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Samstag, 15. Jänner 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Mit mehr Optimismus, Selbstvertrauen und Maßhalten helfen wir der Wirtschaft und uns selbst In unserer wirtschaftlichen Umwelt ge- hen Veränderungen vor sich. Veränderun- gen, die sich schon seit Jahren abgezeich- net haben und nur für diejenigen wie ein Gewitter aus heiterem Himmel erschei- nen, die bisher geflissentlich alles, was um einem herum vorgegangen ist, übersehen haben, öder einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollten. Ich sage nichts Neues, wenn ich unterstreiche, daß Dinge, die sich auf wirtschaftlicher Ebene in unserer nördlichen Nachbarschaft abspielen, frü- her oder später auch unser Land erfassen, wirtschaftliche Bewegungen im positiven, aber auch im negativen Sinne. Gewisse Produktionsbereiche haben zu rasch und zu viel auf den Markt gewor- fen. Dadurch ist nun früher als man glaubte, auch die Sättigung im Markt ein- getreten. Die produzierten Waren sind nicht mehr absetzbar. Man muß demnach langsamer und weniger herstellen. Das wieder bedeutet den Wegfall von Arbeits- plätzen und durchschnittlich geringere Einkommen beim Arbeitgeber und beim Arbeitnehmer. Ich betrachte diesen Um- stand nicht als Katastrophe, sondern als einen Prozeß des Einpendelns auf ver- nünftige Größenordnungen. Selbstver- ständlich trifft das die eine oder andere Unternehmung so hart, daß sie den wirt- schaftlichen Grundgesetzen nicht mehr gerecht werden kann, aus der Wirtschaft ausscheiden muß. Das was in der Industrie und in Teilbe- reichen der gewerblichen Wirtschaft vor zwanzig, fünfzehn, zehn Jahren an Über- kapazitäten entwickelt worden ist und zu- rückgenommen werden muß, das zeichnet sich leider in der Fremdenverkehrswirt- schaft mit Verzögerung ebenfalls ab. Die Fremdenverkehrswirtschaft steht nun, nicht überall, aber in gewissen Regionen, bereits vor der Tatsache eines Überange- botes, das nicht mehr verkauft werden kann. Die Folge davon ist, daß durch Nichtfachleute, die gewisse Gefahren ein- fach nicht erkennen, aber auch durch spe- kulative Elemente, die auf kurzem Wege sich rasch bereichern möchten, das Preis- gefüge aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Ich brauche es eigentlich nicht zu sagen, daß eine Unternehmung unter der Gewinnzone nicht lange existieren kann, daß sich sogenannte Prestige-Investitio- nen, die in einem Mißverhältnis zwischen Eigenkapital und Fremdkapital durchge- zogen werden, unweigerlich rächen. Diesen Fehler der kaufmännisch unver- nünftigen Reaktion dürfen wir nicht ma- chen! Wir müssen uns auf das in Jahr- zehnten ja oft im Laufe von Generationen erarbeitete Gut, auf den gesunden Boden des Familienbetriebes stützen. Er war schon immer die Säule unserer wirtschaft- lichen Struktur und er wird es auch blei- ben. Natürlich kann auch der solide Klein- und Mittelbetrieb, die solid ausgestattete Fremdenverkehrsgemeinde von einem wirtschaftlichen Wellental erfaßt werden, aber der Betrieb, die Gemeinde werden überstehen. Überstehen deshalb, weil die Familie, der Familienbetrieb, die kleine und mittlere Unternehmung in der Lage ist, von sich aus auf Unsicherheiten zu re- agieren, durch Sparsamkeit einerseits und durch noch mehr Einsatz, wenn noch möglich, andererseits. Das ist unsere Stär- ke und nicht die Panikmache. Die über- lassen wir