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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. November 1983 Fortsetzung von Seite 1 Im 2. Konzert des Jeunesse-Zyklus am Freitag, den 4. November 1983, gastiert das Consortium Musicum Alte Universi- tät Wien in kleiner Besetzung in St. Jo- hann in Tirol. Es handelt sich dabei um das neue Kammerorchester der Wiener Symphoniker, ein Ensemble von Spitzen- musikern unter der Leitung des jungen hochbegabten Dirigenten Martin Sieg- hart. Der Dirigent hat sich in letzter Zeit dank seiner feinnervigen Interpretationen großes Ansehen erworben. Er ist Assi- stent von Gennadij Roschdestwenskij und zugleich Solocellist der Wiener Sympho- niker. Im Orchesterkonzert in St. Johann in Tirol werden die Overtüre Nr. 2, h-Moll von J.S. Bach, Trauermusik für Viola und Kammerorchester von Hindemith und eine kleine Nachtmusik und das Di- vertimento F-Dur KV 138 von Mozart er- klingen. Als Solisten treten Robert Wolf, Flöte und Johannes Flieder, Viola, auf. Beginn der Veranstaltung 19.30 Uhr im Festsaal der Hauptschule St. Johann in Tirol. Kameradschaftsbund ehrt LR Huber Im Rahmen einer Feierstunde wurde am vergangenen Wochende Landesrat Christian 1-Itiber die höchste Auszeich- nung des liroler Kameradschaftsbundes, das »Ehrenkreuz in Gold«, überreicht. In seiner laudatio hob der geschäftsfüh- rende Präsident, ()R Dr. Richard Scho- ber, die besonderen Leistungen hervor, die Landesrat Huber in seiner Funktion .als Präsidenten des OKB Tirol erbracht hat. Es sei ihm in seiner erst kurzen Amts- periode gelungen, den Landesverband auf über 10.000 Mitglieder aufzustocken. Landesrat Christian Huber, ii,, Bild bei seiner Ansprache zur Jochbergwaldwall- /ihrt 1983. Landesrat Huber erneuerte in seiner Ansprache im Besonderen das Bekenntnis des OKB zu inimerwährenden Neutralität Osterreichs, sowie zur Umfassenden Lan- desverteidigung; oberste Zielsetzung sei eine permanente Arbeit zur Erhaltung des Friedens in Freiheit. Alpi-Generaldirektor Karl Berghammer erhielt hohe Tiroler Auszeichnung Am Nationalfeiertag, den 26. Oktober 1983, wurde dem Generaldirektor der Alpi-Milchindustrie Komm.-Rat Dipl.- Vw. Karl Berghammer, für seine Verdien- ste um den Absatz der milchwirtschaftli- chen Produkte, von Landeshauptmann Ok.-Rat Eduard Wallnöfer der »Große Tiroler Adlerorden« verliehen. Wir gratu- lieren! Durch die zielorientierte Tätigkeit von Komm. Rat Dipl.-Vw. Berghammer konnten für die Milchwirtschaft in den Alpenländern große Erfolge sowohl im Inland als auch im Ausland erzielt wer- den. Durch die überregionale Zusammen- arbeit zwischen den Bundesländern Tirol und Salzburg im milchwirtschaftlichen Bereich ist es auch gelungen, der bäuerli- chen Bevölkerung dieser Länder ein gesi- chertes Einkommen zu gewährleisten. Generaldirektor Komm.-Rat Dipl.