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Samstag. 17. September 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 35 Militärkommando Tirol: Dreitägiger Patrouillenmarsch der Tiroler Offiziersanwärter im Unterland Eine neue Art der Abschlußüberprüfung des Offiziersanwärterkurses führte Ober- leutnant Peter Logar, Kommandant der 1. Ausbildungskompanie des Landwehr- stammregimentes 61, mit den 73 ihm an- vertrauten Einjährig-Freiwilligen aus Ti- rol durch. In einem dreitägigen Patrouillen- marsch, in dem eine Anzahl Einlagen ein- gebaut waren, wurde die Beherrschung der Kenntnisse und Fertigkeiten über- prüft, in denen der Offiziersnachwuchs in einem 10wöchigen Kurs unterrichtet wor- den war. Die acht Mann starken Gruppen starte- ten in Abständen am 30. Mai vom Walch- see aus und durchquerten auf der Marsch- route Stripsenjoch-Kohletal-St. Johann das Kaisergebirge, wobei mehrere Orien- tierungsstationen passiert werden muß- ten. Das Ziel des ersten Tages war ein Zeltlager im Raum Going/Ellmau. Nach einer Fahrt nach Breitenbach wurden die Soldaten mit fünf Hubschraubern in meh- eren Transporten nach Achenkirch ge- bracht. Über zwei Überprüfungsstationen gelangten sie zum nächsten größeren Zwi- schenziel, das auch der Abwechslung und uflockerung dienen sollte. Die Schwazer Pioniere hatten Boote bereitgestellt, mit denen die im Rudern völlig unerfahrenen Mannschaften von der Schwarzenau aus den Achensee überqueren mußten. Zur Vermeidung von Unfällen erhielten sie ei- ne Kurzeinweisung in die Sicherheitsbe- stimmungen. Weiters wurden sie von ei- nem Rettungsboot und einem Begleitboot flankiert. Für den klaglosen Ablauf sorg- ten sieben Mann Kaderpersonal unter Of- fizierstellvertreter Detlev Mader. Der nächste wichtige Punkt war die Über- querung der Weißenbachklamm im Raum Maurach. Hier war von Heeresal- pinisten eine Überquerungsmöglichkeit der über 30 m tiefen und 15 m breiten Schlucht vorbereitet worden. Mit Waffen und Gepäck mußte sich jeder einzelne über das doppelt gespannte Seil ziehen. In Anbetracht der erst in Ansätzen vor- handenen alpinistischen Kenntnisse der Offiziersanwärter handelte es sich für den Betrachter um eine beachtliche Leistung. Das Tagesziel war die Terfner Heide, wo für die Übernachtung wieder ein Zeltlager vorbereitet war. Der dritte Tag beinhaltete einen Marsch nach Absam, der von einem Pistolen- schießen in einer Schottergrube unterbro- chen war. Die letzte Station war der Klet- tergarten in Absam, wo eine Abseilübung stattfand. Von hier aus erfolgte der Ein- marsch in das Ziel des Unternehmens, die Speckbacher-Kaserne in Hall. Die Offiziersanwärter nahmen die Stra- pazen willig auf sich. Vielfach war ihnen sicher der große persönliche Einsatz ihres Kommandanten ein Ansporn. Sie wurden von elf Fähnrichen der Militärakademie und vier Unteroffizieren betreut. Wenn dieser Marsch den Teilnehmern auch einiges abverlangt haben mag, wird er doch durch die einfallsreiche Gestal- tung und das herrliche Wetter allen in gu- ter Erinnerung bleiben. A bseilübung im Klettergarten von A bsam. Foto: Redi, Innsbruck 00 00 00000000000000 000 0000 00 000000000000000 im Steilflug nieder, wobei es sich über- schlug und schwer beschädigt wurde. Der Pilot blieb unverletzt. Ein Mitfahrer, Herr Hauptmann Leopold Pischl, erlitt leichte Hautabschürfungen im Gesicht. Kitzbühel - Reith. Preismoarn. Am 27. Jänner 1933 fand auf der Eisbahn beim »Neuwirt« ein Preismoarn