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Samstag, 22. Oktober 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Delmil - der große Verlierer, als Fünfter. Möllinger als Sechster (unverständlich, war er doch bei der Einzelmeisterschaft in Westendorf noch stolzer Dritter). Doch nichts währt ewiglich. Ein starkes Lebens- zeichen gibt auch Berauer, der schlicht »nur« Turniererfahrung sammeln wollte. Und dann muß ich noch erwähnen »unse- ren« Martin Krismer: Er kann nicht nur schießen, sondern auch Schachspielen! Unter den Anschlußspielern finden wir dann mit Platz 9 Noichl, mit 10 Korrger, mit 11 Weinberger, mit 12 Zimmermann, mit 13 Rahm, mit 14 Robertson, mit 15 Hacksteiner, mit 16 Lichtmanegger und die rote Fahne holte sich Andreas Sulzen- bacher, Brixen. Freunde! Tut's jetzt aber nicht gering- schätzig auf die Letzten schauen, es könnt' sonst sein, daß Ihr das nächste Mal übers »Endspiel« nicht hinaus- kommt. Die Wiederholung der Punkte schenkt sich der Schreiber: »Eh am Sie- gertisch verlesen worden«, lautet sein Kommentar. Abweichend vom Bericht nun noch et- was Wichtiges: Unsere Beteiligung an der Tiroler Mannschaftsmeisterschaft 1983/84 - Gebietsklasse Ost - ist fix! Unsere Stammspieler fiebern bereits dem ersten Treffen Kitzbühel - Achental am 22. Oktober entgegen. Spielbeginn 14 Uhr; Spielort: Gasthof »Wienerwald«, 1. Stock. Auch für unsere gewöhnlichen Spielabende ist dieses Lokal derzeit wie- der unsere Heimstätte. Und nun noch einen Dank für unseren Hartl für Arbeit und Gravur. Und einen Dank auch wieder einmal an Ernst Ha- risch und Frau, die uns immer wieder un- sere Lokalprobleme und unsere Spielpro- bleme lösen helfen. Zuletzt auch noch ein Dank an Frau Tummers, die uns das Schachspiel ihres verstorbenen Mannes zur Verfügung stell- te. Wir werden ihm stets ein ehrendes An- denken bewahren. 1. Tiroler Jugendmeisterschaft in Tae-Kwon-Do In der Wörgler Sporthalle (Hauptschu- le) kommt es am Mittwoch, den 26. Okto- ber 1983, zur ersten offiziellen Tiroler Ju- gendmeisterschaft in Tae-Kwon-Do. Da diese Meisterschaft als offene Meister- schaft ausgeschrieben wurde, dürfen auch Vereine aus den übrigen österreichischen Bundesländern und aus dem Ausland dar- an teilnehmen. Diese Veranstaltung wird vom Tiroler Tae-Kwon-Do-Verband durchgeführt. Ausrichter ist der Tae- Kwon-Do-Verein Wörgl. Man erwartet sich an die 100 jugendlichen Kämpfer zwi- schen zehn und sechzehn Jahren, die in drei Altersklassen um einen Tiroler Mei- stertitel kämpfen. Die Altersklassen »A« (14-16 Jahre), »B« (12-14 Jahre) und »C« (10-12 Jahre) werden wiederum in Gewichtsklassen unterteilt. Von den Ver- einen dürfen nur jene Kämpfer nominiert werden, welche auch die geforderten Qua- lifikationen (entsprechende Gürtelfarbe) aufweisen können. Aus Tirol sind zur Zeit 18 Vereine teilnahmeberechtigt. Bereits im letzten Jahr fand eine inoffizielle Tiro- ler Jugendmeisterschaft statt und man darf darauf gespannt sein, wie sich die letztjährigen Sieger heuer gegen die noch stärkere Konkurrenz durchsetzen wird. Die Vorkämpfe werden auf zwei Kampfflächen ausgetragen und beginnen um 10 Uhr. Die Semifinalkämpfe starten um 16 Uhr und die Finalkämpfe um 19 Uhr. tzb u ** beler nzeiger Q Wochenblatt tur den Bezirk Kitzbühel Impressum Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesell- schaft m.b.H., Kitzbühel, Schlossergasse 10 - auch Inhaber und Herausgeber. Verlags- Ort: Kitzbühel, Herstellungsort: Wörgl. Her- steller: Druckhaus Wörgl, Alfred Burgstal- 1er, Wörgl, Peter-Rosegger-Straße 3. Redak- tion: Martin Wörgötter, Kitzbühel, Hinter- stadt 17, Tel. 053 56/2236. ******************************************************************** betäubenden Trommelwirbel gab der Mann bekannt, daß heute Abend in der Hinterstadt ein »großer, sensationeller Gala-Abend« stattfindet. Die besondere Sensation besteht darin, daß sich der all- seits bekannte, beliebte und uner- schrockene Dienstmann »Posch« auf dem Rücken des international berühmten Seil- artisten über das hohe Seil tragen läßt. Poschei hat gegen Abend in seiner Dienstmann-Uniform in der »Sonne« sein Bier genossen und ist natürlich öfters ge- fragt worden, wie ihm zumute ist. »1 hätt' mi drauf fit einlass'n soll'n, aber hübsch a paar halbe Bier schau'n halt decht aussa und beichten und kommunizieren bin i a schon g'wes'n.