-Vw. Berghammer steht seit 1962 der Alpi- Milchindustrie, dem milchwirtschaftli- chen Absatzverband der beiden Bundes- länder Tirol und Salzburg, als Geschäfts- führer vor. Kitzbüheler Wandertip Pestmandl von Münichau An diesem Sonntag feiern wir das Ge- denken an die Gefallenen. Das soll Anlaß sein, eines im Zweiten Weltkrieg gefalle- nen Heimatkundlers zu gedenken und ei- ne passende Sage zu bringen. Die Rede ist von dem im 23. Lebensjahr den Soldaten- tod verstorbenen Anton Schipflinger, Schusterhäuslbauer zu Penning bei Hopf- garten. Er hatte als Heimatschriftsteller einen Namen und begann mit 15 Jahren die ersten Beiträge zu veröffentlichen. Sie erschienen in den »Tiroler Heimatblät- tern« und in der wissenschaftlichen »Wie- ner Zeitschrift für Volkskunde«. Schipflinger schrieb auch die folgende Sage vom Pestmandl auf: Als in der Ge- gend von Kitzbühel die Pest wütete und ein Menschenleben nach dem anderen da- hinfegte, da lebte in Münichau ein alter Schloßwärter, der weit in der Welt herum- gekommen und auch in der Kunst der Me- dizin nicht schlecht bewandert war. Zu diesem gingen die Bürger der Stadt Kitz- bühel und frugen ihn um ein Mittel, damit sie von der Pest befreit würden. Der Schloßwärter holte aus seiner Kammer ein dickes, handgeschriebenes Buch, schlug es auf und suchte. Nach einer Weile sagte er: »Fromm im Leben, mäßig im Speisen und mit Glut, welche aus Eichenholz ge- wonnen, darein man siebenerlei Kräuter tue, räuchere man die Häuser. Tuet dies und die Pest wird die Stadt verlassen«. Das war der Rat des Schloßwärters von Münichau. Die Bürger gingen befriedigt heim. Ge- treulich taten sie wie ihnen gesagt wurde. Sie sammelten Kräuter, fällten Eichen und wollten Eichenglut gewinnen. Doch so sehr sie sich auch mühten, aus den grü- nen, neugefällten Eichen erhielten sie kei- ne richtige Glut. Da sie nun kein dürres Eichenholz hatten und die Pest immer mehr um sich griff, verzweifelten sie schier. In dieser Not gingen sie wieder zum Schloßwärter von Münichau. Dieser versprach, ihnen ihre Häuser zu räuchern, was er in der nächsten Nacht auch vor- nahm. Wie er es anstellte, mit einer Pfan- ne Glut alle Häuser zu räuchern, darüber berichtet nichts. Die Pest verließ die Stadt Kitzbühel bald. Dem Münichauer Schloß- wärter trug sein Verhalten den Namen »Pestmandl« ein. Münichau Das Bichlach ist auch im Herbst ein herrliches Wandergebiet. Münichau kann man zum Ausgangspunkt für eine Rund- wanderung nehmen oder von dort aus den Höhenzug durchqueren. Eine empfeh- lenswerte Wanderung ist vom Schwarzsee (Wald am See) oder ab dem Parkplatz Herold über Schreibichl nach Münichau und - vorwiegend auf einem Wanderweg neben der Straße - zurück über Brugg am See und um den Schwarzsee zum Aus- gangspunkt beim Parkplatz. Wenn man Münichau als Ausgangs- punkt nimmt, wird man eher in Richtung Rummlbichl - Bichlhof wandern und auf dem Rückweg die Dorfmitte von Reith ansteuern und der anderen Seite der Reither Ache nach Münichau zurückkom- men. Wintervorbereitungen Es schaut noch nicht nach Winter aus, aber der Winter kommt bestimmt. Es ist jetzt die richtige Zeit, die Ausrüstung zu überprüfen und die große und günstige Auswahl zu erleben. Im November muß auch der Berechtigungsausweis in den Ge- meinden Kitzbühel, Kirchberg, Aurach, Jochberg und Mittersill verlängert wer- den, der zum Lösen von »Einheimischen- begünstigungen« unbedingt erforderlich ist. Der Kitzbüheler Skiclub bietet wieder eine Förderaktion an. Man kann aber die ermäßigten Saisonskipässe für Kinder und Jugendliche auch ohne KSC-Mit- gliedschaft des Kindes oder Jugendlichen und eines Erziehungsberechtigten zu gün- stigen Bedingungen ab Mitte November bei Kassen der Bergbahn AG erwerben.
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