Kitzbüheler Anzeiger

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Empfang vor dem Kolpinghaus. Rechts Erzbischof Dr. Karl Berg mit Stadtpfarrer Danninger, der Marketenderin der Stadtmusik, Regina Planer; links Dekan Paul Koje- tinsky. Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Oktober 1983 Jubiläumsfeier der Kolpingfamilie Kitzbilhel Bei günstigen äußeren Bedingungen und sehr gutem Besuch konnte die Kol- pingfamilie Kitzbühel am Wochenende den hundertjährigen Bestand feiern. Das schöne Wetter war am Samstagnachmit- tag wichtig, als unter Glockengeläut und durch ein Standkonzert der Stadtmusik die Ehrengäste, an ihrer Spitze Erzbischof Dr. Karl Berg, willkommen geheißen wur- den. Der Herr Erzbischof unterhielt sich mit Kapellmeister Josef Gasteiger und er- freute sich am Spiel der Kapelle und am Schnapsl der Marketenderin. Im dem mit den alten Vereinsfahnen und dem Kolpingbanner sowie einem Bild von Franz Oberall sen. geschmückten Saal begrüßte Präses Pfarrer Johann Danninger die Gäste. Mit besonderer Herzlichkeit wurde der Herr Erzbischof begrüßt. Vom Zentralverband kam Zen- traipräses KR Ludwig Zack mit dem Ge- schäftsführer Josef Olzant und Zentralse- nior Franz Geiger, vom Diözesanverband kamen der Diözesanpräses Prälat Ferdi- nand Grell und die Diözesansenioren Ernst und Raimund Bugaschitz. Mit be- sonderer Freude wurde Finanzkammerdi- rektor Prälat Dr. Sebastian Ritter, der Prediger beim Festgottesdienst, willkom- men geheißen. Dann galt der Gruß den ehemaligen Präsides KR Paul Kojetinsky und Hans Moises, der repräsentativen Vertretung der Stadtgemeinde mit Bür- germeister Hans Brettauer und Vizebür- germeister Dipl.-Vw. Michael Horn, dem PGR-Vorsitzenden OSR Peter Brandstät- ter, dem Pfarrkirchenratsobmann GR Pe- ter Rettenwander und dem Kulturreferen- ten GR Friedhelm Capellari. Gekommen waren Abordnungen der Kolpingfamilien Salzburg-Maxglan, Kufstein und Inns- bruck. Für die musikalische Gestaltung dankte der Präses dem Bläserquartett der Stadtmusik. Die geschichtliche Entwicklung der drei Besitzvereine bis zur Kolpingfamilie und des Hauses von 1905 bis zur Gegenwart behandelte in einem Abriß der Mitarbei- ter Hans Wirtenberger, der auch auf die Verdienste verstorbener und lebender Funktionäre einging. Als Zeichen des Dankes an die Öffentlichkeit übergab Präses Pfarrer Danninger an BM Brettau- er ein Farbbild des heurigen Wappen- gartis und den beiden Gestaltern des Schmuckstücks, Dipl.-Restaurator Her- mann Mayr und Stadtgartenmeister Josef Högler, Dankurkunden der Kolpingfami- lie. Diözesanpräses Prälat Grell überbrach- te den Dank und den Gruß des Diözesan- präsidiums und würdigte das Wirken der Kolpingfamilie Kitzbühel. Bürgermeister Hans Brettauer begrüßte in seiner Ansprache mit aufrichtiger Herzlichkeit den Oberhirten und über- brachte dann der Kolpingfamilie die Glückwünsche der Bürgerschaft. Er erin- nerte an die lange Tradition der Besitzver- eine und den Bau des Vereinshauses, an die reiche Geschichte und die Bedeutung des Kolpinghauses als geistig-kulturelles Zentrum. Dabei würdigte er den perfek- ten Ausbau des Hauses und die Leistun- gen für die Jugend durch die Jahrzehnte sowie den kulturellen Beitrag durch das seinerzeitige Vereinshaustheater und seine Nachfolger sowie die Tradition der Volks- bücherei, die in der öffentlichen Bücherei fortgesetzt wird. Abschließend wünschte der Bürgermeister der Kolpingfamilie wei- teres Blühen und Gedeihen. Zu Beginn der Festansprache dankte Zentraipräses Kons.