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Das Volksschulgebäude in Kitzbühel; links der 1951 fertiggestellte Anbau. Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. Oktober 1983 Kleine Kitzbüheler Schulchronik Vor 80 Jahren wurde vom Stadtrat un- ter Bürgermeister Franz Reisch ein eige- nes Komitee gebildet, das sich mit der Schulbaufrage zu befassen hatte. Ein Jahr darauf, 1904, wurde der Neubau be- schlossen. Als Bauplatz wurde der untere Teil der Krautfelder in Aussicht genom- men. Bürgermeister Franz Reisch gelang die Erwerbung dieser Krautfelder, welche sich damals im Besitz des eb. Konsistori- ums in Salzburg befanden. Baubeginn Ju- li 1905, neun Klassen, Turnsaal und Zei- chensaal. Am 16. September 1906 erfolgte die Einweihung und Eröffnung. Dazu Di- rektor Franz Walde in der Schulchronik: »Das neue Schulhaus ist ein prächtiger Bau, allen Anforderungen der Neuzeit entsprechend. Der Bau kostete den beiden Gemeinden 180.000 Kronen. Die Stadtge- meinde Kitzbühel leistete 100.000 und die Landgemeinde 80.000 Kronen. Am Be- ginn des Schuljahres besuchten 512 Schü- ler die Schule. Im Jahre 1920 wurde eine Knaben- und Mädchenbürgerschule gegründet und im neuen Volksschulgebäude untergebracht. Dafür mußten wieder zwei Volksschul- klassen in das alte Schulhaus beim Pfarr- hof zurück. Die ersten Bürgerschullehrer waren Franz Walde (Leiter), Hans Hatzl und Maria Laner. 1922 mußten zwei Klassenzimmer der Volksschule für die beiden neuen dritten Bürgerschulklassen abgegeben werden. Die eine Volksschulklasse wurde im alten Schulhaus, die andere im Rathaus unter- gebracht. 1923 wurde als erster Turnlehrer Lo- renz Zessinger angestellt. Nach dessen Tode im Jahre 1926 folgte ihm die Turn- lehrerin Fräulein Tafatscher, die auch in den Bürgerschulen englisch unterrichtete. Sie wurde im Zuge der Sparmaßnahmen 1930 wieder abgebaut. 1927 Umwandlung der dreiklassigen Bürgerschule in eine vierklassige Haupt- schule. Einführung der Stegerschen Lese- bücher. Bestellung von Oberlehrer Franz Gantner zum Hauptschuldirektor. 1934: Die wirtschaftliche Not der Be- völkerung wächst derartig bedrohlich an, daß die Schulbehörde, um Hefte zu spa- ren, die Wiedereinführung der Schiferta- fel anordnet. In diesem Jahr drohte auch die Auflassung der Hauptschule. 1939: Noch immer sind Klassen im Rat- haus, in der alten Volksschule und im Waidenhaus untergebracht. 1940 wurde eine Volksschulklasse im Kapuzinerklo- ster eingerichtet. Im Jänner 1941 wurde, um Kohlen zu sparen, die Schule auf die Dauer von drei Wochen geschlossen. Die Lehrpersonen hatten für einen geregelten Wintersport- unterricht zu sorgen. 1942 konnten Zeugnisse wegen der Pa- pierknappheit nicht mehr ausgestellt wer- den. 1943: 33 Kinder mußten wegen Unter- gewicht, Untermaß oder Schwäche durch den Amtsarzt vom Schulbesuch zurückge- stellt werden. Die Bauernkinder der fünf- ten und sechsten Klasse wurden bis 1. No- vember vom Schulbesuch befreit. Ernte- einsatz! Wiederholt Fliegeralarm! Die Schulju- gend aber freut sich des vorzeitigen Schul- schlusses und stürmt - die Schulsachen zurücklassend - zum Tempel hinaus und heim zu Muttern! 1944: Am 30. März brach im Klassen- zimmer der Klasse 3b im alten Schulhaus der Plafond auf die Schulbänke herab. Kisten und Möbelstücke kamen ebenfalls von der Höhe herab. Gott sei Dank nicht während des Unterrichts. Von den 66 männlichen Lehrern an den Schulen des Bezirkes Kitzbühel wurden 44 zum Kriegsdienst einberufen. 1950-1951 wurde der Anbau (in unse- rem Bild links) nach den Plänen von Ar- chitekt Schwaighofer durch die Baufirma Unterberger & Huter aufgeführt und am 17. Oktober von Weihbischof Dr. Johan- nes Filzer eingeweiht. Der Anbau wurde von der Volksschule an die Hauptschule freiwillig überlassen. Die neue Doppelhauptschule auf dem Ruadlfeld wurde am 6. September 1969 eingeweiht. Erbaut wurde diese Schule nach den Plänen von Architekt Dipl.-Ing. Werner W. Maiacher durch Baumeister Dr. Ing. Architekt Luis Meise. Volksschule mit Anbau steht seit die- sem Zeitpunkt allein der Knaben- und Mädchenvolksschule zur Verfügung. Di- rektor der Mädchenvolksschule Elisabeth Erharter und Direktor der Knabenvolks- schule Stadtrat Peter Brandstätter. Hallenbad Kitzbühel weiterhin geöffnet! Das Kurhaus »Aquarena« in Kitzbühel mit Hallenbad, Sauna, Massage usw. bleibt noch bis einschließlich Sonntag, den 16. Oktober, im vollen Umfang ge- öffnet! Es besteht daher speziell für alle Einheimischen, die im Saisoneinsatz stan- den, die Möglichkeit, in 29 Grad warmem Wasser zu baden und sich viermal wö- chentlich in der Sauna zu pflegen. Ebenso ist noch die Moor-Kurabteilung für Pak- kungen und Bäder geöffnet. Vom 17. Oktober bis 2. November folgt eine nur 14tägige Betriebssperre wegen Uberholungsarbeiten und Generalreini- gung. Anschließend daran geht es mit den Sommer-Öffnungszeiten und den günsti- gen Sommer-Eintrittspreisen weiter. Le- diglich die Moor-Kurabteilung bleibt bis Mitte November geschlossen. In der jetzt 17jährigen Geschichte des Kurhauses gab es noch nie eine so kurze Sperre im Herbst. Für die Bergbahn AG ist es ein »Test«, ob jetzt tatsächlich all jene Ein- heimischen kommen, die in der Vergan- genheit gesagt haben: »Jetzt, wo wir Zeit hätten, um zu schwimmen und in die Sau- na zu gehen, sperrt ihr zu.« Heuer ist das anders - das Kurhaus-Hallenbad Kitzbü- hel bleibt die meiste Zeit geöffnet! Nützen Sie die Gelegenheit. Nächtigungsziffern Juni 1983 Orte 1983 1982 Kitzbühel 75.537 88.522 Kirchberg 55.862 54.352 St. Johann 54.381 54.541 Ellmau 38.932 42.048 Kössen 38.827 34.997 Westendorf 36.740 35.513 Juli 1983 Kitzbühel 145.549 155.890 Kirchberg 129.345 129.811 St. Johann 98.379 115.893 Kössen 79.145 81.250 Ellmau 77.615 79.077 (Aus Tiroler Verkehr, September 1983)
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