Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. Oktober 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Christian Huber über die Schwierigkeiten zu sprechen, die ihnen derzeit größte Sor- gen bereiten: die »Deutschlandkarten«. Diese Frage stand dann auch in einem ab- schließenden Gespräch mit dem Firmen- chef im Mittelpunkt, zu dem auch einer seiner Kunden, der Industrielle Egger ge- kommen war. Wenn hier nicht rasch eine befriedigende Lösung gefunden werden kann, sind nicht nur Arbeitsplätze im Transportgewerbe äußerst gefährdet, son- dern auch in den heimischen Industrie- und Gewerbebetrieben, die einen starken Exportanteil haben. Wer nicht pünktlich liefern kann, ist »weg vom Fenster«, und das wäre das Letzte, was Osterreichs Wirtschaft derzeit vertragen würde. Sicher verständlich, daß sowohl der heimische Transportunternehmer Karl Nothegger wie auch der Industrielle Eg- ger, der über gleiche Sorgen in Nieder- österreich berichtete, den Tiroler Landes- rat nachdrücklich ersuchten, um eine Lö- sung bemüht zu sein, beim Ministerium in Wien alles zu tun, um entsprechende Kon- tingente an Deutschlandkarten zu bekom- men. Landesrat Christian Huber, der ja seit Wochen mit diesen Problemen beschäf- tigt ist, sagte seine volle Unterstützung er- neut zu und versprach, alles zu tun, um zu einer allseits befriedigenden Lösung zu kommen, zeigte aber auch deutlich auf, was die Hintergründe dieser schwierigen Situation sind. Sozusagen vor Ort konnte sich der Ti- roler Landesrat für Wirtschaft, Christian Huber, in drei völlig verschiedenartigen Betrieben von den Problemen überzeu- gen, die heute die Wirtschaft belasten. BTV - maßgeschneiderte Finanzierungslösungen, denn Kredit ist nicht gleich Kredit Maßgeschneiderte Finanzierungslösun- gen bietet die »Bank für Tirol und Vorarl- berg« (BTV) als die große Regionalbank in Westösterreich ihren Kunden an. Kre- dit ist nicht gleich Kredit. Die BTV-Finan- zierungsspezialisten beraten über den Weg, der zum optimalen Finanzierungs- rahmen bei minimalen Finanzierungsko- sten führt. Es kommt immer auf die Problemstel- lung an: Familie Huber will den Traum von den eigenen vier Wänden endlich verwirkli- chen: Der Bauplatz ist längst vorhanden, die Pläne, wie das eigene Haus einmal ausse- hen soll, sind gezeichnet. Jetzt kommt es darauf an, die Finanzierung möglichst günstig zu schaffen, denn wer baut, muß mit jedem Schilling knausern. Im persön- lichen Gespräch mit dem Finanzierungs- spezialisten ihrer BTV-Niederlassung er- fahren Herr und Frau Huber sehr rasch den passenden Finanzierungsweg. Er of- feriert den günstigsten BTV-Wohnbau- kredit und weiß auch sonst noch über we- sentliche Fragen Bescheid, die dem künf- tigen Hausherrn nützlich sind. Etwa über alle Steuerspar-Möglichkeiten Gestern haben sich Herr und Frau Hu- ber mit dem Spezialisten von der BTV ge- troffen. Heute früh hat Herr Huber gleich seinen Baumeister angerufen! Die Finanzierungsspezialisten der BTV wissen nicht nur über Wohnbaukredite Bescheid, sie haben genauso gut die opti- malen Möbelkredite, Autokredite, Privat- Sofortkredite, und, und ... im Köcher. Und dies in jeder BTV-Niederlassung in Tirol und Vorarlberg. Fahrt der Kitzbüheler Krippenfreunde nach Innsbruck Die Kitzbüheler Krippenfreunde laden herzlich zur Fahrt nach Innsbruck zur großen Ausstellung im Volksmuseum »Die Künstlerfamilie Giner aus Thaur« am Samstag, den 15. Oktober 1983, ein. Heuer jährt sich zum 150. Mal der To- destag des großen Tiroler Bildhauers und Krippenschnitzers Johann Giner des Älte- ren. Aus diesem Anlaß hat das Volks- kunstmuseum in Innsbruck eine viel be- achtete Ausstellung über das Lebenswerk Giners zusammengestellt, und einen reich bebilderten Katalog als Giner-Monogra- phie herausgebracht. Da Kitzbühel - so wie auch Reith - eine herrliche Kirchen- krippe von diesem großen Künstler be- sitzt, und zudem die Geburtsgruppe von der Kitzbüheler Krippe zum Markenbild der Weihnachts-Sondermarke 1983 er- wählt wurde, empfinden wir es als Ver- pflichtung, diese Ausstellung zu besuchen und laden wir hiezu ganz herzlich ein. Einzelne Figurengruppen unserer Pfarr- kirchenkrippe sind in dieser Ausstellung zu sehen. Abfahrt Sonntag, 15. Oktober, 12.15 Uhr, beim Marienheim. Fahrtkostenzu- schuß S 80.