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Pensionisten bei einer Rast. Samstag, 18. Juni 198' Kitzbüheler Anzeiger Seite 27 Ing. Sepp Kri'nbaclier. den. »Dann fuhren wir eines Tages gen Westen, in ein Inferno, das zu schildern ich nicht fähig bin.« Zum Schluß kam er in amerLanischc Gefangenschaft, wo sie wenig zu Essen, dafiir aber mehr Prügel erhielten. Nach einem Jahr war dann der Spuk zu Ende. In Innsruck angekommen g:ng er so- fort auf Arbeitssuche und landete im elek- trischen Apparatebau. Weiters areitee er bei der Seilbahn, ins:allerte Häuser und betätigte sich als Bauarbeiter. Krim- bacher wollte sich auch die neu entstande- ne Demokratie etwas näher ansehen und trat einer Partei bei. Mit der Politik machte er aber schlechte Erfahrungen. Er setzte sich daher wieder mit seiner früheren Firma in VerDindung, bildete sich weiter und erhielt 1957 e:nen Anstel- lungsvertrag als Konstrukteur im techni- schen Büro der Firma Messerschmitt in München. Sein Hcbby war ihm Beruf geworden, obwohl er durch die Trennung vcn seiner Familie große Opfer auf sich nahm. In den freien Tagen allerdings war er inimer mit seiner Familie in den Jochberger Ber- gen, wo sie sich eine Hütte gebaut hatten. Durch seine Tä:igkeit kam er viel in Eu.- ropa herum und hatte auli viel Gelegen- heit die Geschichte zu s:udieren. Die Be- schreibung von Sepp Kirchrna:er wäre un- vollständig, würde ch nicht erwähnen, daß er mit den Geschichtsschreibern nicht immer einer Meinung war, daß es darüber auch harte Diskussionen geben konnte. Über seine Krankheit schrieb er: »Eines Tages traf mich ein Dolchstoß. Ich wurde unheilbar krank. Zuerst wollte ich es nicht glauben, aber nach einigen Jahren mußte ich d:e Konsequenzen ziehen und meinen geliebten Beruf aufgeben. [eh mußte nach Hause. Alles Sträuben nützte nichts mehr, Endstation war die Früh- rente.« Durch Zufall traf er Univ. Prof. Pi:ti- oni, den er von den Ausgrabungen auf der Kelchalm in den Dreißigerjahren her kannte. Er lernte auch dessen Begleiter und Grabmannschaft, TDni Scherl und Örg Jöchl kennen. Durch die Initiative von Jöchl sollte in Jochberg ein Museum eingerichtet werden und Krimbacher war dabei einer der Hauptinitiatoren. Unzählige Stunden ver- brachte er am Ausbau des Museums und schaffte es auch, daß eine der größten Fossiliensammlungen Österreichs nach Jochberg kam, die Wilhelm-Angerer- Stiftung. Es wäre müßig seine ganzen Leistungen für die Entstehung des Bergbau- und Hei- matmuseums Jochberg, seine Leistungen im kulturellen Bereich der Gemeinde Jochberg und als Chronist darzustellen. Es sei ihm nur immer wieder nachgesagt: »Des und des hot da Seppei gmacht!« »Er« - gewidmet als Andenken Erfüllte Leben aus mit Sinn und Freude beständig an der vagen Wahrheit zweifelnd. Er ging den graden Weg mit Blick au 's Übernächste, beharrend auf genaues Tun und Werken. Er strebte nach dem Ideal kam oft an dessen Grenzen wissend ob der Wahrheit, daß diese Grenzen endlos sind. Am 11. Juni 1983 hat der Pensionisten- verband Jochbergs zu einer kleinen Früh- lingswanderung eingeladen. Zahlreiche Pensionisten aus Jochberg, Aurach und Kitzbühel folgten diesem Ruf. Mit dem Postauto fuhr man bis zum Paß Thurn und wanderte dann in Rich- tung Tauernblick, wo eine gebürtige Jochbergerin lebt, als Wirtin. Bei einer Rast (= Schnapspause) kredenzte dann Obmann Jöchl einen süffigen Marillen- brandwein. Beim Tauernblick angekommen, sorg- Er schaffte das was viele, viele wollen durch seine Werke unvergessen bleiben! Heinz Gottesdienstordnung Jochberg - »St. Wolfgang« Sonntag, 19. Juni, 12. Sonntag im Jah- reskreis: 9 Uhr Pfarrgottesdienst, 18.45 Uhr Rosenkranz, 19.15 Uhr Abendgottes- dienst für Anton Noichl. Montag, 20. Juni: 7.15 Uhr hl. Messe für Marialuise und Fam. Saichner. Dienstag, 21. Juni: 7.15 Uhr hl. Messe für Alois Lechner. Mittwoch, 22. Juni: 7.15 Uhr hl. Messe im Altersheim für Josef Eberharter. Donnerstag, 23. Juni: 7.15 Uhr hl. Messe im Altersheim für Alois Santoni. Freitag, 24. Juni: 19.15 Uhr hl. Messe für Franz und Elisabeth Hechenberger. Samstag, 25. Juni: 9.20 Uhr hl. Messe in Jochbergwald für Josef Hechenberger (Geschwister), Künstlhäusl. Sonntag, 26. Juni: 9 Uhr Pfarrgottes- dienst, 18.45 Uhr Rosenkranz, 19.15 Uhr Abendgottesdienst für Anna und Baltha- sar Zwicknagl. Das »Ewige Licht« brennt diese Woche in Jochberg für Familie Reitstätter, in Jochbergwald für Vater Leo und Sohn Georg. teil Obmann Jöchl und GR Leitner als As- sistent für die üblichen Hüttenspiele, wo- bei sich herausstellte, daß die Erdäpfel im Pinzgau viel kleiner sind als die Jochber- ger. Der Friedl unterhielt die Pensionisten mit seiner Zugin und Orgei schrie auch manchmal im Takt dazu. Die freundlichen Wirtsleute tischten ei- nen echten »Pinzgerkas« welcher gerade noch nicht laufen gelernt hatte, auf. Nach rührender Verabschiedung fuhr man wieder mit dem Postauto über den Paß Thurn nach Jochberg. Frühlingswanderung der Pensionisten
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