denjenigen, die beim ersten Donnergrollen die Flinte ins Korn werfen. Das sind nicht die Menschen unseres Heimatbezirkes. Wir werden und können nicht aufgeben, wir werden die Hemdär- mcl aufkrempeln und weiterarbeiten. Mehr zusammenrücken und Probleme ge- meinsam zu meistern versuchen. Nicht nach einem Schuldigen Ausschau halten, nein, sich selbst mehr engagieren! Es ist sicher, daß die nächsten Jahre nicht allzu rosig sein werden. Es ist aber auch unbe- stritten, daß der Urlaub zu einem Gut der Lebensqualität in der Industriegesell- schaft geworden ist, ja teils bereits zu ei- ner medizinischen Notwendigkeit. Das heißt, daß der Urlaub, so weit es möglich ist, auch in der Zukunft zu jener Budget- »Kitzbüheler Uhr« Eine eigene Uhrenkollektion (Bild) un- ter dem Namen »Kitzbühel« stellen Sepp und Karin Schroll, Goldschmiede in Kitz- bühel, vor. post des Familienhaushaltes gehören wird, die erst im Notfall gestrichen wird. Selbstverständlich erkennen das nicht nur wir, sondern auch unsere Konkur- renzländer. Selbstverständlich richtet sich unsere weltweite Konkurrenz auch auf die neuen Umstände ein, auf die Umstände nämlich, daß die Urlaube teils gekürzt werden müssen, daß man in der Konsu- mation stark zurückschraubt. Nicht die Preisschleuderei und der Leistungsverfall, sondern vernünftige, finanzierbare Prei- se, gepaart mit einer hervorragenden Lei- stung, werden uns weiterhelfen. Weiter- helfen wird uns auch der glückliche Um- stand, daß wir keine Fremdenverkehrs- monokultur aufgezogen haben, sondern neben uns eine gesunde Landwirtschaft, ein starkes Gewerbe und Handel und mo- derne Produzenten stehen und Menschen, die arbeiten können und wollen. Mitar- beiter, die wissen, daß sie Teil des Gan- zen, Teil des wirtschaftlichen Erfolges sind, eines Erfolges, der nur mit einer so- liden Leistung gesichert werden kann. Ich würde sagen: Mit Optimismus, Selbstver- trauen und Maßhalten helfen wir der Wirtschaft und uns selbst am besten. Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner Obmann der Sektion Fremdenverkehr des Bezirkes Kitzbühel Die neue »Kitzbüheler Uhr« ist in De- sign und Technik vom Besten. Sie wurde mit einem erstklassigen Schweizer Präzi- sionsquarzwerk ausgestattet. Durch ihr kratzarmes Mineralglas ist sie besonders hart im Nehmen. Ein Spezialgehäuseboden sorgt für Wasserdichtheit bis 50 Meter Tiefe. Das Ziffernblatt wurde mit Zentralsekunden- zeiger, Datum und Leuchtanzeiger ausge- stattet, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Von der eleganten bis zur sportlichen »Kitzbühel« reicht das Angebot Wider- standsfähigkeit und funktionelle Eleganz prägen das Aussehen der »Kitzbüheler Uhr«. Achtung, Achtung! Für alle Eishockey-Fans! Eishockey-Freundschaftsspiel gegen ei- ne kanadische Militärmannschaft. Jimmys Eagles gegen EC Kitzbühel am Samstag, den 15. Jänner 1983, im Kunst- eisstadion Lebenberg. Beginn 19 Uhr. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Eishockeyclub Kitzbühel Dank an die Heimatbühne Vielen Dank, liebe Heimatbühne Kitz- bühel, für die unterhaltsamen Abende, die ihr uns bei unserem Weihnachtsurlaub wieder geboten habt. »Der ideale Vater« und »Der Sturm im Maßkrug« waren sehr lustige und, wie gewohnt, sehr gut gespiel- te Stücke. Nur Frau Savoy hat uns gefehlt. Für 1983 weiterhin viel Erfolg wün- schen Theaterfans aus München.
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