der Kitz- büheler gegen die Reither Eisschützen statt. Bestimmt wurden 15 Spiele und war jene Partei, die zuerst acht Spiele gewann, Sieger. Es entspann sich, wie vorauszuse- hen war, ein interessanter Kampf, und erst das fünfzehnte Spiel brachte den Schüt- zen von Reith durch einen sogenannten Zufallsschuß außerhalb der Bahn den ent- scheidenden Sieg. Sieg und Niederlage wurden in der Gaststube beim »Neuwirt« gefeiert. St. Johann. Auszeichnung. Der Herr Bundespräsident hat im Jänner 1933 den Inhaber der Eierteigwarenfabrik Johann Karl, St. Johann, zum Kommerzialrat er- nannt. Der Ausgezeichnete, der im Vor- jahr sein 60. Lebensjahr vollendete, hat sich um die Hebung und Modernisierung des Ortes große Verdienste erworben. Durch viele Jahre war er in der Gemeinde- vertretung und mehrere Jahre Bürgermei- ster von St. Johann. In Walchsee erbaute er das erste Strandbad. Ehrung verdienter Genossenschaftsmit- glieder. Am 29. Jänner 1933 fand im Gasthof »Straßhofer« in Kitzbühel eine außerordentliche Versammlung der Ge- nossenschaft der Schmiede und Hof- schmiede statt, bei welcher die Meister Michael Höllwarth, Kössen, Anton Mayr, Kirchdorf, und Josef Pfister, Aurach, mit der »Großen Bronzenen Medaille« samt Ehrenurkunde ausgezeichnet wurden. Kammerrat NationairatsabgeOrdneter Max Werner nahm in Vertretung der Handelskammer die Überreichung der Auszeichnungen vor. Sämtliche drei Mei- ster haben als langjährige Genossen- schaftsmitglieder und Ausschußmitglie- der, als Mandatare in den Gemeinden und in den gewerblichen Organisationen ver- dienstvoll gewirkt. Das älteste Mitglied, Anton Mayr, übt sein Gewerbe ununter- brochen seit 1876 aus. Kirchberg. Abfahrtslauf. Der Skiklub Kirchberg veranstaltete am 29. Jänner 1933 seinen diesjährigen Vereinsabfahrts- lauf. Als Starter fungierten Mühlsteiger und Lechner und als Zielrichter Hochfil- zer und Zirkel. Die Gesamtleitung hatte Obmann Zirkel inne. Die Teilnehmer hat- ten die Strecke Ehrenbachhöhe - Kas- bach zu bewältigen, 8 km, 1000 m Höhen- unterschied. Allgemeine Reihung: 1. Andrä Schwai- ger, 10,06; 2. Max Margreiter, 12,01. Wertung nach Klassen: Jungmannen: 1. Max Margreiter, 2. Siegfried Brunner. Klasse 2: 1. Andrä Schwaiger (Tages- bestzeit), 2. Ulrich Duxneuner, 3. Ma AstI. Altersklasse 1: 1. Franz Mühlsteiger. Altersklasse 2: 1. Hans Führhapter. Altersklasse 3: 1. Walter Kunitz. Die Damen fuhren die Strecke Maierl - Kasbach. Allgemeine Klasse: 1. Hanni Jenewein, 2. Marianne Zirkel. Altersklasse: 1. Elise Auschütz. Kirchberg. Offiziersakademie. Februar 1933. Auf Initiative des hiesigen Arztes Dr. Castelpietra entschloß sich das Hee- resministerium, erstmals die Offiziersaka- demie nach Kirchberg zum SkilaLf zu kommandieren. Leitung Militärbergfüh- rer Hauptmann Alexander Narobe. Gleichzeitig trafen in Kirchberg die Mit- glieder des internationalen Verkehrsbüros des Messeamtes Leipzig in Kirchberg ein. Beim Empfang und »Almtanz« kcnzer- tierte die weitum bekannte Kapelie »Böhm-Ludwig« aus Saalfelden. Jochberg. Skilehrerunfall. Am 29. Jän- ner 1933 hat sich der 35jährige Ski1ehrr Franz Lechner aus Jochberg bei einem Skiwettlauf von der Wildalpplatte nach Fieberbrunn durch einen schweren Sturz auf der Lerchfilzalpe eine Gehirnerschüt- terung zugezogen, an deren Folgen Lech- ner am 12. Februar 1933 verschieden ist. Lechner wird von Mutter, Braut ur.d Ce- schwister betrauert.
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