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Paul Stöckl (stehend) bei seiner Dankadresse, mit seiner Gattin Gertrude und Sohn Paul d.J. Samstag, 9. Juli 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Paul Stöckl, St. Johann, 60 Jahre Am 1. Juli 1983 feierte die Belegschaft der Firma Paul Stöckl, Sand-, Kies- und Betonwerk, Erdbewegung, Materialbewe- gung St. Johann-Erpfendorf beim Werk Schredfeld in Erpfendorf die Vollendung des 60. Lebensjahres ihres Chefs, Herrn Paul Stöckl. Von öffentlicher Seite hatten sich Landesinnungsmeister Ing. Heinrich Hochrainer, Bürgermeister Ökonomierat Michael Nothegger und Stadtrat Jakob Lackner, der jüngste Kammerrat des Ge- werbes, eingefunden, die auch in Anspra- chen den Jubilar als erfolgreichen Unter- nehmer und Betriebsführer und als belieb- ten Dienstgeber würdigten. Paul Stöckl wurde am 4. Juli 1923 in St. Johann in Tirol geboren. Er ent- stammt einer alten St. Johanner Familie, deren Wappen auf das Jahr 1537 zurück- reicht. Sein Großvater Rupert Stöckl war Tierarzt und gründete 1920 ein Fuhrun- ternehmen mit Pferden, das auf den Va- ter, Paul Stöckl 1. überging. Dieser grün- dete dann 1923 eine Wolltatscherei und 1927 eine Autofrächterei und eröffnete Schottergruben in Erpfendorf. Unser Jubilar besuchte die Volksschule in St. Johann und die Bürgerschule in Kitzbühel. 1942 wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen, leistete Kriegs- dienst an der Ost- und Westfront und ge- riet 1945 in die französische Gefangen- schaft. Nach der Heimkehr im Jahre 1946 übernahm er von seinem Vater die Schot- tergrube im Griesbach. Damals waren noch primitive technische Möglichkeiten gegeben und viele Arbeiten, wie das Bela- den der Lkw, wurden händisch ausge- führt. Mit seinem technischen Können und seinem Erfindergeist war es möglich, maschinelle Einrichtungen zur Erzeugung von Schotter und Sand zu installieren, die seiner Zeit voraus waren. 1954 erfolgte der Kauf des ersten Hubladers, eines Zet- telmeyer, und der Betrieb von Erdbewe- gungsarbeiten mit Maschinen, die Moder- nisierung und Rationalisierung der Schneeräumung und 1967 der Bau einer modernen Sand- und Kieswasch- und Sor- tieranlage im mittlerweile erworbenen Werk in Schredfeld in Erpfendorf. 1969 war der Beginn der Herstellung und Lieferung von Transportbeton. Das Unternehmen konnte einen beachtlichen Marktanteil auf dem Gebiet Sand—Kies— Beton erobern und ist als verläßliche Lie- ferfirma bekannt. Der Betrieb beschäftigt im Durchschnitt über 40 Mitarbeiter, von denen die Mehrzahl schon über zehn und viele schon über 20 Jahre im Dienst der Firma stehen, was begründet, daß Paul Stöckl ein sehr umsichtiger, verständnis- voller und vor allem ein sehr menschlicher Firmenchef ist. Der Fuhrpark konnte mittlerweile auf über 50 Fahrzeuge und Geräte (Lkw-Kip- per, Mischer, Bagger, Raupen, Hublader und andere Baugeräte) anwachsen. Paul Stöckl war von 1962 bis 1974 Ge- meinderat der Marktgemeinde St. Johann und in dieser Funktion auch als Straßen- referent tätig. Von 1967 bis 1979 war Paul Stöckl Ob- mann des Fliegerklubs St. Johann und seit 1979 Präsident dieses Klubs. Der Aus- bau des Flugfeldes in St. Johann ist im wesentlichen sein Werk. Er ist natürlich ein begeisterter, erfahrener und erfolgrei- cher Motor- und Segelflieger. Seit 1976 ist Paul Stöckl Kammerfunktionär im Be- zirksausschuß des Baunebengewerbes. Der Jubilar (Mitte) mit den Ehrengästen und den Mitarbeitern, die in ihrer Freizeit vor dem Betriebsgebäude diese Gartenanlage mit Bank und Tisch schufen, zur Freude ihres Chefs. Für seine sportlichen Erfolge und seine jahrelange unermüdliche Einsatzbereit- schaft und die besondere Sorgfalt im In- teresse einer gedeihlichen Entwicklung des Flugbetriebes in St. Johann verlieh ihm der Landesverbandstag am 9. April 1974 das Goldene Ehrenzeichen des Österreichischen Aeroklubs. Paul Stöckl errang schon 1939, mit To- ni Werner, Kitzbühel, bei Sepp Haggen- müller sen. den Segelflugschein. Als Mo- torflieger startete er mit Erfolg 1961 auf dem Flughafen zu Innsbruck im Ziellan- dewettbewerb. Dieser bestand aus zwei Bewerben, nämlich einmal mit und ein- mal ohne Motor auf einem Feld von 50 m Länge aufzusetzen. Stöckl errang dabei bei starker Konkurrenz mit seiner Cessna den 4. Rang und sein Klubkollege Jakob Riedmann mit einer Champion den 7. Platz. Beim »Osttiroler Flugtag 1962« erreich- te er 100 Punkte, die höchste Punktezahl, die überhaupt erreicht werden konnte. Gewertet wurde Stöckl damals mit einem »Viersitzer« im Anflug und der Zeit- und Landewertung.
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