-Rat Ludwig Zack in Gegenwart des derzeitigen Salzburger Erzbischofs dem Entschluß des seinerzeiti- gen Oberhirten Dr. Rohracher, der sich nach dem Krieg massiv für die Wiederer- richtung der katholischen Vereine und Verbände eingesetzt hat. Der Verbands- katholizismus hat trotz der vielen entstan- denen Gruppierungen seinen Platz be- hauptet. Geschichtsbewußtsein ist mit dem Fortschrittswillen bei den Kolpingfa- milien gekoppelt. Heute ist das internatio- nale Kolpingwerk in 23 Ländern, davon 14 außereuropäischen. In der Dritten Welt nimmt die Kolpingidee eine rasante Entwicklung. Der bekannte Redner skizzierte dann die Aufgaben, die Adolph Kolping dem Werk vorgezeichnet hat: Hilfe für den einzelnen bei der Lebensgestaltung, für die Familie, für Gesellschaftsleben, Ar- beit und Religion. Das Kolpingwerk wur- de als katholisch-sozialer Verband ge- gründet und hat diese Aufgabe beibehal- ten, wobei in den letzten Jahren das sozia- le Bewußtsein stark gewachsen ist und ei- ne andere Einstellung zum Leben brachte. Das Kolpingwerk in Osterreich half und hilft u.a. Vietnamflüchtlingen durch kon- krete Hilfe und führt seit Jahren im stillen Paketaktionen für Familien in Polen durch. In Rio dcl sul entsteht mit österrei- chischer Hilfe ein Berufsschulzentrum. Heuer wird als »Zeichen der Hoffnung« nach dem Katholikentag ein Solidaritäts- projekt in Brasilien verwirklicht. Diese Hilfen haben den Vereinen wesentliche neue Impulse gebracht. Eine tragende Be- deutung hatte und hat die Religion. Die Kolpingfamilien verwalten nicht nur ein reiches Erbe, sondern finden ständig neue Aufgaben aus der Zeit heraus. Abschlie- ßend beglückwünschte der Zentraipräses die Kolpingfamilie Kitzbühel zu den Er- folgen und wünschte viel Freude und Se- gen für die Zukunft. Volkshochschule Kitzbühel, Vortrags- und Führungsreferat: Filmabend mit Jan Boon Anläßlich der Präsentation des Buches »Peter Aufschnaiter - sein Leben in Ti- bet« und zur 85. Wiederkehr des Geburts- tages von Dipl.-Ing. Peter Aufschnaiter, der über sieben Jahre in Tibet und weitere rund 20 Jahre in Nepal gelebt hat, bringt die Volkshochschule einen Filmabend, bei dem Zentralasien im Mittelpunkt steht. Der Kitzbüheler Kanieramann und Volkskundler Jan Boon, dessen Filme ein Begriff sind und der sich um das Zustan- dekommen des Buches und die Sicherung des Nachlasses Dipl.-Ing. Aufschnaiters besonders verdient gemacht hat, zeigt die Filme »Das Leben am Dache der Welt« und »Buddhismus entlang Tibets Gren- zen«. Der Filmabend ist am Mittwoch, den 19. Oktober, 20 Uhr, im Saal der Han- delskammer. Regiebeitrag S 40.— (Ju- gendliche S 20.—). Es wird um Beachtung hinsichtlich des Vortragsaales gebeten. Die Volkshoch- schule Kitzbühel, Vortragsreferat, und Jan Boon laden herzlich ein.
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