Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Oktober 1983 Soroptimist-Club Bezirk Kitzbtihel Unser langgewünschter Vortragender war diesmal Hofrat Dr. Widmoser und wir haben uns nicht umsonst so sehr auf diesen Abend gefreut. Schon das Thema »Frauen in der Geschichte Tirols« war sehr vielversprechend und Hofrat Wid- moser, ein Historiker höchsten Ranges, hat in einer Art und Weise und mit soviel Einfühungsvermögen von Frauen, die die Geschichte Tirols maßgeblich gestalteten, gesprochen, die uns alle begeisterte. An den Anfang stellte er »Unsere hohe Frau von Tirol«, Maria; 86 Wallfahrts- orte sind der Mutter Gottes in Tirol ge- weiht. Eine große Vorkämpferin für geregelte Arbeitszeit und Gleichwertigkeit der Ar- beit von Mann und Frau war die Heilige Nothburga, die aus Rattenberg stammte. Die Witwe König Konrads IV, Elisa- beth, war die Gründerin des weitum be- rühmten Stiftes Stams. In zweiter Ehe war sie mit Meinhard II. verheiratet, hat ent- scheidend die Italienpolitik ihres Gatten mitgestaltet, wie auch die zu dieser Zeit si- cher sensationellen Reformen erarbeitet. Derer Tochter Elisabeth, die Stammutter der Habsburger, hat das Stift St. Blasien im Schwarzwald gegründet. Ihre Tochter, Margarethe Gräfin von Tirol, war das erste Beispiel für die gleich- berechtigte Nachfolge im deutschsprachi- gen Raum. Den berühmten Beinamen »Maultasch« hat Hofrat Widmoser be- wußt nicht angeführt, da dieser Teil einer äußerst boshaften Hetzkampagne und po- litischer Zweckpropaganda war, der diese so fähige Regentin ausgesetzt war. Mar- garethe schuf die erste Gesindeordnung im deutschsprachigen Raum. Eleonore von Schottland, die Gattin Sigmund des Münzreichen, war eine be- Margarethe, Gräfin von Tirol, am »Jubi- läumsbrunnen« von akad. Bildhauer Sepp Dangi; errichtet 1971 von der Spar- kasse der Stadt Kitzbühel. deutende Humanistin, die eine umfang- reiche Ritterdichtungs- und Volkslieder- sammlung anlegte und Boccacio übersetz- te. Doch nicht nur von Frauen fürstlichen Geblüts war die Rede; stellvertretend für unzählige leidgeplagte Ehefrauen und Mütter von Helden der Geschichte seien Magdalena Gaismair und Anna Hofer ge- nannt. Die Gattinnen des großen Bauern- führers Michael Gaismair und des Frei- heitskämpfers Andreas Hofer waren kennzeichnende Beispiele dafür, was Frauen in solchen Situationen erdulden mußten. Man lernt und hört nur von den Heldentaten der tapferen Männer, doch niemals wird von den Frauen gesprochen, die das ganze Leid und die Sorge für die unversorgten Kinder tragen müssen. Man denke auch an die vielen Witwen und Mütter der Soldaten der Weltkriege. In der jüngeren Vergangenheit gab es eine tapfere Lehrerin im Bozner Unter- land, Angela Nicoletti (1905-1930), die sich große Verdienste um die deutsche Schule in Südtirol erwarb. Auf Grund der äußerst brisanten politischen Zustände stand sie auf verlorenem Posten und ist wohl daran so früh verstorben. Es wären noch viele Frauen in der Ge- schichte Tirols zu nennen, doch so ein Abend vergeht wie im Flug, besonders, wenn er so interessant gestaltet wird. Ein nächster Vortrag wird ausschließlich Phi- lippine Weiser gewidmet sein. Burkhard Pederiva, am 16. April 1963 in Thal-Aßling in Osttirol geboren, ge- lernter Koch, derzeit im Hotel »Stangl- wirt« in Going beschäftigt, erreichte beim Internationalen Berufswettbewerb in Linz die Silbermedaille. Gold ging an die Schweiz, Bronze bei gleicher Punktezahl an Frankreich und die Niederlande. Burk- hard Pederiva, der mit seiner Leistung ei- nen schönen Erfolg errungen hat, schil- dert aus der Sicht eines Wettbewerbsteil- nehmers seine Eindrücke. »Ich freue mich riesig, daß es mir bei dieser starken Konkurrenz gelungen ist, die Silbermedaille zu erringen. Ich freue mich auch über den erhaltenen internatio- nalen Facharbeiterbrief. Ich habe wäh- rend des Wettbewerbes auch viele Leute kennengelernt und so manche Freund- schaft geknüpft. Es wurde mir auch das Angebot gemacht, mir bei der Aufsu- chung eines Arbeitsplatzes zur berufli- chen Weiterbildung in der Schweiz oder in Frankreich behilflich zu sein. Was mich bei diesem Wettbewerb be- sonders beeindruckte, war die mustergül- tige Organisation und der klaglose Ablauf dieser Veranstaltung, das hohe Leistungs- niveau in den einzelnen Berufen und na- türlich das Auftreten der Facharbeiter aus den asiatischen Ländern. Die freundli- Hofrat Widmoser betonte noch einmal die herausragende Rolle der Frauen in der Geschichte, ohne deren Opferbereitschaft in politisch so rauhen Zeiten unser Erbe wohl nicht zusammengekommen wäre. Da umweltfreundliches Handeln bereits im Haushalt beginnt, möchte der Soropti- mist-Club Bezirk Kitzbühel allen ans Herz legen: Schmeißen Sie verbrauchte Batterien bitte nicht in den Mülleimer! Folgende Firmen erklärten sich bereit, alte Batte- rien entgegenzunehmen: Elektro Gründler, Kitzbühel u. St. Johann Hinterholzer, Kitzbühel Foto Jöchler, St. Johann Foto Lazzari, Kitzbühel Optik Schwarz, Kitzbühel Foto Überall, Kitzbühel Nächster Clubabend: 8. November 1983 im Tenniscenter Wallner, St. Johann. * Arbeitsmeeting * Bericht unserer Clubschwester Luitgard Meise-Wilhelm (die seit 8. Oktober 1983 Chairman für Extension auf Osterreich- ebene ist) über die Jubiläumsfeier an- läßlich des 25jährigen Bestehens der Osterr. Union der Soroptimist-Clubs in Wien. chen, immer lächelnden Chinesen, Japa- ner und Koreaner haben in Linz wieder Burkhard Pederiva, Silbermedaillenge- winner, seit 5 Jahren beim »Stangiwirt« in Going. Sein Ausbildner Küchenchef Werner Goach. Eindrücke vom 27. Internationalen Berufswettbewerb von Burkhard Pederiva Aus dem Mitteilungsblatt der Tiroler Handelskammer - Tirols gewerbliche Wirt- schaft, 24. September 1983:
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