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Bauernmarkt in Kitzbühel Am Samstag, den 1. Oktober 1983, fin- jetzt noch schöne Gemüsesorten sowie det auf dem Rathausplatz der letzte Bau- auch Blumen aus dem Bauerngarten ange- ernmarkt der heurigen Saison statt. Be- boten werden. Selbstverständlich stehen ginn 8 Uhr früh. Durch das schöne auch Butter, Eier, Käse u.a. zur Verfü- Herbstwetter begünstigt, können auch gung. Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. Oktober 1983 Stadtwerke Kitzbühel äußerst aktiv Große Investitionen beim Strom- und Wasserwerk - Aufschlußreiches Gutachten über das Grundwasser - Neues Kraftwerk wird 2 Millionen Kilowattstunden erzeugen Um die Strom- und Wasserversorgung sicherzustellen, besitzt Kitzbühel mit den Stadtwerken ein eigenes Versorgungsun- ternehmen. Ein selbständiger Betrieb, nach kaufmännischen Gesichtspunkten geführt, steht das »EW« mit seinen 27 Mitarbeitern unter der Leitung von Her- bert Haselwanter. Vorsitzender des Ver- waltungsausschusses ist Vizebürgermei- ster Michael Horn, der unlängst dem Ge- meinderat einen umfassenden Tätigkeits- bericht abgab. Wasserversorgung Kitzbühels Wasserversorgung steht auf drei Beinen. Die sind zunächst die Quel- len, die im Hochbehälter »Sonnberg« ge- sammelt werden. Etwa 70 Wo des Wassers, das wir im Laufe eines Jahres verbrau- chen, ist Quellwasser! Der Rest von etwa 30 Wo kommt aus dem Tiefbrunnen Lang- au. Nur in der Winter-Hochsaison verän- dert sich das Verhältnis drastisch. Da muß 57 Wo des Verbrauchs aus der Langau gepumpt werden. Im Laufe eines Jahres fließen ca. 1,700.000 cbm Wasser durch das städtische Leitungsnetz. An Spitzen- tagen zu Weihnachten werden ca. 8000 cbm Trinkwasser (8 Millionen Liter) pro Tag verbraucht. Das zweite Bein der Wasserversorgung ist das Grundwasser. Hier wurde schon im Vorjahr an den bekannten Hydrogeo- logen Univ.-Prof. Dr. Michael Schuch der Auftrag zur genauen Untersuchung des Langaubrunnens erteilt. Kosten 450.000 Schilling. In den vergangenen acht Monaten erfolgten umfangreiche Probebohrungen, Berechnungen und che- mische Analysen. Aus dem aufschlußrei- chen Bericht, der dem Gemeinderat vor- gelegt wurde, hier nur einige Punkte: Der bisherige Brunnen in der Langau ist an einer relativ ungünstigen Stelle geschlagen worden. Zwar erfüllt er sei- nen Zweck, doch ist die maximale Aus- lastung bereits erreicht. Es bietet sich für einen neuen Brunnen ein weitaus besserer Standort etwas abseits von der Bundesstraße an. Zwischen dem Wasser der Ache und dem Grundwasser besteht kein Zusam- menhang. Das haben sowohl die Pro- bebohrungen als auch chemische Ana- lysen eindeutig ergeben. Die geplante Staudachbrücke könnte ohne Beden- ken gebaut werden. Nur die Zufahrts- straße überquert den mächtigen Grund- wasserstrom, und dies führt zu Proble- men. Das aus Tiefen zwischen sechs und zwölf Metern geförderte Grundwasser ist von sehr guter Qualität und ohne chemische Verunreinigungen. Nur hat sich bei den Probebohrungen gezeigt, daß das Grundwasser in geringeren Tiefen bereits erhöhte Chloridgehalte aufweist. Dies dürfte unzweifelhaft von den Wintersalzungen der Straße herrühren. Wenn die Salzungen nicht eingestellt werden, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Chlorid in tiefere Schichten und damit in unser Trink- wasser eindringt! Die Forderung der Stadt auf sofortige Einstellung der Sal- zungen ist deshalb ein Gebot der Stun- de. Das dritte Bein, auf dem Kitzbühels Wasserversorgung steht, ist der Tiefbrun- nen Oberndorf. Von der TAL-Pipelinege- sellschaft als Notwasserversorgung errich- tet und an die Stadtwerke übergeben. Sollte die Ölleitung im Bereiche Jochberg - Paß Thurn undicht werden, stehen hier weitere 60 sec./Liter zur Verfügung. Al- lerdings ist das Pumpen aus Oberndorf sehr kostspielig. Ein Kubikmeter Wasser kostet 3,29 Schilling an Strom. Zum Ver- gleich: Um das Wasser aus der Langau in den Hochbehälter zu bringen, kostet dies nur 31 Groschen. Insgesamt werden jährlich über zwei Millionen Schilling an Investitionen getä- tigt, um die Wasserversorgung Kitzbühel zu gewährleisten. Stromversorgung Die Stadtwerke Kitzbühel kaufen den Großteil des benötigten Stroms von der TIWAG. 1982 lag der Jahresverbrauch bei 43 Millionen Kilowattstunden. Durch den im letzten Jahr abgeschlossenen Um- bau des Ehrenbach-Kraftwerks konnte die Eigenerzeugung von jährlich 1 Million auf 3 Millionen kW/h Spitzenstrom ge- steigert.werden. 10 Millionen Schilling an Investitionen für die neue Druckleitung, Fangbecken, Steuerungsanlage und Um- stellung auf vollautomatischen Betrieb waren notwendig. Da die Stadtwerke ihre Grundgebühr gegenüber der TIWAG auf Basis der tatsächlich erreichten »Spitze« zahlen muß, wurde im letzten Jahr auch noch eine moderne Rundsteuerungsanla- ge (Kosten 1,6 Millionen) angeschafft. Dadurch war es möglich, trotz höherem Verbrauch, die »Spitze« um —9,37 Wo herunterzudrücken. Interessant auch der Umstand, daß der Stromverbrauch in Kitzbühel im heurigen Sommer um 20 Wo gestiegen ist! Viele Haus- und Wohnungs- besitzer dürften zumindest im Sommer von Öl auf Strom umgestiegen sein. Zukunftsorientiert Größtes Vorhaben der Stadtwerke ist zur Zeit der Bau eines Trinkwasser-Kraft- werkes. In den nächsten Jahren werden dabei ca. 28 Millionen Schilling investiert! Der Gemeinderat genehmigte den Ankauf eines 1350 qm großen Grundstückes im Bereich Waldhausen für das Krafthaus. Die Baumeisterarbeiten (5,6 Millionen) wurden an die heimische Firma »Meise- Bau« vergeben. Worum geht es bei diesem Vorhaben? Die vom Wildenhag-Hagstein kommen- den Queliwässer werden, bevor sie in den Hochbehälter »Sonnberg« geleitet wer- den, über eine Stromturbine geführt. Da- durch werden ab 1985 jährlich ca. 2 Mil- lionen kW/h Eigenstrom für Kitzbühel zusätzlich erzeugt. Ein Teil des Stroms kann auch dazu verwendet werden, um in speziellen Behältern das Wasser im Licht- bogen zu entkeimen. Ein zukunftsweisen- des Verfahren mit modernster Technolo- gie. Die Vorplanung lag in den bewährten 1/
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