Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. August 1983 Musikalisches Menü mit wrsalzener Hauptspeise Innsbrucker Serenadenensemble und Anneliese Brandstätter »in concert« Die Speisekarte des 2. Kitzbüheler Sommerkonzertes (10. August) verhieß dem Kenner allerhand Feinschmeckeri- sches - ein Fest für Gourmets, wenn auch durchwegs Dinge, welche den Ma- gen nicht allzusehr belasten; im Gegenteil: Es war sozusagen ein Menü für Magen- schwache geplant. Schon die Vorspeise, Johann Stamitz's »Quartett Es-Dur, op. 8/2« für Oboe, Klarinette, Fagott und Horn war ausge- sprochen diätetische Nahrung. Stamitz, der wohl bedeutendste der sogenannten »Mannheimer« (musikalische Vorklassik), wartete mit einem köstlich garnierten Al- legro moderato, einem zart gedünsteten Andante und einem knusprig zubereiteten Rondo-Allegro auf. Von diesem »hors d'oeuvre« her gesehen, versprach der Abend ein Genuß zu werden, und tatsäch- lich wurde der 1. Satz, eben das Allegro moderato, von den »Innsbruckern« locker und feinnervig kredenzt. Beacht- lich der hochmusikalische, farbige Ton des Oboisten Eckehard Fintl. Er wurde überhaupt zur tragenden Säule des Abends bzw. der Bläser zur tröstlichen Erscheinung unter diesen, was sich bereits im 2. Satz, dem Andante, zeigte. Bei ihm, Fintl, war jede Phrase »rund«; die ande- ren schon zu diesem Zeitpunkt in Diffe- renzierungsschwierigkeiten und zuneh- mender Vergröberung. Trotzdem geriet der Stamitz im großen und ganzen zur er- freulichen Sache, und man erwartete, daß Als Suppe dann eine »Sonate für Flöte und Harfe« von Gaetano Donizetti, dem bekannten italienischen Opernkomponi- sten (z.B. Don Pasquale!). Wer hätte ge- dacht, daß so etwas von Donizetti exi- stiert?! Mit einer Sonate im klassischen und selbst im romantischen Sinn hat diese nur zweisätzige Komposition allerdings wenig zu tun, es wäre denn das »Sonare«, das Klingen, wovon sich ja die Bezeich- nung »Sonate« herleitet. Man hatte eher den Eindruck, der Meister hätte Opern- fragmente dadurch zu retten versucht, daß er aus einer Arie und einer Stretta rasch ein Sonate genanntes Musikstück zimmert. Was gewiß nur halb gelang: es »opert« gar zu sehr. - Während nun An- neliese Brandstätter (wie auch im folgen- den) zeigte, daß sie in zwei Jahren Weiter- studium - Stipendium für Paris! - aller- hand dazugelernt hat, konnte man des Flötisten, welcher kurzfristig für den Ja- paner Takashi Shirao eingesprungen war, nicht recht froh werden - weder beim Donizetti, noch beim »Entr Acte für Flöte und Harfe« Jaques Iberts. Er entwickelt den Ton zu wenig, läßt ihn nicht wachsen. Das ganze geriet auch etwas zaghaft, was gewiß auf beiderseitige Nervosität - An- neliese Brandstätter konnte in diesem Fall nur bedingt einen »Heimvorteil« buchen - zurückzuführen sein dürfte. Dabei war Iberts Stück, sozusagen die Gemüsebeila- ge des Menüs, sehr gefällig, wenngleich nichts Aufregendes; etwas für »Diabeti- ker der Moderne«. Was nach der Pause kam, war leider selbst für einen gesunden Magen teils nur schwer verdaulich, nämlich der Mozart - »Divertimento für Flöte, Oboe, Klarinet- te, Fagott und Horn, KV 270« (Haupt- speise!). Einen so fraglich gespielten Wolfgang Amadae hat man in Kitzbühel lange nicht oder überhaupt noch nie ge- hört. Fast alles geriet zu grob ... Was man umso weniger begriff, als der Stamitz da- gegen lockerer Auflauf war. Manches kam beinahe gassenhauermäßig. Das An- dantino zu gewichtig. Und was da aus dem fast walzerseligen Mittelteil des Me- nuetts gemacht wurde: der reine Kaiserjä- germarsch! (Womit nichts gegen diesen gesagt sein soll.) Man äußert als Rezen- sent solche Dinge nur ungern; sie zu