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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Juli 1983 1-i Anläßlich des 20jährigen Jubiläums / " c geben »Die Kitzpichler« eine Vereinschronik in einer Festbroschüre heraus. rn Wir entnehmen daraus: Vor 20 Jahren begann's Gerhard Resch, erster Obmann des Vereins Vor 20 Jahren kam eine Gruppe junger Kitzbüheler zusammen und gründete den Verein »Die Kitzpichler«. Zum ersten Ob- mann dieses Vereins wurde ich gewählt. Sieben Jahre lang habe ich diese Funktion ausgeübt. Zirka 40 Mitglieder hatte der Verein am Anfang. Junge Leute, die sich für die Probleme der Stadt interessierten, die bereit waren, mitzuarbeiten, Vor- schläge auszuarbeiten, die über die zu- künftige Gestaltung unserer Heimat dis- kutieren und beraten wollten. Es war nicht einfach, alle Meinungen, Wünsche und Anregungen auf einen Nen- ner zu bringen. Meine Aufgabe war es, Diskussionen zu leiten, unrealistischeVor- schläge abzublocken und wertvolle Ideen voranzutreiben. Die Diskussionen waren hart, aber fair. Diplomatische Floskeln waren verpönt, man machte aus seinem Herzen keine Mördergrube, es war ein ehrlicher, offener Meinungsaustausch. Die finanzielle Grundlage des Vereins wurde durch die Organisation des »Seefe- stes« geschaffen. Mit dem Startkapital von den ersten Mitgliedsbeiträgen (OS 700,—) wurde das erste Seefest des Ver- eins abgehalten. Trotz mancher organisa- torischer Mängel war es eine Riesengaudi, ein großer Erfolg und wir waren alle glücklich, als wir nach getaner Arbeit am frühen Morgen nach Hause gingen. Mit den Seefesten haben wir den Verein finan- ziert, denn eine Subventionierung des Vereins wollten wir nicht haben. Mit un- serem »Ball der Kitzpichler« gaben wir ei- nen Startschuß und es wurden in Kitzbü- hel wieder Bälle veranstaltet. Nach einer längeren Pause gelang es uns wieder, Fa- schingsumzüge in Kitzbühel durchzufüh- ren. Mit diesen Festen wollten wir das ge- sellschaftliche Leben in Kitzbühel wieder aktivieren. Das gegenseitig kennenlernen, denn es zeigte sich schon damals, daß die Hektik unseres Lebens, uns untereinander im eigenen Ort immer mehr entfremdet. Aber nicht nur Feste wurden organi- siert. Man beteiligte sich an den Debatten rund um die Kunsteisbahn, mit Arbeits- einsätzen wurde die Schattbergschanze wieder aufgebaut, Seniorennachmittage wurden veranstaltet, Gemeinderatssitzun- gen wurden besucht. Der Erlös eines von unserem Verein or- ganisierten Udo Jürgens-Konzertes wurde dem Kindergarten unserer Stadt zuge- führt. Heftige Diskussionen gab es über Straßen- und Baumaßnahmen. Der Ver- ein ist überparteilich, aber viele Mitglie- der waren politisch interessiert. Anläßlich der Nationalratswahlen 1971 organisier- ten wir das erste Parteiforum im Bezirk, zu dem Spitzenkanditaten aller vier wahl- werbenden Parteien eingeladen wurden. Es gäbe noch ein ganze Menge dieser er- sten zehn Jahre zu berichten, die Fest- schrift versucht dies soweit es möglich ist. