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VendeIiersgroep »AiJeri« aus Beigin in Kitzbühel. Foto: Randers Loenmark »Alferi« - Belgische Fahnenschvinger und Volkstanzgruppe in Kitzbühel Samstag. 23. Juli 1983 Kitzhheler Anzeiger Seite 9 Prozess der Auslese nicht durchstehen helfen, und mit ihnen vielen Bürgern auf dem Lande. Würde nämlich der Staat den Mut finden das Mieterschutzgesetz, das ein glatter Anachronismus ist, zu refor- mieren bzw. die Konditionen derart zu mildern, daß dem Hausbesitzer die Mög- lichkeit der jederzeitigen Kündigung des Untermieters gegeben ist, das heißt den totalen Mieterschutz aufgeben, ohne daß möglicherweise beiden Parteien Kosten entstehen, dann befände sich Osterreich in weiten d.h. ländlichen Bereichen in kürzester Zeit in dem glücklichen Zustand kaum noch Sozialwohnungen bauen zu müßen, weil viele, sehr viele Hausbesitzer dann zur Vermietung von Wohnungen übergehen würden und ein großartiges freies Angebot entstünde, das nicht ein- mal einer Preisregulierung bedürfte. Viele junge Ehepaare, viele junge Menschen auf dem Lande, viele Familien aller sozia- len Stufen kämen rasch und unkompli- ziert zu einer erschwinglichen Wohnung. Die Hausbesitzer, die Besitzer einer Früh- stückspension, eines Hotels, das aus die- sem oder jenen Grunde nicht mehr als sol- ches zu führen ist, könnten durch kon- stante Einnahmen aus Monatsmieten ihr Haus erhalten, im Laufe der Zeit wirt- schaftlich stabilisieren und einen beachtli- chen positiven volkswirtschaftlichen Bei- trag leisten. Dieser Umstand würde zusätzlich Fol- gen bewirken. Das Bettenangebot ginge beträchtlich zurück, der Preisdruck wür- de nachlassen und auch das Unterbieten von seriös kalkulierten Leistungen. Des- halb kämen nicht weniger Gäste nach Osterreich, oh nein, im Gegenteil mehr, weil durch mehr Einnahmen mehr Lei- stung erbracht werden kann. Die Ausla- stung der Betriebe, einer der betriebswirt- schaftlichen Existenzvoraussetzungen würde steigen, die Betriebe stärker, lei- stungsfähiger werden. Aus vielen touristischen Träumen, die bereits zu Alpträumen geworden sind, müßte es nicht ein bitteres Erwachen ge- ben, sondern einen neuen Weg mit einer neuen Hoffnung. Wir alle sind aufgerufen nach Alterna- tiven zu suchen um aus alten Geleisen her- auszukommen. Auch in der Fremdenver- kehrswirtschaft muß das Schaffen von neuen Schlafstellen und das Schaffen neu- er Essensplätze durch das Erarbeiten neu- er Modelle und Wege ersetzt werden, wenn wir wollen, daß zumindest der grö- ßere Teil der bereits bestehenden Schlaf- stellen und Essenplätze erhalten werden kann. Sonst werden noch manche touri- stische Traumvorstellungen harten Wirk- lichkeiten weichen müssen. Promotion in Innsbruck Am 9. Juli 1983 fand in der Aula der Leopold-Franzens-Universität in Inns- bruck die Promotion von Irene Siengale- wicz, Kitzbühel, zum Doktor der gesam- ten Heilkunde statt. Wir gratulieren! Alferi ist die Mehrzahl von Alferus, was soviel wie Fahnenschwinger bedeutet. Hinter diesem Namen verbirgt sirh eine überall bestaunte Attraktion. 2,5 mal 2,5 Meter messen de Fahnentücher, und es gehören neben geschickten auch kräftige Männerarme dazu, um sie an den fast 3 Meter langen Fahnenstöcken du--ch die Luft wirbeln zu können. Die etwa ein Dutzend jungen Männer aus Kaulile/Bel- gien lassen eine ..ralte Kunst wieder aufle- ben, dessen Spuren sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Da- mals hatte :eder dieser kunstvollen Bö- gen, jedes Heben und Senken aber auch jeder Wurf eine besondere Bedeutung und wurde als weithin sichtbares Signal den Soldaten vorangetragen. Heute gibt sich die Kunst der Alferi aus dem Nachbarland Belgien sehr friedlich. Das zeigen schDn die Zivilberufe jener jungen Männe-. die ihr Leiter seit nun- mehr vier Jahren um sich geschart hat. Die Lehrer und Handwerker, Beamten und Landwirte aus Kaulille schwingen ih- re Fahnentücher jetzt nur noch aus reiner Freude an der 3ewegung, dem Rhythmus und dem Spiel der Farben. Wenn auch in- zwischen einige Show-Elemente in ihre Auftritte eingeflossen sind - der dumpfe Schlag der Trommeln ist durch lebendige Musik ersetzt worden - halten die Alferi sich weitgehend an überlieferte Formen und Figuren. Auf die weit zurücre:chen- de und tradiricnsreiche Geschichte der Fahnenschwinger weist aler auch der rote Löwe auf wei.3em Untergrund, das Sym- bol unbändiger Freiheitsliebe der Limbur- ger. heiter der Gruppe is: Piet Van de Schans. Zusammen mi: einer Volkstanzgruppe, welche echt flämische Volkstänze vor- führt, wird ein Programm von ca 1 1/2 Stunden geboten. Die belgischen Fahnenschwinger rater heuer in Bremen bei der internationalen Musikschau der Nationen auf, wo auch die Verbindung zu Kitzbühel durch die Stadtmusik geiiüpft wurde. Wir können nur empfehlen, den Auf- tritt d:eser hervorragenden Gruppe nicht zu versäumen. Mitt'.och, 27, Juli 1983, 20.30 Uhr, Kitzbühel, Vorderstadt, Fußgängerzone. Sektionstour der ÖAV Sektion Kitzbühel Zu unserer Sek:ionstour am Wochen- ende v:m 23.-24. Juli 1983 auf den Gr. Muntaritz, 3232 m, in der Granatspitz- gruppe, laden wir alle interessierten Mit- glieder herzlich ein. Tourverlauf: Auffahrt mit der Gold- riedbergbahn von Matrei in Osttirol und Wanderung über den Sudetendeutschen Höhenweg zur Sudetendeutschen Hütte. Gehzeit ca. 4 Stunden. Für Unternehmungslustige besteht die Möglichkeit, unterwegs den schönen Klet- tergrat auf die Kendlspitze zu machen. Sonntags Aufstieg auf den Gr. Muntanitz in ca. 2 Stunden und Abstieg in das Land- ecktal. Die Tour hat keine technischen Schwierigkeiten. Abfahrt: Samstag, 23. Juli 1983, 12.30 Uhr beim Landesreisebüro. Anmeldung: Bis Freitag, 22. Juli 1983, im LandesreiseDnro. Führung: Dr. Franz Kerber. Ausrüstung: Normale Bergausrüstung, ev. Schlafsack, für den Grat Kletterausrü- stung. Fahrpreis: für Sektionsmitglieder S 130.—, AV-Jugenc.: S 65.—. Tourenwart Herbert Haderer
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