Dreifaltigkeitssonn- tag: 9 Uhr feierl. Pfarrgottesdienst, 18.45 Uhr Rosenkranz, 19.15 Uhr Abendgottes- dienst für Maria Obrist zum ersten Ster- betag. Das »Ewige Licht« brennt diese Woche für Georg Stanger, Waldhof. Maiblasen Die Traditions-Bergknappenmusikka- pelle Jochberg bedankt sich auf diesem Wege bei der gesamten Bevölkerung von Jochberg für die freundliche Aufnahme am 1. Mai und für die wirklich großzügi- gen Spenden. Wir werden auch in Zukunft bemüht sein, Sie mit unseren Darbietungen zu er- freuen und alle Anforderungen und Wün- sche, die an uns herangetragen werden, nach Möglichkeit zu erfüllen. G.H. Am Vortag der Vollendung ihres 90. Le- bensjahres, 11. Mai 1983, fand in Joch- berg die Geburtstagsfeier der Jochberger Wirtin, Ursula Hochfilzer, statt. Bürger- meister Josef Heinz Huber, ein Enkel der Jubilarin, erschien mit der Bergknappen- musik, welche der Jubilarin ein Ständ- chen brachte. Ebenfalls erschien eine Ab- ordnung der Schützengilde Jochberg, der Schwergewichtseisschützen und der Joch- berger Ehrenpatron der Schützen, der 92jährige Hans Bachler, ehrte die Wirtin mit einem Pöllerschuß. Von offizieller Seite gratulierten Landesrat Kommerzial- rat Christian Huber sowie der Gastwirte- Bezirksobmann Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner, beide mit Gefolge. Gefeiert wurde dann im engsten Fami- lienkreis mit Kinder, Enkel und Urenkel. Ursula Hochfilzer wurde am 12. Mai 1893 als Tochter des Graf-Lambergischen Gutsverwalters Scharnigg geboren. Ihre ersten Kinderjahre verlebte sie im Weber- haus Manzl in der Ehrenbachgasse und kam dann auf den Zantberghof nach Au- rach und die beiden letzten Schuljahre nach Hausern in Jochberg. Nach der Schule, im Jahre 1907, erfolg- te der Dienstantritt beim Jochberger Wirt als »Mädchen für alles«. Das fleißige und gelehrige junge Mädchen wurde dann auf 6 Monate nach Innsbruck in das Gasthaus »Hellenstainer« und weitere 3 Monate in das Hotel »Tiefenbrunner« in Kitzbühel zum Kochenlernen geschickt. Im Jahre 1913, erst zwanzigjährig, wurde ihr die Führung der Gastwirtschaft beim »Schwarzen Adler«, wie der Jochberger Wirt auch genannt wurde, anvertraut. Nach dem Krieg, im Jahre 1918, schloß sie mit dem Jochberger Wirt, Holzhänd- ler und Sägewerksbesitzer Josef Hochfil- zer, den Bund der Ehe, aus der sechs Kin- der hervorgingen. In den Folgejahren wurden Freud' und Leid geteilt und die geschäftlichen Erfolge gemeinsam gemeistert. Beide gaben sich auch dem edlen Weidwerk hin. Der Joch- berger Wirt war damals, gemeinsam mit dem Grafen Franz Schlick und dem Bau- meister Alois Stampfer, Jagdpächter des großen Jochberg-Wald-Reviers. Unsere Jubilarin begleitete ihren Gat- ten auf zahllosen Pirschgängen und ihr scharfes Auge verhalf oft den Jägern zu »Weidmannsheil«. Frau Ursula bezog da- bei meistens auf der anderen Talseite ih- ren Stand und führte die Jäger durch vor- her vereinbarte Zeichen zum Wild. Im Jahre 1933 erlegte ihr Gatte im Jochberg- wald den ersten Hirsch, einen Eisspros- senzehner, dessen Trophäe heute noch den Saal des Gasthauses schmückt. Mit dem Bergführer Michael Markl machte unsere Jubilarin viele Hochgebirgstouren. Ihr Gatte, Josef Hochfilzer, starb am 22. Februar 1956 im Alter von 75 Jahren. Er war nicht nur Wirt, Geschäftsmann und Bauer, sondern auch ein verwegener Reiter, Schwimmer und Motorradsport- ler. Er war ein guter Skifahrer, Radrenn- fahrer und Traberfahrer sowie ein ge- fürchteter Ranggler und einer der besten Eisschützen im Lande. Seine Leistungen im Schwimmen bewies er während des 1. Weltkrieges, als der Kreuzer »Baron Gautsch« auf der Adria durch eine Mine versank. Da kein Platz mehr in den Ret- tungsboten war, sprang Hochfilzer in die Fluten und erreichte als einziger schwim- mend das 17 km entfernte Ufer, wo er noch einen jungen Kameraden das Leben zu retten vermochte. Mit »Stefanskeller« einem bayerischen Hengst, fuhr er unzäh- lige Schlittenrennen und war durch zehn Jahre der Champion auf den Winterbah- nen in Salzburg und Tirol. Er erbaute für sich und seine Gäste den ersten Schlepp- 4
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