Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzhiiheler Anzeiger Samstag, 29. Oktober 1983 KaLtarYfeRat O StaOt KCzRaheL Präsentation des Buches »Peter Aufsehnaiter« Am 14. Oktober 1983 präsentierte das Kulturreferat der Stadt Kitzbühel in An- wesenheit zahlreicher Ehrengäste das B.ch »Peter Aufschnaitr - Sein Leben in Tibet«. Nachstehend die Kurzbiographie von Jan Bon. Geboren in Kitzbühel am 2. November 199, gestorben am 12. Oktober 1973 in der Innsbrucker Klinik, zu Grabe getra- gen in Kitzbühel. Peter Aufschnaiter besuchte in Kitzbü- hel die Grundschule und anschließend das Re2ormrealgymnasiuin bzw. das Staatsre- algymnasium in Kusten, mußte aber zwischendurch als Kaiserjäger an die Do- lornitenfront. Im Jahre 1919 legte Peter Aufschnaiter in Kufstein die Reifeprü- fung mit Auszeichnung ab. In den zwan- ziger Jahren studierte Peter Aufschnaiter in München. Im Jahre 1927 bestand er das Examen als Dip1omandwirt (Dipl.- Ing.). Damals, kaum in München, trat Jan Boon beim Vortrag dr Kurzbiogra- phie über Peter A ufschnaier. Peter Aufschnaiter dem akademischen Alpenclub München bei, war bald ein her- vorragender Bergsteiger und scharte sich zu den bekanntesten Bergsteigern. So kam es, daß er an der ersten deutschen Himalaya-Expedition der Nachkriegszeit, zum dritthöchsten Berg der Welt, dem 8.600 m hohen Kangchenzönga, als Nichtdeutscher, teilnehmen konnte. Ex- peditionsleiter war Notar Paul Bauer. Auch an der zweiten »Kantsch«-Expedi- tion war Peter Aufschnaiter wieder betei- ligt. Dank seiner weltweiten alpinen Kenntnisse wurde Peter Aufschnaiter im Jahre 1936 Geschäftsführer der deutschen Himalayastiftung. Im Jahre 1939 leitete Peter Aufschnaiter im Rahmen der deut- schen Himalaya-Stiftung die Erkundi- gungsgruppe zum Nanga-Parbat, mit ihm waren Chicken, Harrer und Lobenhoffer. Man erkundete die Diamirflanke, da diese kürzer und ungefährlicher sein konnte. Dies hat sich später, bei den Nanga- Parbat-Expeditionen nach dem Krieg, be- wahrheitet. Inzwischen war in Europa der zweite Weltkrieg ausgebrochen und die Vierergruppe landete im englischen Inter- nierungslager Dera Dun, Nord-Indien. Bekanntlich entwichen Aufschnaiter und Harrer mit anderen Gefährten dem La- ger, aber nur die beiden versuchten, die Kitzbüheler Wandertip Geisterböden Weil in Kitzbühel an diesem Wochen- ende der Bauernball mit der Prämierung der »aufgebischten« Almabtriebe stattfin- det und dabei die »Alminger« noch ein- mal ein wenig im Mittelpunkt stehen, mag es erlaubt sein, noch einmal von einer Alm zu erzählen. In der Nähe der Buttermilchlacke, das ist unweit des Hochlegers der inneren Brunnalm, sind die Geisterböden. Auf diesen ebenen Flecken veranstalteten die Almleute ihre Tänze. Von weither kamen sie, um sich ein paar lustige Stunden zu machen. Am Almkirchtag war der Zu- drang besonders groß. Bei Mondenschein dehnte sich die Unterhaltung bis weit in die Nacht hinein. Wenn Schwegel und Fotzhobel erklangen, drehte sich alles im frohen Reigen. Den Mädchen war es be- sonders darum zu tun, von den besten Tänzern, die sie oft gar nicht kannten, auf den Tanzboden geholt zu werden. Da war ein junger Jäger, der alle Burschen im flotten Tanz ausstach. Erst spät bemerk- ten die Anwesenden, daß dieser Jäger Bockfüße hatte. Mit Schrecken Verließen die Almleute den unheimlichen Platz, der lustige Abend fand ein jähes Ende. Nie mehr wagten die Älpler auf diesen Böden Tänze zu veranstalten, sie blieben die Gei- sterböden bis heute. Hauptstadt Tibets, Lhasa, zu erreichen. Nach 18 Monaten, am 15. Jänner 1946, erreichten sie Lhasa, nach unvorstellba- ren Strapazen, halb verhungert und zer- lumpt, am Ende ihrer Kräfte. Es war vor allem Aufschnaiters Werk, dank seiner Studien über Tibet und der bereits beacht- lichen tibetischen Sprachkenntnisse, daß sie Lhasa erreichen konnten. Alsbald wurde Peter Aufschnaiter An- gestellter der tibetischen Regierung und leistete für das Land auf agrarischen Ge- biet bedeutende Errungenschaften. Auch baute er entlang des Hauptflusses (Lhasa) Schutzdämme und Bewässerungs- kanäle für die Landwirtschaft. Als die Rotchinesen im Jahre 1950 allmählich Ti- bet besetzten, setzte sich Heinrich Harrer zuerst von Lhasa ab, Aufschnaiter folgte erst etwa ein Monat später, und blieb fast ein Jahr länger als sein Landsmann. Es blieb jedoch nahezu verschwiegen, daß. Peter Aufschnaiter nicht sieben Jahre, sondern fast acht Jahre in Tibet verbrach- te. In diesen 10 Monaten streifte Peter Aufschnaiter kreuz und quer durch Süd- Tibet, übernachtete öfters, dürftig aus- gerüstet, in den Zelten der Yaknomaden. Er topographierte noch ehe er nach Nepal auswich, den 8014 m hohen Sisha Pang- ma, damals noch ein weißer Fleck auf der Für das Ereignis verbürgt niemand, für die wahrheitsgetreue Aufzeichnung der Geschichte, wie sie ihm von Almleuten er- zählt wurde, aber der Heimatforscher Ludwig Weinold der Jüngere, der sie vor bald einem Jahrzehnt in den »Tiroler Hei- matblättern« veröffentlichte. Herbstwanderungen Auch wenn nur wenig Schnee am Berg liegt, wird jetzt kaum jemand im Almbe- reich unterwegs sein wollen, wenn er eine Wanderung machen möchte. Zudem sind alle Lifte und Bahnen geschlossen und die Almhütten verlassen. Jetzt sollte man vor allem einen sonnigen Tag nützen, um eine Wanderung im Tal oder auf halber Höhe zu machen. Empfehlenswert wäre etwa der Weg von Kitzbühel über Bichln nach Oberaurach oder von Oberaurach über die Kochau bis Hechenmoos oder weiter bis Jochberg oder der Weg von Kitzbühel über den Römerweg nach Oberndorf. Kenner des Bichlach nützen ihre freien Stunden dort auf weitgehend autofreien Wegen. Berechtigungsausweis Der Berechtigungsausweis für die be- rechtigten Bewohner von Kitzbühel, Kirchberg, Aurach, Jochberg und Mitter- sill wird im Monat November beim zu- ständigen Gemeindeamt verlängert. Die Umstellung des Kassensystems bei Bah- nen und Liften macht es unbedingt erfor- derlich, daß man einen gültigen Berechti- gungsausweis zusätzlich zur Saisonkarte oder Tageskarte mitführt. Daher ist es ratsam, den Berechtigungsausweis umge- hend verlängern zu lassen.
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