ver- schweigen wäre jedoch ein schlechter Dienst an den sonst recht tüchtigen Musi- kern - und an Mozart. Im übrigen rech- net man mit Humor! Als Dessert wurde sozusagen »Strudelteig mit Fülle ad libi- tum« serviert. Ein quantitativ ungewöhn- lich reichhaltiger Nachtisch: Johann Weigis schönes »Concertino B-Dur für Harfe, Flöte, Oboe, Klarinette und Fa- gott«, als »Opus symphonicum« betitelt. Die Devise schien hier: Nehmt bloß auf die Harfe keine Rücksicht! (Viel zu laut, meine Herrn, viel zu laut!) Im Wettstreit gegen eine zu kräftig geblasene Flöte und eine zu starke Klarinette hatte Anneliese Brandstätter abschnittweise wenig Chan- ce. Dabei spielt sie mit so viel Selbstver- ständlichkeit und Charme, meistert ihren nicht gerade einfachen Part gut, wenn's auch nicht ganz ohne Pannen abging. Beim Menuett konnte ich mich der Vor- stellung »Eiserne Lunge« nicht erwehren. Musik muß atmen! Besser geriet das Ada- gio, weil ausdrucksvoll musiziert. So hät- te doch alles sein können?! Man wiederholte den letzten Satz; wir aber hätten viel lieber Anneliese Brand- stätter mit einem ihrer schönen Harfenso- ii gehört. Hugo Bonatti Aufruf an die Bäuerinnen des Bezirkes Kitzbühel: Bäuerinnenlehrfahrt 1983 Die Bezirkslandwirtschaftskammer Kitzbühel lädt auch heuer wieder alle Frauen des Bezirkes zur Bäuerinnenlehr- fahrt ein. Das Ziel des heurigen Ausfluges ist die Internationale Gartenausstellung (IGA) in München. Programm: Fahrt über die Autobahn von Kufstein nach München, Besichti- gung der IGA mit Mittagessen im Gelän- de, Rückfahrt mit Kaffeepause und Ein- kaufsmöglichkeit in Rosenheim oder Kuf- stein (je nach Wunsch), Ankunft in den Heimatorten um ca. 19 Uhr. Zelt: Die Bäuerinnenlehrfahrt wird vom 26. September bis 7. Oktober 1983 wochentags durchgeführt. Kosten: 5200.— (Fahrtkosten und Ein- tritt zur Ausstellung). Anmeldung: Sobald als möglich, späte- stens aber bis 2. September 1983 bei der jeweiligen Ortsbäuerin. Achtung! Gültigen Reisepaß oder Per- sonalausweis nicht vergessen! Über den genauen Termin und die Ab- ahrtszeiten wird jede Teilnehmerin nach der Anmeldung informiert. Die Bezirkslandwirtschaftskammer Kitzbühel Seniorenbund *Tiroler Rentner- und Pensionistenbund Ortsgruppe Kitzbühel Wandergruppe aktiv Von Griesenau zur Fischbachalm wan- dert die Wandergruppe des Seniorenbun- des Kitzbühel unter der Führung von Frau Rosa Hofer am Dienstag, den 23. August. Abfahrt mit dem Postauto ab Griesgasse um 12.05 Uhr, Zusteigmöglichkeit beim Feuerwehrplatz und am Bahnhof. Die Wandergruppe des Seniorenbundes ladet zum Mitmachen herzlich ein. ;fl iiq! Q1'D1iIs 'i Das Rote Kreuz, Bezirksstelle Kitzbü- hel, dankt für folgende Spenden: 500.— Kranzablöse für Frau Katharina Osanna von Werner und Carola Gebetsroither 1000.— Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel Das Rote Kreuz dankt und wird die Spenden für Aufgaben im Bezirk Kitzbü- hel verwenden. »Schnupper«-Ferienlager für Kinder von 7-13 Jahren, die sich bisher noch nicht getraut haben, ein Fe- rienlager mitzumachen, bietet bis zum 3. September 1983 das Dr.-Stumpf-Ferien- heim in Maurach am Achensee. Diese Ak- t--on ist möglich, weil etwas weniger Südti- rDler Kinder gekommen sind. Und der Achensee ist heuer wärmer als sonst. Anmeldungen unter Tel. 0 52 43 / 52 39. JUBILÄUMS- ABZEICHEN 15 Jahre Karwendelmarsch des Tiroler Skiverbandes am Sonntag, 11. September 1983 Start: Hauptplatz Scharnitz; 4.30 bis 7.30 Uhr Geher; 6 Uhr Läi.ffergruppe. Ju- biläumsmarsch mit Gewinnspiel. Kartenvorverkaufsstelle für den Bezirk Kitzbühel: Sporthaus Schlechter, Kitzbü- hel.
< Page 12 | Page 14 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen