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Vorne: Annelies Brandstätter und Josef Feiler; stehend: Josef Mitterer, Andre Feiler, Helmuth Dienz und Johann Hechenberger. Samstag, 15. Jänner 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 LA Walter Kantner Hauptredner seiner Partei im Budgetlandtag Bei der Budgetdebatte im Tiroler Land- tag im vergangenen Dezember war LA Walter Kantner ein vielbeschäftigter Red- ner. Vor allem vertrat er diesmal als Ge- neralredrer seine Partei in einer 1 1/4stündigen grundsätzlichen Ausfüh- rung zur Landespolitik. Darüber hinaus nahm er noch in der Spezialdebatte zum Fremdenverkehr und zu Schulfragen aus- führlich Stellung, des weiteren sprach er zur Erhöhung des Kulturschillings und zur neuen Geschäftsordnung des Tiroler Landtags. Über Kantners Engagement im Budgetlandtag wurde auch ausführlich in den Medien - vor allem auch im Fernse- hen und Rundfunk - berichtet. Erst ver- gangener, Freitag wurde eine halbstündige Diskussion der drei Generalredner, mit Dr. Bachmann für die ÖVP und Dr. Dil- lersberger für die FOP, von Radio Tirol zum Thema Südtirol ausgestrahlt. An Hand der am 2. Juli 1980 beschlos- senen Präambel zur Tiroler Landesverfas- sung hielt LA Walter Kantner der politi- schen Praxis den Spiegel vor: Daß, um den für eine lebendige Demokratie not- wendigen Pluralismus zumindest ansatz- weise zu erreichen, auch ein gerechter und wohl zutiefst christlicher Interessens- ausgleich zwischen den Privilegierten und den Benachteiligten weiterhin notwendig ist. Weiters führte Kantner u.a. aus: Die Einheit Tirols kann nur in einer Ausein- andersetzung mit seiner kulturellen Man- nigfaltigkeit gefunden werden, stures Fortschreiben der Geschichte wirkt auf die Dauer lähmend. So darf sich auch die Planung für die Jubiläumsfeiern 1984 nicht in Prestigeprojekten erschöpfen, sie muß vor allem für die Jugend in die Zu- kunft weisen. (Sozialpolitik als Ausdruck der gesell- schaftlichen Solidarität) hat die in Sonn- tagsreden so oft beschworene Würde des Menschen zu wahren - was aber keines- wegs eine Absage an eine leistungsorien- tierte Sozial- und Gesundheitspolitik be- deutet. Der präventiven und psychosoma- tischen Medizin - und einer damit ver- bundenen Umweltpolitik - soll Vorrang eingeräumt werden. Bundespolitisches kam in diesem Zusammenhang in der Hervorhebung der familienpolitischen Leistungen der Regierung Kreisky zur Sprache. Auch angesichts der zunehmenden Rat- losigkeit der Wirtschaftsexperten sei kein pechschwarzer Pessimismus am Platz, er hat negative psychologische Wirkungen; wo doch der Grundkonsens in der Sozial- partnerschaft nach wie vor intakt ist und so zur erstaunlichen Kontinuität Öster- reichs seit dem 2. Weltkrieg wesentlich beiträgt. Wenn auch LA Kantner die Art der Erstellung des Tiroler Landesbudgets kritisiert - angesichts der »zurückge- bremsten« Landtagsausschüsse spricht er von einer gefährlichen Selbstbeschnei- dung des Souveräns, des Landtags, es wurde keine einzige Änderung an der Re- gierungsvorlage vorgenommen - wertet er doch den Investitionsstoß vor allem für die Bauwirtschaft positiv. Der in den letzten Jahren in ganz Euro- pa - vor allem auch im sozialistischen Frankreich! - wiedererstandene Födera- lismus, zu dem sich die SPÖ bekennt, weil sie das Eigenleben kleinerer Gemeinschaf- ten angesichts der Anonymität übermäch- tiger Bürokratien fördert, soll nicht nur Kampf gegen den Bund, sondern auch ei- ne Öffnung gegenüber den Gemeinden bringen. In der Schulpolitik redet Kantner dem sozialen Lernen, der Erziehung zur Ge- meinschaft das Wort - und der Mitbe- stimmung aller Beteiligten, der Schüler, Der Verein der Krippenfreunde Kitzbü- hel rief die Bevölkerung unserer Stadt zum Besuch der Krippenmesse in der Stadtpfarrkirche am Dreikönigsfest, den 6. Jänner 1983, auf. Dem Aufruf folgten wie immer zahlreiche Kirchenbesucher, und die große Pfarrkirche war fast zu klein, um die vielen hundert Pfarrangehö- rigen fassen zu können. Diese Krippen- messe (Abendmesse) fand erstmals am 7. Jänner 1973 statt, wobei der Kirchenchor Krippen- und Hirtenlieder vortrug. Seit 1974 gestalten die Krippenmesse die Mit- terhögl-Sänger unter der Leitung von An- dre Feller. An der Zither Johann Hechen- berger, an der Harfe Annelies Brandstät- ter. Bisher wurde immer die bekannte Bauernmesse von Annette Thoma aufge- führt; heuer die »Bayerische Singmesse«. Den Gottesdienst zelebrierte Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Danninger, assistiert der freien Lehrer und der Mitwirkung der Eltern. In der Kulturpolitik bemängelte Kantner u.a. den zu konservativen Spiel- plan des Landestheaters und seine zum Teil unwirtschaftliche Führung, das noch immer festzustellende Land-Stadtgefälle, den Unterschied von bildungsmäßig Pri- vilegierten und den Betroffenen. Das neue Fremdenverkehrskonzept in dem endlich auch gesellschaftliche Ziele verfolgt werden (die Eigenständigkeit des Landes und seiner Bevölkerung zu erhal- ten, die Umwelt zu schonen und die touri- stische Arbeitswelt zu verbessern) fand die Zustimmung des SPÖ-Generalred- ners, wenn auch die Situation der Privat- zimmervermieter und die Finanzierung der Fremdenverkehrswerbung noch man- ches zu wünschen übrig lassen. Klassenkämpferische Töne hat Kantner keine angeschlagen, aber die gesell- schaftspolitischen Unterschiede wurden beredt deutlich gemacht. von einem Geistlichen Herrn aus Indien. Krippenmesse und Turmblasen fanden zum Abschluß des Weihnachtsfestkreises statt, auch als Dank an die Bevölkerung. Die zahlreichen Kirchenbesucher und die vielen Zuhörer vom Turmblasen waren von den Aufführungen innig betroffen. In der Kirche wirkten das feine Zitherspiel und das feine Harfenspiel und die herrli- chen Stimmen der Mitterhögl-Sänger auf Herz und Seele der Menschen. Eine große Feierlichkeit ergriff alle, und noch einmal wurde der Weihnachtsfestkreis als Hoch- fest des Jahres empfunden. Die Turmbläser der Stadtmusik, die an- schließend ihre Weisen vom Turm der Lieb-Frauenkirche erklingen ließen, hat- ten dann dankbare Zuhörer im gesamten Stadtbereich, bis hinauf zum Bockbergl und hinein nach Henntal. Ein würdiger Abschluß des Festkreises. Abschluß des Weilinachtsfestkreises - Krippenmesse und Turmblasen
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