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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Oktober 1983 Zur Jahresvollversammlung des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel III. Teil Bericht des Obmanns Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner auf der Vollversammlung am 20. September 1983 im Festsaal der Handelskammer Der Haushaltsvoranschlag für 1984 trägt den notwendigen Bemühungen Rech- nung. Der Aufbau des Haushaltes 1984 ist bereits eine erste Weichenstellung. Der gesetzliche Zwang zur Neuordnung der Ortsaufenthaltsabgabe und eine mit- telfristige Leitlinie in Richtung Zukunfts- Bewältigung sind im Entwurf dieses vor- liegenden Haushaltes untergebracht. Er- klärungen im Detail werden bei der Be- handlung der Tagesordnungspunkte kla- rerweise abgegeben und diskutiert wer- den. Wir sollen und müssen die Zeit heute nützen, uns über Fragen und Probleme zu unterhalten und den Haushalt für 1984 si- cherzustellen. Der beste Winter war 1981/82 mit 630.000 Nächtigungen, der beste Sommer war 1982 mit 622.000 Nächtigungen, das beste Fremdenverkehrsjahr 1981/82 mit 1,250.000 Nächtigungen; dieses Spitzen- ergebnis wird einige Zeit nicht mehr er- reichbar sein. Daß die Leute sparen, beweist ganz deutlich die Tatsache, daß wir im Juli das Vorjahres-Ergebnis (Spitzenjahr) die An- zahl der Besucher halten konnten, aber um 10.000 Nächtigungen weniger hatten. Der Urlaub wird gekürzt. Die Treue der Osterreicher und das Erstarken der engli- schen Gäste haben uns vor einem tieferen Fall bewahrt. Dazu ein Vergleich der wichtigsten Nationen. Nationenreihung 1978/79 Deutschland 277.545 Österreich 221.734 Niederlande 155.499 Großbritannien 50.592 Schweden 46.729 Belgien 41.810 USA 40.391 Frankreich 27.641 Dänemark 24.675 Schweiz 13.321 Übrige 14.994 Gesamt 926.700 Nationenreihung 1981/82 Großbritannien 296.054 24% Deutschland 293.182 23% Österreich 229.703 18% Niederlande 113.182 9% USA 60.701 5% Frankreich 43.366 3% Schweden 42.599 3% Belgien 27.176 2% Dänemark 13.343 1 Wo Schweiz 12.825 1 Wo Übrige 121.676 11% Gesamt 1,253.807 Diese Erscheinungen und die Härte des Kampfes um den Marktanteil, den mir die Vermieter bestätigen werden, und vor al- lem die Reisebüro-Unternehmer, zwingen uns zum Nachdenken und zum Umden- ken. Das gegenseitige Hinunterlizitieren der Preisangebote führt unweigerlich zur unternehmerischen Pleite. Deshalb richte ich einen Appell an die Unternehmer- schaft, wenn es nur irgendwie möglich ist, bei den Verhandlungen hart zu bleiben, um den Preis auf eine glaubwürdige Kal- kulation aufzubauen. Alles eher als leicht! Ich weiß das aus eigener Erfah- rung! Ich richte aber auch einen Appell an unsere Partner, an die Reisebüros, wenn es nur, irgendwie möglich ist, die Leistung des Hauses und die Infrastruktur des Or- tes in das Kalkül zu ziehen. Mit unzufrie- denen Gästen ist weder dem Reisebüro noch dem Vermieter gedient, beide verlie- ren mit Sicherheit den Gast. Wenn der Gast nach großen Anstrengungen durch das Haus, durch das Reisebüro, durch den Verband respektive den Ort in Kitz- bühel ist, was ist dann? Der Gast erwartet sich mehr als eine schöne Landschaft, mehr als ein gutgeführtes Haus, der Gast erwartet sich von Kitzbühel auch gesell- schaftlich einiges. Ich rede von Erlebnis-Tourismus und ich rede dem Erlebnistourismus seit Jah- ren das Wort: Es darf nicht passieren, daß wir, insbesondere im Sommer, eine Schlafstätte für Ausflugsgruppen werden. Es