Kitzbüheler Anzeiger

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Besucher der Schwesterstadt Rueil-Malmaison im Kitzbüheler Heimatmuseum. Rechts Frau Dr. H. Penz. Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. Juni 1983 Allgemeine Clubversammlung Am 12. April 1983 fand unter dem Vor- Sitz VOfl Frau Dr. H. Penz im Hotel »Zur Tenne« eine allgemeine Clubversamm- lung Statt. Berichte: Vom 26. März bis 4. April 1983 waren Schüler von der Kitzbüheler Handelsaka- demie zum Gegenbesuch in Rueil-Mal- maison. An dem Austausch nahmen 22 Schüler und 2. Begleitpersonen von der HAK und HS teil. Fräulein Ladstätter, eine junge Lehre- rin von der HAK, schildert ihre Ein- drücke von diesem Aufenthalt. Abgese- hen von den Strapazen am Reisetag (fast 15 Stunden Bahnfahrt, Umsteigen in Ba- sei etc.) gibt es durchwegs nur Positives zu berichten. Unsere Schüler waren gut un- tergebracht, nahmen am Schulunterricht teil und wurden von ihren französischen Kollegen und deren Angehörigen bestens betreut. Vielfach wurde der Wunsch nach »privatem Sommeraustausch« von fran- zösischen Schülern geäußert. Mit diesem Problem (Aufnahme der Jugendlichen in Kitzbüheler Familien usw.) müßte sich die Leitung der Kitzbüheler HAK gemeinsam mit den Eltern befassen. Frau Dr. Penz berichtet über die finan- ziellen Belastungen, die sich für unseren Club, speziell durch den Schülerbesuch aus Rueil im Jänner/Februar d.J. ergeben haben (Unterbringung der Lehrer). Unsere Kassierin, Frau Edith Semper- boni, organisierte in dankenswerter Weise preiswerte Zimmer mit Frühstück für 3 Lehrpersonen, trotzdem übersteigt der Aufwand unsere bescheidenen finanziel- len Möglichkeiten. Wir werden immer gerne zur Hilfestel- lung für die Austauschschüler bereit sein und unser Club soll auch in Zukunft »Arm der Stadtgemeinde Kitzbühel« sein, doch müßten wir - um auch weiterhin zur vollen Zufriedenheit aller arbeiten zu können - größere finanzielle Zuwendun- gen sowohl von der Gemeinde als auch vom Fremdenverkehrsverband zugespro- chen erhalten. Wir nehmen der Stadtge- meinde die Partnerschaftsarbeit ab und wollen vor allem der Jugend Kontakte verschaffen. Nach zweimaligem Ansuchen gewährte uns der Fremdenverkehrsverband eine einmalige Beihilfe in Höhe von 5 2.500,— für die Unterbringung der französischen Lehrer. Im Oktober d.J. wird sowohl an die Stadtgemeinde als auch an den Fremden- verkehrsverband ein Subventionsansu- chen gerichtet werden. Einige Mitglieder schlagen eine Erhö- hung des Mitgliedsbeitrages vor, dies wird jedoch allgemein abgelehnt. Eine mögli- che Unterstützung durch den Elternverein wird von Frau Semperboni, die Einhe- bung eines Unkostenbeitrages seitens der Schüler von Frau Mag. Gasser in Betracht gezogen. Gemeinderat Capellari erörtert den Standpunkt der Stadtgemeinde. Es laufen relativ hohe Telefon- und Portospesen an. Der Club soll vor geplanten Veranstaltun- gen rechtzeitig ein Ansuchen an die Stadt- gemeinde richten und den jeweiligen Ver- wendungszweck bekanntgeben. Die Aus- gaben sind im dafür vorhandenen Budget- posten »Schwesternstädte« gedeckt. Man muß auch die Größenordnung Kitzbühel - Rueil-Malmaison ins Auge fassen. Die Stadtgemeinde schätzt die - be- sonders von Frau Dr. Penz geleistete - Clubarbeit sehr. Die Vorsitzende verliest ein an sie ge- richtetes Schreiben von Madame Huguet- te Sylvestre vom 4. März 1983, in wel- chem sich diese über die unhaltbaren Zu- stände bei den OBB beschwert. Bei der Rückreise am 12. Februar herrschten am Innsbrucker Hauptbahnhof chaotische Zustände. Ein großer Teil der französi- schen Reisegruppe schaffte es nicht, rechtzeitig ihre Liegewagen zu erreichen und mußte am Bahnsteig zurückbleiben. Madame Sylvestre ersucht, diese Be- schwerde an die Aufsichtsbehörde der OBB weiterzuleiten, damit solch unliebsa- me Vorkommnisse abgestellt werden. U.a. wird angeregt, bereits ab Kitzbühel einen Liegewaggen zu führen. Gemeinderat Wolfgang Peschl ver- spricht, sich dieser Sache anzunehmen und die Beschwerde der richtigen Stelle, und zwar der Bundesbahndirektion in Wien, zuzuleiten. Frau Dr. Penz verliest weiters einen in Deutsch verfaßten und an Bürgermeister Brettauer gerichteten Brief von Bürger- meister Baumel vom 9.11.1982 mit fol- gendem Wortlaut: »Sehr geehrter Herr Bürgermeister, es war mir mitgeteilt, daß am 14. Novem- ber eine Gruppe aus Rueil-Malmaison Ih- re Stadt Kitzbühel besuchen wird. Ich möchte Sie mitteilen, daß es sich hier um ein Privatbesuch handelt, da unsere Ge- meinde diese Reise nicht organisiert hat. Es freut mich immer sehr wenn eine Reise es unsere Bürger erlaubt, uns besser zu kennen. Bezüglich unsere offizielle Verhältnisse möchte gerne wissen ob Sie voraussehen, offizielle Besuche zu organi- sieren, sei es in Kitzbühel oder in Rueil- Malmaison. Ich bitte Sie höflich alle Vor- schläge mir persönlich zuzuschicken. Mit herzliche Grüssen Jacques Baumel Bürgermeister Die Antwort unseres Bürgermeisters lautete u.a. dahingehend, daß es sich um einen privaten Besuch handelte und von hier aus nicht als offizielle Veranstaltung aufgefaßt wurde. Es sei ihm jedoch im- mer ein Herzensbedürfnis, Bürger aus unseren Schwesterstädten zu begrüßen. Im Jahre 1984 wird in Kitzbühel ein gro- ßes Schützenfest zur Erinnerung der Er- hebung Tirols gegen Napoleon stattfinden und man erwartet zu diesen Feierlichkei- ten mit besonderer Freude den Herrn Kol- legen aus Rueil-Malmaison mit einer gro- ßen Delegation. Frau Dr. Penz berichtet ferner über die augenblickliche politische Situation nach den Wahlen in Rueil-Malmaison. So sind z.B. Jean Sylvestre und Yvette Stöffier nicht mehr im Gemeinderat. Diese politi- schen Veränderungen sollen jedoch für unseren Club und die Beziehungen zu un- seren französischen Freunden keinerlei Auswirkungen haben. Zur Situation der »au pair-Mädchen« führt Frau Dr. Penz aus, daß es verhält- nismäßig viele Stellen in Frankreich gibt. Die Zusammenarbeit mit der Vizekonsu- lin in Innsbruck ist ausgezeichnet. Wenn genügend freie Stellen vorhanden sind, dann können auch Mädchen aus dem übrigen Tirol berücksichtigt werden. Eine
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