Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Zur Mittagszeit nehmen auch berufstätige Einheimische ein Schwarzseebad. Samstag, 20. August 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Städtisches Schwarzseebad in Rekordlaune Sanitäre Anlagen entsprechen dem Österreichischen Bädergesetz - Verbesserung des Wassers seit 1980 - 1984 Einspeisung von Quellwasser Aus dem Jahresbericht von Dr. Peter Schaber, Sachbearbeiter in der Abteilung für Limnologie am Institut für Zoologie der Universität Innsbruck und von Dr. Eugen Rott, Institut für Botanik: Zusammenfassung: Die limnologischen Untersuchungen ergaben leichte Verbes- serung des Wassers seit 1980. Verbessert auch die Zunahme der SiJittiefe bis zu 2,5 m (Ö-Norm für Badeseen 1,5 m). Die Wirkung des Olszewskirohres könnte durch die Errichtung eines Auslaufwerkes noch verbessert werden. Die geplante Ein- speisung von Quellwasser wäre eine aus- gezeichnete Möglichkeit, den Zustand des Sees weiter zu verbessern. Vorgeschlagen wird auch eine ganzjährige Untersuchung für 1984, um die Auswirkungen der Restaurierungs- und Sanierungsmaßnah- men im Detail festhalten zu können. Die Untersuchungen von Dr. Schaber und Dr. Rott fanden 1982 an sieben Ter- minen statt und erstreckten sich bis zum Seegrund. Außerdem wurden die zwei Zu- flüsse untersucht sowie das Olszewskirohr hinsichtlich ihres Chemismus. Durch die- ses konnte bereits eine Zunahme der Tem- peratur in der größten Tiefe erreicht wer- den, weiters eine Sauerstoffsättigung. Phytoplankton spielt keine Rolle mehr und die Nitrastockstoffwerte sind niedrig. In den Monaten Juli bis September 1982 konnte überhaupt kein Nitrat mehr nach- gewiesen werden. In sanitärer Hinsicht entsprechen die Anlagen im städtischen Schwarzseebad dem österreichischen Bäderhygienegesetz. Im Hauptgebäude und auf der Liegewiese sind insgesamt 15 WC stationiert; davon zehn für Damen. Auch Pissoirstände für Männer sind ausreichend vorhanden. Die Einnahmen bis Ende Juli 1983 übersteigen bereits die Gesamteinnahmen des Vorjahres. 1982: 826.530 Schilling Einnahmen und 1983, bis 31. Juli: 872.365 Schilling. Die Frequenztibersicht von 1960 bis 1982, ausgearbeitet von der städtischen Rechnungsabteilung, kennt zwei Spitzen- sommer. 1964 mit 90.757 Badegästen und 1971 mit 86.579; (ohne Zehnerblock und Saisonkarten). Die niedrigste Frequenz brachte der Sommer 1981. In diesem Sommer wurden nur 44.313 Badegäste ge- zählt. Kommen noch einige schöne Au- gusttage, dann wird heuer mit über 100.000 Badegästen zu rechnen sein und einer Rekordeinnahme von 1 Million Schilling. Die Seefläche wird mit 16 ha, 21 ar und 84 qm angegeben; größte Länge 650 m; größte Breite 460 m; Seehöhe 786 m über NN. Nach der Besetzung durch die Ameri- kaner im Jahre 1945 wurde das »Herold- bad« den Amerikanern zugewiesen; das städtische Bad den Einheimischen. 'Es war verboten, beide Bäder zu benüt- zen. erster Bademeister nach dem Krieg war Ferdl Friedensbacher, gefolgt von Theus Schwab!. Der erste Wellenreiter bzw. Wasserskifahrer war 1942 der Sport- lehrer Leo Bosin. Im Sommer 1947 wurde die Kabinenan- lage von 103 auf 39 Kabinen reduziert. Heute sind im Hauptgebäude 126 Kabi- nen installiert, werden aber wenig be- nützt. Im Sommer 1962 wurden noch 8.065 Kabinenbenützer registriert; im Sommer 1982 nur mehr 644. Der Schwarzsee hat seinen Namen von der schwarzen Farbe des moorhältigen Wassers. Das sonst ungetrübte Wasser wird von unzähligen schwarzen Punkten (Moorteilchen) gefärbt. Der Schlamm des Seegrundes und die moorigen Ufer wer- den von vielen hundert unterirdischen Quellen ausgelaugt, wodurch das Wasser die heilkräftigen organischen Substanzen aufnimmt. Das Wasser ist als Torfmoor- wasser aufzufassen, daher auch seine the- rapeutischen Eigenschaften. Erste Analy- sen erfolgten bereits im Jahre 1982. Nach einer alten Kundmachung der Stadtgemeinde war verboten: »Das Baden ohne Badekleider, das Herumgehen und Sitzen im Badekostüm, das Mitnehmen von Hunden sowie die Benützung von Sei- fe und Parfümerien zum Baden, das Weg- werfen von Zigaretten- und Zigarrenab- fällen sowie von Papier- und Speisere- sten«. Was heutzutage die Verwendung von Parfumerien zum Baden anbelangt, kann jedermann beruhigt sein. Seit eini- gen Jahren werden, nach Angaben von Fachleuten, »Sun-Creme« und Öle be- nützt, die wasserunlöslich sind. Sollte nach einer Schönwetterperiode auf dem Schwarzsee ein sogenannter »Film« wahr- zunehmen sein, sind nicht Öle und Fette schuld, sondern ausschließlich die organi- schen und heilkräftigen Substanzen. Wie wir vom Schwarzseereferenten Ge- meinderat Friedhelm Capellari erfahren konnten, wird die von den Limnologen gewünschte Einspeisung von Quellwasser im nächsten Sommer erfolgen. Einge- speist wird überflüssiges Quellwasser aus den Sonnbergquellen und aus den Tief- brunnen in Oberndorf. Militärkommando Tirol: Hubschraubereinsatz für abgestürzten Kameraden im Wilden Kaiser Am 8. August wurden gegen 22 Uhr von Gästen des Stripsenjochhauses im Wilden Kaiser Hilferufe gehört. Um 2 Uhr früh schaltete der Hüttenwirt zufäl- lig sein Funkgerät ein und wurde auf die- sem Wege benachrichtigt, daß gegen 19 Uhr Leutnant Peter Baumgartner von der 2. Ausbildungskompanie des Landwehr- stammregimentes 72, Windischkaserne, Klagenfurt, beim Abstieg vom Christa- turm abgestürzt war. Sein Bergkamerad, ein Heeresbergführer, hatte für den Schwerverletzten im Schneeloch (zwi- schen Totenkirchl und Fleischbank) ein Notbiwak errichtet. Sie waren zum Klet- tern im Rahmen der erweiterten Alpinaus- bildung in den Wilden Kaiser gekommen. Bereits um 6.30 Uhr wurde der Verletzte von einem Hubschrauber des Stützpunk- tes Schwaz mit Vizeleutnant Franz Kneis! und Offizier-Stellvertreter Alfred Reitin- ger an Bord geborgen und in die Universi- tätsklinik Innsbruck gebracht. Schatzbergmarsch in Auffach Die Bergrettung Auffach veranstaltet am Sonntag, den 21. August 1983, den 8. Internationalen Schatzbergmarsch über 10 und 20 km. Start von 6 bis 11 Uhr beim Gasthof »Weißbacher«. Die Teilnehmer können die 20-km-Strecke auf Wunsch mit Zeitmessung laufen. Siegerehrung 16 Uhr.
< Page 11 | Page 13 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen