Kitzbüheler Anzeiger

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Die Röcklgwandfrauer1 von Brixen im Tha'e im Festzug bei der Weihung der Sczu( nach dem Festgoltesdiens;. Seie 2 Kitz:ührler Artzeicr Samstag, 29. Oktober 1983 Bezirkshauptmann Hans Heinz Höfle: Mit der Einweihung des neuen Schulge- bäudes der Gemeinde Brixen im Tlia:.e, in dem. di Volksschule und der Poly:echni- sche Lehrgang untergebracht s:nd, geht ein lang ersehnter Wunsch der Gemeinde in Erfüllung. Ein Schulhaus, das nicht mehr den Anforderingen ents:racli, und Reformen im Bereich des Schulwesens zwangen die Gemeinde zu einem Neubau, der be:rärhtliche finanzielle Aufwendun- gen aus dem Gemeir.dehaushalt erfordert. Die Gemeindeväter von Brixen im Thale, aber auch jene der Nachbargemeinden Kirchberg in Tirol und Westendorf, die sich für diesen Neubau eingesezt haben, haben Wehblick bewiesen und <önnen heute mit Stolz auf en gelungenes Werk zurückblicken. Ich mächte allen, die am Zustandekommen dieser Schule mitge- wirk: haben, namens der Bezirksverwal- tungsbehörde volle Anerkennung aus- spreche:. Besonders den Schülern, die diese Schuhe besuchen und in ihr auf ihren zu- künf:ien Lebensweg vorbereitet werden, sowie den Lehrern für ihre verantwor- tungsvolle Erziehungsaufgabe wünsche ich viel Erfolg und Freude im neuen Schulhaus. Bffirksschuhinspektor Dr. Walter Bod- Her: Nun ist es soweit. Das neu erricitete Schulgeude in Brixen im Thale wird heute, am 16. Oktober 1983, eingeweiht und offiziell übergeben. Es war ein lan- ger, keinesfalls leichter Weg von den er- sten Vorbesprechungen und Vo:entschei- dungen bis heute. Spätestens eit 1962, dem Jahr, in dem das Reichsvolksschulge- setz durch das neue Österreichische Schul- geserzwerk abgelöst worden is:, werden durch den Bau eines S:hulhauses me:stens die Interessen mehrerer Geme:nden be- rühr:. Besonders die Standortfrage der verschiedenen Typen im Bereche der Pflichtschule befaßte die ElterL gleicher- maßen wie die Vertreter der einzelnen Ge- meinden. Ging es doch darum, der.. Kin- nern des Ortes die Pflichtschule im Dorf zu erhalten. Das differenzierte Bildungs- 3ngebct im P flicitsrhu1bereich er:crderte jedoch regionale Absprachen und Pla- nungen - und wohl auch Eritscheidun- gen Dieser schwierige Entscheidin.gspro- zeii wurde gerade von den Gemeinden im Brbental sehr verantwortungsbewußt ge- rührt und war in jeder Phase von der Ab- sicht getragen, den Pflichtschülern der Region ein optimales Bildungsangebot si- cherzustellen, ohne dabei die Kinder durch weite Schulwege unverantwortlich zi belasten. Vier Bürgermeis:er der Ge- me:nde Brixen haben sich seit den spaten sechziger Jahren um dieses Anliegen be- müh:. Das Ergebnis liegt nun vor. Mit dem AbschluJ des Schulbauprogramms der Gemeinde Brixen findet auch die Ge- staltung der äußeren Schulorganisation im Pflich:schulbereich des Brixentales ih- ren Abschluß. Die räumlichen Voraussetzungen für ei- ne optimale uriterrichtliche und erziehli- die Betreuung der Volksschule von Bri- xen und der Srhiler des Polytechnischen Lehrganges aus den Gemeinden Brixen, Kirchberg und Westendorf sind durch die Fertigstellung dieses Schulhauses in sehr gutem Maße gegeben. Eine Schule aber kann ncch so schön, so zweckmäßig und modern sein, ihre Aufgabe erfüllt sie erst, wenr der Geis, der darin herrscht, s-ch an .--leibenden Nc•rmen und Werten crien- tiert. In der Schule vollziehen sich wichti- ge Ereignisse im und für das Leben des einzelnen; dort erfüllen sich viele Erwar- tunger.. und Wünsche und dort lernt die Jugend auch jene Grenzen kennen, die ein Leben in Freihei: und Ordnung erst er- mögl:chen. Sicher hat nach wie vor die Familie die erste Funktion und Verant- wortung in der Erziehung der Kinder und Jugendlichen. Beide - Elternhaus und Schule - tragen gerade in dieser Zeit an der schönen aber oft schweren Verpflich- tung, den Kindern jene Geborgenheit zu bieten und jenen Schonraum sicherzustel- len, den sie für eine gesunde Entwicklung brauchen. Dieser Schonraum darf jedoch nicht zum Freiraum werden, in dem sich die Grenzen verlieren. Das Kind und auch det Jugendliche benötigt - heute drin- gender als je zuvor - die schützenden Grenzen. Nur innerhalb ihrer Geborgen- heit kann er gesund heranwachsen und sich formen. Nur in dieser Geborgenheit lernt er zwischen Freiheit und Zügellosig- keit, zwischen Maß und Maßlosigkeit, zwischen Liebe und Lieblosigkeit zu un- terscheiden. Hier erwächst auch mehr und mehr der Schule wieder eine Aufgabe. In ihr wird Wissen vermittelt, wird gelernt, wie man schreibt, liest und rechnet, wie man arbeitet und die Freizeit gestaltet. Die Schule ist aber auch ein Erlebnisfeld für das Kind. Dort erlebt es, in einer neu- en Gemeinschaft aufgenommen - ange- nommen zu sein, verstanden zu werden, geborgen zu sein, geliebt zu werden: für die Gesundheit unendlich wichtige Erleb- nisse und Erfahrungen! So möge das neue Schulhaus in Brixen alle, die darin arbeiten, alle, die am Zu- standekommen mitgewirkt haben und al- le, die ihre Kinder diesem Haus anver- trauen, neuerlich ermuntern, der Ausbil- dung, aber auch der Erziehung unserer Kinder mit Engagement, mit Zivilcourage Abschreiten der Front der Formationen durch den Höchstanwesenden Landes- hauptmannsiellvertreter Dr. Fritz Prior; im Hintergrund die Dekanatspfarrkirche Brixen im Thale.
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