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, daß all diese Leistungen :id Tätigkeiten zwar sicherlich sehr wertvoll waren, aber der Verein hat jenen, die jahrelang mitge- arbeitet haben, viel mehr gegeben - er hat unser Leben mitgestaltet und mitge- formt. Man lernte Toleranz, die wohl wichtigste Eigenschaft im Zusammenle- ben freier Menschen, man lernte zu disku- tieren, frei zu reden und wir sind gute Ka- meraden, ja manchmal sogar gute Freun- de geworden. Wir haben uns gegenseitig kennen und schätzen gelernt. Der Idealismus war erfrischend! Es wurde nicht gefragt, was bekomme ich oder welchen Vorteil habe ich! Es wurde Demokratie vorgelebt, der Vorstand inklusive Obmann wurde jähr- lich in geheimer Wahl gewählt. Bei fast je- der Wahl gab es mehrere Wahlvorschläge, es wurde hart argumentiert, aber fair ge- kämpft. Heute, 20 Jahre danach, sind wir, die damals jungen »Alte« geworden. Wir sind ruhiger geworden, gelassener. Die Gesellschaft braucht jedoch die stürmische, rebellische Jugend, den Elan, neue Ideen, den Schwung, der das Getrie- be des Alltags bewegt. Die Jugend hat Idealismus und die Jugend ist bereit mit- zuarbeiten. Ich halte nichts von zerstören- den Radaubrüdern, von bezahlten De- monstranten! Der Verein »Die Kitzpich- ler« hat versucht und versucht noch im- mer die Kraft und den Idealismus der Ju- gend in positive Wege zu lenken. Nicht zerstören, sondern aufbauen, heißt die Parole! Freie Heimplätze für Mädchen und Knaben Die Hauptschule und die Haushaltungs- schule in Scharnitz, beide mit Öffentlich- keitsrecht und angeschlossenem Schüler- heim, nehmen für das Schuljahr 1983/84 noch Schüler und Schülerinnen auf. Volks- schüler können die Schule im Dorf besu- chen und im Schülerheim wohnen. Durch Lernaufsicht und Nachhilfeunterricht wird auch lernschwachen Schülern zum Erfolg verholfen. Anfragen können an die Direktion des Kinderheimes gerichtet werden. Tel. 05213/203. Lehrlingswettbewerb der Fleischer Bei dem kürzlich durchgeführten Lei- stungswettbewerb der Fleischer Tirols er- hielten folgende Teilnehmer aus dem Be- zirk Kitzbühel das »Große Leistungsab- zeichen«: Hans Knauer von der Lehrfirma Johann Knauer, Brixen im Thale; Christian Aschaber von der Lehrfirma Otto Kalkschmid, Kirchberg. Wir gratulieren! SPAR und A&O gratulieren In den Tiroler Etappenzielen der Öster- reich-Radrundfahrt gab es überall großen Andrang der Bevölkerung und Gratula- tionen an den Etappensieger durch die örtliche Politprominenz. Die SPAR- und A&O-Kaufleute schlos- sen sich dem jeweiligen Gratulantenreigen durch Überreichung eines reichgefüllten Geschenkskorbes für den Etappenzweiten an. Bürgermeister Part! und SPAR-Kaufmann Kathi Wörgetter gratulieren dem Etappen- sieger in St. Johann. Beförderungen im Finanzamt Kitzbühel zum Stichtag 1. Juli 1983 Folgende Kollegen wurden befördert: Okoär Dr. Georg Zimmermann zum Rat der DKI VI, Koär Dr. Manfred Summer- eder zum Okoär der DKI V, Koär Dr. Jo- hann Trager in die DKI IV. Amtsrat Gerd Demmer zum Amtsdi- rektor der DKI VII, Amtsrat Johann Hu- 1er zum Amtsdirektor der DKI VII, Amts- sekretär Franz List zum Amtsrat der DKI VI, Okontr. Josef Rothmüller zum Fach- inspektor der DKI IV. Herzlichen Glückwunsch den Beförder- ten! ) Elternkreis der Kinderfreunde Kitzbühel Freitag, 8. Juli 1983, um 17 Uhr im Alfons-Petzold-Heim; Thema: »Ferien, •••••••••••S••••••••• was nun?«.
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