—, Kinder zahlen die H.lfte. Anmeldung ab sofort bei Direktor Peter Brandstätter, Tel. 2496. ******************************************************************** der g'sagt, »iatz kunnt i dir gar fit sag'n, hoaßt er Pangari oder Manscheri«. »Die Autogramm-Bitt'« Wie der Sauer Tonai der überragend weltbeste Skifahrer geworden is, hat sein Vater Toni eines Tages nach einer Musik- probe zu vier oder fünf Musikkameraden, darunter war auch ich, g'sagt: »latz kemmts zu mir hoam, da trinkma an Wein und dann zeig i euch was. Und nach a paar Glasin Wein hat er uns in einen Ne- benraum g'führt, der war vom Bod'n bis zur Deck'n, zwei und drei Bündl hinter- einander, mit Briefen an den Tonai fast gefüllt. »Dös geht immer noch weiter«, hat der alte Toni g'sagt, »an eine Beant- wortung oder auch nur Durchsicht is gar fit zu denken.« »Derf i oan Briaf außa- ziag'n und anschau'n?« hab i g'fragt. »So viel du willst«, war die Antwort. 1 hab ei- nen einzigen herausgezog'n und siehe da: Absender, der Bundespräsident von Österreich. Drinnen waren zwei Schreiben und eine Zwanzigschillingnote. Nun der Sachverhalt: Ein Mädchen, Alter unbe- kannt, hat den Herrn Bundespräsidenten schriftlich gebeten, sich beim Sauer Toni jun. zu verwenden, daß sie von ihm ein Foto mit Autogramm bekommt. Der Herr Bundespräsident möge ihr verzei- hen, aber ihm wird der Sauer Toni die Bit- te nicht abschlagen und einen anderen si- cheren Weg weiß sie nicht. Der Bundes- präsident hat ein Begleitschreiben verfaßt und mit dem Brief des Mädchens, plus zwanzig Schilling, dem Tonai übermittelt und auf diese fast märchenhafte Weise hat es geklappt, aber es war ein reiner Zu- fall, daß das Mädchen weder vom Herrn Bundespräsidenten noch vom Sauer To- nai enttäuscht worden ist. »Gehst mit - zum Begräbnis?« Karl Huemer, ein Spänglermeister und Theodor Widmann, ein Uhrmachermei- ster, haben täglich im »Batzenhäusl«, dem heutigen »Wiener Wald«, nebeneinander- sitzend gezecht und gestritten, wie zwei Erbfeinde, die sie nicht waren. Huemer, ein großer, hagerer Mann mit bleichem Gesicht und ständigem Husten, Widmann kleiner, behäbig und rotbackig mit einer sehr krächzenden Stimme. Bei einem Hu- stenanfall hat Huemer einmal herausge- keucht: »Aber gell, Thori, zu meinem Be- gräbnis gehst schon mit.« »Ja«, hat der Thori gekrächzt, »Wia eher, desto lieber.« »Zu viel des Guten« Im heute nicht mehr bestehenden Gast- haus »Zur Sonne«, im Haus der Bäckerei Pirchl in der Hinterstadt, hat der besagte Theodor Widmann einmal zuviel des gu- ten Weines erwischt und um Mitternacht vor dem Gasthaus mit entsprechendem Gekrächze der Erde zurückgegeben. Da hat die Bäckermeisterin vom Fenster her- untergeschrien: »Was kotzt den da unten wieder für ein Schwein.« Die Antwort: »Reg di nit auf, i hab e nix anders g'fress'n wia a deinigs Brot.« »Wann ist man hübsch?« Wenige Wochen vor dem Tod unseres hochgeachteten Pfarrers Joseph Schmid (gest. 1962) wurde er und der Stadtbeamte Fritz Grünwald und meine Wenigkeit vom Betriebsleiter der Stadtwerke, Hans Hechenberger, zu einer Besichtigung der Stifte Kremsmünster, St. Florian und Wilhering eingeladen. Im letztgenannten Stift war ein Stiftskeller, in dem wir eine Jause konsumiert haben. Bedient hat uns eine fesche Kellnerin und ich habe in ir- gendeinem Zusammenhang »ja, wenn man so hübsch ist«, g'sagt. Darauf der Pfarrer Schmid in seiner strengen Art: »Fräulein, wann ist man eigentlich hübsch?« Darauf die Kellnerin: »Hoch- würden, hübsch ist, wenn man eine gute Figur, ein ebenmäßiges Gesicht, schöne Haare, schöne Augen und Zähne hat.« Mit der Bemerkung: »Paßt genau auf meine Katze daheim« seitens des Herrn Pfarrers war das Gespräch beendet:
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