Kitzbüheler Anzeiger

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Die Frecce Tricolori in voller Aktion. Seite 30 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. Oktober 1983 Die Texan, »das fliegende Klassenzimmer«. Die in Hörsching gezeigte Spitfire hat:e auch jene charakteristischen weißen Strei- fen auf den Fl.crienoberseiten, die zur Unterscheidung von Freund und Feind wichtig waren. Denn die Spitfire wurde nachgebaut, und es kam in späten Kr:egs- tagen des 2. Weltkrieges oftmals zu Kämpfen von Spitfire gegen Spitfire. Ei- nen ähnlichen Fall gab es auch beim 6-Ta- ge-Krieg, an dem ganz plötzich französi- sche Mirages auf ägyptischer und israeli- scher Seite gege:ieinander kämpften. Erstmals sah ich auch eine North Ame- rican AT-6 Texan, ein aus den USA s:arn- mendes Mehrzweck-Schufflugzeug mit der auffallenden Kabinenabdeckung, die ihr den Namen »fliegendes Klassenzim- mer« eingebracht hat. Dieses bullige und sehr starke Flugzeug wurde 1941 für den Kriegseinsatz gebaut und bewährte sich in der Antarktis als U-Boot-Jäger genauso wie als Allzwecktrainer. Auch beim österr. Bundesheer wurden ab 1957 zwölf dieser Flugzeuge für die Instrumenten- flugausbildung eingesetzt, standen bis En- de 1965 in Truppendiensten und wurden dann im Rahmen der allgemeinen Typen- bereiniguflg dur:h das schwedische Schul- flugzeug Saab 9. D Saphir (die fliegende Tonne) abgelöst. In diesem Oldtimer-Programm wurde auch der Fiseler Storch gezeigt, den wir ja von St. Johann tier sehr gut kennen, eben- so die Bü:ker Jungmann und Jungmei- ster, 2 kleine Doppeldecker mit ähnlich guten Flugeigenschaften, wie sie heute ei- ne Pitts-Special aufweist. Die groß angekündigte Boeing B 17, Flying Fortress, die sogenannte »fliegen- de Festung«, die in den USA als Fern- bomber eingese:zt wurde und die eine sa- genhafte Reichweite von fast 3000 km er- reichte, noch dazu mit der schweren Be- waffnung von 13 Maschinengewehren, Kaliber 12,7, lag in Paris wegen Motor- halten. Auch Düsenflugzeuge gehören heute schon zu den Oldies. Im Kontrastprogramm dazu zeigte die österreichische Karo As ihr europabe- rühmtes Programm, das wir auch in St. Johann schon gesehen haben. Hier in Hörsching war die Karo As einer unter vielen Stars, und nicht so wie bei uns der Star schlechthin. Im Vergleich zu den anderen Kunst- flugstaffeln fliegt die Karo As ein klassi- sches Demonstrationsprogramm, ohne je- den Showeffekt, sauber und ordentlich. Und dennoch würde man ihnen Rauch- markierungen wünschen. Gleich nach ihnen zeigten die Alpi Ea- gles mit 4 Motormaschinen ein sehr ähnli- ches Programm wie die Karo As, und es war mit Überraschung festzustellen, daß auch Motorflugzeuge der Karo As nicht meilenweit nachstehen. Auch hier gab es engste Flächenverschachtelungen und Super-Diamond-Formationen. Die unerreichten Stars des Flugfestes in Hörschin waren aber die Frecce Tricolori, die dreifärbigen Pfeile mit ihren 10 Aer- macchi MB 339-Düsenflugzeugen. Die Show liegt den Italienern im Blut, und daß sie auch ganz hervorrangend flie- gen können, zeigt ihr 2. Platz bei den in- ternationalen Militär-Kunstflugweltmei- sterschaften von Greenham-Common, wo die fliegenden Italiener die Patrouille de France auf den 3. Platz abdrängten und sich nur von den gekrönten Hausherren, den Red Arrows, geschlagen gaben. Die von den Italienern verwendeten Jets verfügen über eigene Rauchtanks, und jede Maschine ist in der Lage, wei- ßen, grünen oder roten Rauch abzubla- sen. (Deshalb auch der Ausdruck »Trico- ion«.) Und das ist es, was das Publikum begei- stert: 10 Düsenflugzeuge jagen im Tief- flug und infernalischem Lärm über die Zuschauer hinweg. Auf ein Kommando werden die Rauchpatronen gezündet; in den Farben Rot, Weiß, Grün zeichnen sich die italienische Nationalflagge in den Himmel. Ein Rauchteppich überzieht das gesamte Areal. Der Fliegerelub St. Johann in Tirol berichtet: Air '83 - die größte Flugschau Österreichs 2. Teil und Schluß um 63 schadens fest u--.d konnte in Hörsching nicht gezeigt werden. Der dazwischen eingeschobene Segel- kuns:flug mit einer LO 100 (Pilot: Sieg- fried Duchkovic wurde von dem Platz- sprecher und den Zuschauern fast überse- hen; dazu war d:-:s Publikum auch viel zu wenig auf diese geräuschlose Art der Dar- bietung eingestellt. Ein wenig enttäu- schend auch das Programm, das der Pilot zeigte. Hier sind wir in St. Johann durch Reinhard Haggenmüller sehr verwöhnt! In Hörsching dominierten anschließend die Düsenflugzeuge. Man sah eine Haw- ker Hunter im Tiefflug über das Flugfeld donnern; dieses Flugzeug stand einst im Dienst der Royal Air Force und diente den berühmten Red Arrows als Kunst- flugmaschine. Obwohl es sich um ein Mi- litärflugzeug handelt, gelang es dennoch einem Prvatpilc•:en, diese nach der Aus- sonderung anzukaufen und instand zu
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