« Endlich war die Sensa- tionsnummer des Gala-Abends vor reich- lichst erschienenem Publikum an der Rei- he. Das »Hohe Seil« war zwischen dem heutigen Kinogebäude und der Bäckerei Pirchl gespannt. Beide Häuser haben un- ter dem Dachgiebel noch die mittelalterli- chen Waren-Aufzugstore, wie sie ja an ei- nigen Häusern der Altstadt zu sehen sind, gehabt. Also eine ansehnliche Höhe. Der Artist und Poschei in der Dienstmannuni- form traten unter großem Beifall unter das Tor. Poschei hat sich mit Schwingen seiner Dienstmannskappe bedankt, beide traten etwas zurück und sind, Poschei auf dem Rücken des Artisten, auf dem Seil er- schienen. Der Seilakt ist gut zu Ende ge- gangen, der Beifall war grandios und die beiden Künstler bedankten sich im Tor des Pirchlhauses mit Winken und Kap- penschwingen. Nach Abzug der Truppe wurde dann allerdings bekannt, daß eine Puppe über das Seil getragen wurde und zum Applausbedanken auf der Pirchlstie- ge ein zweiter »Poschei« vorhanden war. Komponist Georg Kaltschmid Georg Kaltschmid, zwar kein gebürti- ger Kitzbüheler, verdient dennoch in mei- nen »Kitzbichler G'schichten« aufzu- scheinen. Er wurde in Kössen oder Schwendt geboren und war im Bezirksge- richt Kitzbühel amtstätig. Ich war schon Mitglied der Bürgermusik, als er bei uns Euphonium geblasen hat, und zwar unter Anton Rothbacher. Viele Zitherkomposi- tionen entstammen seinem Geist und sei- ner Feder und seinen »Kitzbüheler Stand- schützenmarsch« kann man neuerdings öfter im Schweizer oder Bayrischen Rundfunk hören. Natürlich auch im Ra- dio Tirol. Es handelt sich dabei um eine Platten- oder Cassettenaufnahme der Stadtmusik Kitzbühel. Hier wurde er im- mer viel gespielt und immer mit Beifall aufgenommen. Kaltschmid ist später nach Kufstein verzogen. Er hat mich noch eini- ge Male besucht. So viel ich gehört habe, haben ihm Verarmung und Schlaganfälle ein trauriges Lebensende bereitet. Ich ha- be mich an seinen »Kitzbüheler Bürger- walzer« anläßlich der Anfertigung einer »Kitzbüheler Platte« an diese Komposi- tion erinnert, die die Firma Philips er- zeugt hat. Aber unser Notenarchiv hatte gegen Ende des zweiten Weltkrieges durch die Einquartierung von Flüchtlingen und nachfolgender vorübergehender Über- nahme des Probelokals durch die ameri- kanische Besatzung großen Schaden erlit- ten. Der Walzer war nur mehr in Frag- menten erhalten. Kaltschmid war inzwi- schen verstorben. Aber aus seinem Nach- laß konnten wir von seiner ehemaligen Wirtschafterin noch einiges bekommen. Den Rest ergänzte unser Kapellmeister Sepp Gasteiger, sodaß das Werk wie eh und je klingt. Zum endgültigen Abschluß meiner »Kitzbichler G'schichten« einen Satz in unserem Dialekt, den i mir amal z'sam- greimt hab: »D'Wiaschtin vo das Speascht hat si voufeascht an Hopfgaschta Krumamarkt a woifis Fischta kaft und dabei dö Feaschn g' freascht.« In Schriftdeutsch: »Die Wirtin von Sperten (Tal) hat sich vor zwei Jahren beim Krämermarkt in Hopfgarten eine preiswerte Schürze gekauft und sich dabei die Fersen gefroren.« »Kitzbühler Bürger«, Walzer von Ge- org Kaltschmid, gespielt von der Stadt- musik Kitzbühel, Aufnahme der Firma Philips im Astnersaal in Wörgl am 17. März 1960. Erstes Auftreten als Dirigent von Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger. »Kitzbüheler Standschützen«, Marsch von Georg Kaltschmid aus der Philips- Stereo-Cassette (oder Schallplatte), ge- spielt von der Stadtmusik Kitzbühel. Auf- nahme im Herbst 1980 im Kursaal Igis. Ende
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