Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. September 1983 Winklerkreuz wurde bestens renoviert Feldkreuze prägen seit langem mit un- sere Kulturlandschaft. Eines der markan- testen Feldkreuze der Kitzbüheler Gegend ist das Winklerkreuz ziemlich genau an der Gemeindegrenze Kitzbühel - Au- rach. Der »Dehio« hat dieses Kreuz ver- merkt, was die besondere Bedeutung un- terstreicht. Das Kastenkreuz mit einem überlebensgroßen Gekreuzigten ist eine qualitätsvolle Arbeit aus dem 17. Jahr- hundert. Das Volk nennt das Kreuz übli- cherweise das »Rote Kreuz«. Dabei wird auf die rote Farbe des Kastens Bezug ge- nommen. Das »Rote Kreuz« wurde an der Reichsstraße Kitzbühel—Paß Thurn er- richtet. Zuletzt stand es auf einem mächti- gen Eisensockel, litt aber sehr unter Wit- terungseinflüssen, Abgasen und Streu- salz. Im Zuge der Straßenerweiterung wurde das windschief stehende Kreuz ent- fernt. Es lagerte bei der Straßenmeisterei. Der stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Stadtrat OSR Peter Brandstätter, koordinierte die Bemühun- gen um die Wiederaufstellung des Kreu- zes. Er erreichte mit Zustimmung und Unterstützung des Besitzers Andrä Bach- 1er, Kircherbauer in Aurach, daß ein neu- Das »Rote Kreuz« zwischen Kitzbühel undAurach. Foto: Werner Nessizius er Platz für das Feldkreuz gefunden wur- de. Die Straßenmeisterei übernahm die Arbeiten, soweit sie nicht einem Restaura- tor vorbehalten blieben. Die gründliche Restaurierung besorgte die Firma akad. Restaurator Walter Campidell in Feistritz im Einvernehmen mit dem Landeskonser- vatorat für Tirol. Seit einigen Wochen ist das »Rote Kreuz« wieder an seinem Platz, wenn auch um einiges zurückgestellt ins Feld. Es grüßt und mahnt die vorbeifahrenden Autofahrer. Für das Zustandekommen und die aus- gezeichnete Arbeit ist zu danken dem akad. Restaurator Campidell, der Stra- ßenmeisterei Kitzbühel, dem Bundes- denkmalamt, der Kapellenaktion des Landes Tirol, dem Organisator OSR Brandstätter und besonders dem verstän- digen Besitzer Andrä Bachler. Volkshochschule Kitzbühel, Vortrags- und Führungsreferat: Aconcagua - das Dach Amerikas Der bekannte Bergsteiger und Alpinfo- tograf Dr. Erich Gatt, Innsbruck, hat heuer eine kleine Expedition zum Aconca- gua gemacht und berichtet darüber in ei- nem Vortrag der Volkshochschule am Dienstag, den 27. September, 20 Uhr, Doppelhauptschule Kitzbühel. Der Aconcagua mit seinen 7035 m (laut argentinischen Vermessungsangaben) bzw. 6959 m (international übliche Angabe) ist der höchste Gipfel Amerikas und einer der begehrtesten Berge der westlichen He- misphäre. Das Problem bei der Bestei- gung liegt in den klimatischen Bedingun- gen mit ihrer lebensfeindlichen Trocken- heit, mit unberechenbaren Wetterstürzen, welche oft mit Höhenstürmen verbunden sind. Schon am vierten Tag nach der An- kunft in Quito stand die kleine Expedition am Gipfel eines 5300 m hohen Vulkanber- ges, es folgte ein Sechstausender und zum Abschluß der höchste Vulkan der Erde, der 6267 m hohe Chimborazo. In Mendo- za gelingt es mit Hilfe von österreichi- schen Einwanderern, den Behördensla- lom in einem Tag zu bewältigen, um die Erlaubnis zur Besteigung des Aconcagua zu bekommen. Am Ausgangspunkt ist der Aconcaguafluß ein Naturwunder. Der Anstieg führt über riesige Steilhänge mit Höhenunterschieden von 1300 m. Bei fast wolkenlosem Himmel bricht innerhalb ei- ner halben Stunde ein Orkan los, der gleich zwei der Zelte zerstört. Der »weiße Sturm« tobt einen Tag und eine Nacht. Man muß weiter absteigen. Am sechsten Tag wird das Wetter besser, der Aufstieg beginnt. Schließlich setzen sich die Tiroler Dickschädel durch. Die letzten Höhenme- ter sind eine Belastung bis an den Rand der Aufgabe. Ein Vortragsabend für alle, die sich über Abenteuer und Reiseerlebnisse di- rek: und anhand ausgewählter Bilder in- formieren lassen wollen. Die Volkshoch- schile ladet herzlich ein. Termin: Dienstag, 27. September, 20 Uhr. Ort: Doppelhauptschule. Regiebeitrag: S 30.— (Jugendliche S 20.—). Tiroler Schülerkalender als Beitrag zum Landesgedenkjahr 1984 Auf Initiative von LHStv. Dr. Fritz Prior hat das Land Tirol für alle Schüler ab dem 10. Lebensjahr einen Tiroler Schü- lerkalender herausgegeben, der in den er- ster beiden Schulwochen gratis an die Schüler verteilt wird. Es ist dies bereits ein Beitrag zum Gedenkjahr 1984, in dem si- che:lich sehr viel über die Geschichte des Landes gesprochen und geschrieben wird. Der kurzgefaßte Abriß der Tiroler Ge- schichte in diesem Büchlein wird von ei- nem Bilderquiz umrahmt, der auch auf den südlichen Landesteil stark Bezug nimmt. Priors Aktion »Du und dein Lebens- raum« findet ihren Niederschlag in einem von Schülern mitgestalteten Kapitel über Fragen des Umweltschutzes. Auch das Zahlenmaterial über Tirol und Südtirol ist auf den neuesten Stand gebracht und ent- hält recht interessante Details aus dem wirtschaftlichen und kulturellen Leben sowie aus der Bevölkerung in beiden Lan- desteilen. Schließlich sei noch das Kapitel »Schöpferisches Tirol« erwähnt, in dem exemplarisch 50 Tiroler Persönlichkeiten erwähnt werden. Alles in allem dürfte dieser Tiroler Schü- lerkalender bei den Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen auf Interesse sto- ßen, denn er bringt neben dem Geschicht- lichen auch viel Aktuelles und ist anspre- chend gestaltet. (LPD Dr. Heinz Wieser) UNTERBERGER St. Johann, Tel. 05352 / 2389 Salzburger Straße 20
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