Kitzbüheler Anzeiger

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I SR4RKASSE12 0 DER STADT KITZBUHEL im Bezirk beizutragen. Der Grundsatz war die Gemeinnützigkeit. Beidem ist man bis heute treu geblieben. Am 1. 12. 1899 eröffnete die Sparkasse zum erstenmal ihren Schalter. Das Geschäftslokal befand sich im damaligen Magistratsgebäude, es war zweimal wöchentlich geöffnet. Die Kassengeschäfte wurden ehrenamtlich ge- führt, erst 1904 erfolgte die Anstellung eines hauptamtlichen Kassenleiters. Ab 1912 war die Sparkasse dann täglich geöffnet. Bedingt durch den 1. Weltkrieg fand der lang- same Aufstieg der Sparkasse ein jähes Ende. Die darauf folgende Inflation blähte zwar den Einlagenstand immens auf, das Geld war je- doch nichts mehr wert. So stieg der Einlagen- stand von 4,5 Millionen Kronen im Jahr 1920 auf 2.600 Millionen Kronen 19241 Erst die Um- stellung auf die Schillingwährung brachte eine langsame Gesundung der Wirtschaft. Erste Übersiedlung 1926 Im Gleichklang mit der übrigen Wirtschaft wuchs auch die Sparkasse. Außerdem kam es durch die Einführung von Wechseldiskont, Wertpapierverpfändung, Wertpapierdepots, Giroeinlagen und Geldwechsel zu einer star- ken Steigerung des Geschäftsumfanges. Ein neues Lokal wurde erforderlich und im be- nachbarten Haus Beranek - das 52 Jahre später von der Sparkasse erworben wurde - auch gefunden. Diese Übersiedlung brachte auch eine völlige Modernisierung des Ge- schäftsbetriebes mit sich. Ein eigenes Haus Im Jahr 1928 mußte die Sparkasse von einem insolventen Schuldner das Haus Hinterstadt 18 übernehmen. Als 1936 das Mietlokal im ehemaligen Beranekhaus nicht mehr den An- forderungen entsprach, entschloß man sich, im eigenen Haus in der Hinterstadt neue Ge- schäftsräume zu installieren und bezog sie im gleichen Jahr. 3 Jahre später wurde die bis dahin selbständi- ge Handels- und Gewerbebank Kitzbühel mit der Sparkasse fusioniert. Alle Aktiven und Passiven gingen auf die Sparkasse über. Zu den Aktiven gehörten auch die Liegenschaf- ten Vorderstadt 14 und Bahnhofstraße 6, die vermietet wurden, weil ein Eigenbedarf nicht gegeben war. Das noch recht neue, bestehen- de Lokal reichte aus, zumal für den Girobe- reich die maschinelle Buchung anstelle der bis dahin händischen eingeführt wurde. Im gleichen Jahr begann der 2. Weltkrieg. Anfangs war davon noch wenig zu spüren, im Gegenteil, es ging sogar bergauf. Die Reichs- mark, die den Schilling abgelöst hatte, hatte Wert. Doch 1945 war alles, wirklich alles, zu Ende. Wieder am Anfang Mit dem Zusammenbruch des „Dritten Rei- ches" verlor auch die Reichsmark an Kauf- kraft, die Besatzungskosten und das Auftau- chen von alliiertem Besatzungsgeld taten ein übriges, um das Geldwesen nahe an den Zu- sammenbruch zu bringen. Wohl wurde der Schilling wieder eingeführt, doch die Inflation blieb. Erst das Währungsschutzgesetz 1947 schöpfte den Geldüberhang ab. Die bittere Folge dieser Maßnahmen War für alle Sparer der weitgehende Verlust ihrer Einlagen. Wie schon nach dem 1. Weltkrieg so hatten sie auch diesmal wieder, schon zum zweitenmal, fast alles verloren. Die Sparkasse der Stadt Kitzbühel hatte nur noch einen Gesamteinla- genstand von 5,6 Millionen Schilling. Mit dem Beginn der fünfziger Jahre begann aber wieder eine Periode allgemeinen wirt- schaftlichen Aufschwungs. Die Arbeitnehmer und die Betriebe verdienten wieder, sie konn- ten wieder Geld auf ihre Sparkassenbücher le- gen. Auch der Zahlungsverkehr nahm an Um- fang zu. Aus diesen Ursachen heraus be- schloß der Verwaltungsausschuß der SDar- kasse einen großzügigen Umbau der beste- henden Geschäftsräume in der Hinterstadt 18, der 1953 durchgeführt wurde. Neubau in der Vorderstadt Die im Jahre 1953 vollzogene Vergrößerung der Geschäftsräume der Hauptanstalt genüg- te auf Grund der geradezu explosiven Zunah- me des Geschäftsverkehrs nur wenige Jahre. Da jedoch ein weiterer Ausbau nicht möglich war, wurde 1961 der Beschluß gefaßt, das sparkasseneigene Haus in der Vorderstadt 14 abzubrechen und als neue Hauptanstalt wie- der aufzubauen. Nach Abschluß der umfang- reichen und schwierigen Bauarbeiten eröffne- te die Sparkasse das neue Lokal im Oktober 1962. Damals betrug der Stand der Einlagen ncch nicht 100 Millionen Schilling, 15 Jahre später hatte er fast die 600-Millionen-Grenze er- reicht. Neuerliche Raumnot Mit Freude über ihren Geschäftserfolg stel te die Sparkasse der Stadt Kitzbühel fest, daß sich alle 4 bis 6 Jahre der Stand der Einlagen verdoppelte. Das war eine Geschwindigkeit des Wachstums, die man sich in den kühn- sten Träumen nicht erwartet hatte. In diese Freude mischte sich jedoch zunehmend die Sorge über das Raumproblem. Zur allgemei- nen guten Geschäftsentwicklung kamen im Laufe der Zeit umfassende organisatorische und technische Neuerungen hinzu, die Platz brauchten, der 1962 nicht eingeplant worden war. 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