ist vollkommen klar, daß die Vergnü- gungssteuern und die sonstigen Abgaben auf der einen Seite und der rückläufige Alkohol-Konsum auf der anderen Seite dem Unternehmer der Unterhaltungs-Ga- stronomie den Nerv zieht. Aber der Gast weiß das nicht, es inter- essiert ihn auch nicht, er will unterhalten werden, etwas erleben. Ich weiß nicht, ob ich ganz falsch liege, wenn ich sage, daß, um gewisse Standard-Unterhaltungen auf- rechterhalten zu können, die Gemeinde und der Fremdenverkehrsverband in Zu- kunft gewisse Maßnahmen werden setzen müssen, wenn wir nicht wollen, daß auch am Abend unser Gast auch noch an die umliegenden Orte verloren geht. Ich weiß, es sind gerade nicht angeneh- me Worte, die heute fallen, aber sie gehö- ren zu einer ehrlichen und offenen Be- standsaufnahme. Wir können ja nicht so tun, als stünden wir in den Jahren zwischen 1970 und 1980 und sagen, unser Kitzbühel füllt sich von selbst. Wir stehen in einem Jahrzehnt, das sicher nicht zu den leichtesten und zu den angenehmsten in unserer Fremdenver- kehrsgeschichte gehört. Arbeitsbericht: Werbung: Der eingeschlagene Weg wurde fortgesetzt. Schwerpunktländer: Deutschland, Holland, Österreich. 1 Musikschau der Nationen - Stadtmusik in Bremen 2 Marktbearbeitungen in Deutschland 2 neue Partner - ADAC und Tyrolean/ Deutschland-Frankfurt 1 Marktbearbeitung in Holland 1 Reisebüro- und Presse-Treffen in Hol- land, Den Haag/Amsterdam 1 Reisebüro- und Presse-Treffen in Bel- gien, Brüssel 1 Reisebüro- und Presse-Treffen in Frank- reich, Paris 1 Workshop-Serie in Südafrika, Kap- stadt, Port-Elisabeth, Durban, Johannes- burg 1 Besuch - England, USA TLRB-Kitz- bühel 1 Besuch - England, Israel Eurotours- Kitzbühel noch im Spätherbst 1983 1 Schweizer Reisebüromesse - Montreux 1 Italienischer Reisebüro-Workshop - Mailand, Bologna 1 Großveranstaltung, Stammgästetreffen, Olympiajahr Sarajewo Länderbank in Wien 3 neue Winterplakate 3 neue Sommerpiakate - Schwarzsee- Plakat 1. Preis in Osterreich mit Winterprospekt 3. Preis in Osterreich 50 Kopien des Winterfilms neu des Som- merfilms neu in deutsch, englisch, franzö- sisch, italienisch, spanisch und japanisch im Ausland im Einsatz. Einsatz - Sommerfilm in Deutschland über Vorführ-Verleih-Firma 1983 - 10.500 Besucher Große Plakataktion - Sommer - mit der NL-Bauernbank in 1000 Filialen und Büros Große Plakataktion - Winter - mit Rei- sebüro in Israel in 500 Reisebüros, Aus- kunftstellen, Schaufenstern. Zahlreiche Pressebesuche in Kitzbühel und deren Betreuung. Studiengruppen von Reisebüros und Fluglinien runden die Werbung ab. Veranstaltungen sind die' Werbung nach innen, das heißt die Betreuung der Gäste in Kitzbühel durch Veranstaltun- gen. Sommergästekarte mit BEAG-Fe- rienpaß, Almwanderprogramm von Juni bis Oktober, Gäste-Aktiv-Programm von Juni bis Oktober, Stammgäste-Ehrungen von Juni bis Oktober. Veranstaltungen, bei denen der FVV mithilft: (finanziell, organisatorisch) Neujahrsdemonstration der Skischule Hahnenkamm-Rennen Koasa-Lauf Drei-König-Schlittenrennen Wahl der Miß Austria Head-Cup Tennis Golfwoche Jahrmarkt der Stadtmusik Kleines Stadtfest der Schützen Platzkonzerte der Stadtmusik, Kammer- Konzert-Reise, Platzkonzerte von Gastkapellen Kitzbüheler Horn Radrennen Kitzbüheler Horn Berglauf Kitzbüheler Stern-Wanderung Curling Turniere - Kunsteisbahn Zu- schuß Man darf sagen, daß sich die großen und kleinen Clubs und Vereine sehr be-
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