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Der Wilde Kaiser, vom Tuxeck bis zur Acker/spitze. liii Kreis die Wildererkanzel ‚iii, dem »Brennenden Palven«, wo heuer die Generalversammlung der Edelweißgilde abge- halten wurde. Samstag, 12. November 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Das Gildenjahr Das Jahr verrinnt, die Zeit vergeht und wieder hielt die Edelweißgilde Kitzbühel - diesmal auf der Wildererkanzel im Wilden Kaiser - nach der Bergmesse am »Brennenden Palven« ihre jährliche Hauptversammlung ab. Wie das Gesetz es befiehlt, wurde alles pflichtgemäß abge- wickelt, Punkt für Punkt von der Eröff- nung bis zum Schlußwort, möglichst un- kompliziert in demokratisch/diktatori- scher Weise straff geführt vom Obmann Toni Werner. Es hieße: Eulen nach Athen tragen oder Gänse auf die Kapitolinischen Hügel von Rom, wollte man alles was be- sprochen wurde, hier anführen. Daher sollen nur die allerwichtigsten Punkte der gut besuchten Versammlung erwähnt wer- den. Das Totengedenken galt dem verstorbe- nen Gildenbruder Sepp Seiwald. Er war 81 Jahre alt, 44 Jahre Mitglied der Gilde und hat manchen in Not geratenen Berg- steiger gerettet und manchen verunglück- ten geborgen. Ehre seinem Angedenken! Im 58. Bestandsjahr der Gilde sind in ihr 55 Gildenbrüder und 5 Gildenschwe- stern zusammengefaßt. Insgesamt gab es 97 Mitglieder, von denen 37 nicht mehr le- ben und davon 4 in den Bergen verun- glückt, 2 im letzten Weltkrieg gefallen, 1 beim Segelfliegen abgestürzt sind. Alters- mäßig gibt es große Unterschiede unter den Mitgliedern: 17 Mitglieder sind unter 30 Jahre alt, 5 über 30, 10 über 40, 10 über 50, 5 über 60, 10 über 70 und 3 über 80 Jahre alt. Der Kassabericht für dieses abgelaufe- ne Gildenjahr allein war nicht erfolgreich, denn es wies einen ziemlichen Abgang aus, der aber aus den Einnahmen der vor- ausgegangenen »fetten Jahre« mit einem Klimmzug überwunden werden konnte. An Fahrtenzuschüssen konnten in den letzten 3 Jahren S 55.000.— den aktivsten Mitgliedern ausgezahlt werden. Trotz noch anderer größerer Ausgaben herrscht in der Gildenkasse noch kein Zustand der Ebbe. Dafür konnte der Kassier mit Dank freudigst entlastet werden. Das Um und Auf der Edelweißgilde ist ganz selbstverständlich der bergsteigeri- sche Leistungsbericht des abgelaufenen Gildenjahres: Insgesamt wurden 207 Sommerbergfahrten gemacht und dabei standen Gildenleute 856 mal auf einem Gipfel! Interessant sind die Leistungen aber, wenn man sie nach dem Schwierig- keitsgrad einteilt und zählt. Der Schwie- rigkeitsgrad III wurde 49 mal überwun- den, IV - 66 mal, V - 224 mal, VI - 256 mal, Vii - 68 mal und VIII - 5 mal. Dazu soll nur erwähnt werden, daß alle klassischen, schweren Kaiserrouten den Schwierigkeitsgrad V und VI aufweisen, neueste Routen erst einen solchen von VII und Viii. Also waren weit mehr als die Hälfte aller Bergfahrten so schwer und weit schwerer als die Ostwand der Fleisch- bankspitze im Wilden Kaiser! 8 Gilden- leute waren an der Durchführung von 12 Erstbegehungen beteiligt, welche alle die oberen Schwierigkeitsgrade aufweisen. 14 Bergfahrten waren »extreme« Eistouren. Daß unter den Mitgliedern auch »Gipfel- stürmer« sind, beweisen die Angaben über erreichte Gipfelhöhen: 3 mal standen Gildenleute auf Gipfeln über 6.000 m, 5 mal über 5.000 m, 7 mal über 4.000 m und 74 mal über 3.000 m. Eine Anerkennung verdienen auch die Gildenschwestern, welche kaum hinter ihren Brüdern zu- rückstehen! Drei neue Mitglieder wurden in gebührender Weise, nachdem sie ein Probejahr in der Gilde gut bestanden hat- ten, freudigst aufgenommen. Ein weiterer junger Kletterer hat einen hervorragenden Tourenbericht vorgelegt und um Aufnah- me in die Gilde ersucht. Auch er wurde mit allen Rechten und Pflichten in die Gil- de aufgenommen, gilt aber ein Jahr lang als Anwärter. Der Vorstand der Edelweißgilde setzt sich nun folgendermaßen zusammen: Vorstand (Obmann): Toni Werner Stellvertreter: Dr. Vitus Grünwald Stellvertreter: Raimund Sulzenbacher Kassier: Kurt Weißgatterer Schriftführer: Karl Grißmann und Otto Kompatscher Hüttenwart: Gottfried Lindebner Tourenwarte: 1. Toni Niedermühlbichler 2. Raimund Sulzenbacher Peter Gschwentner Gipfelbücherwart: Albert Angerer Beiräte: 1. Josef Astl Lenz Jannach Fritz Nöckler. Unter dem üblichen Punkt Allfälliges wurde interner vereinsmäßiger »Klein- kram« besprochen und erledigt und de-- neue/alte e: neue/alte Vorstand konnte seine Gilden- brüder und Gildenschwestern nach ein- stündiger Versammlungsdauer mit enem kräftig erwiderten »Hu-la-1a« entlassen, von denen nicht wenige, das herrliche Herbstwetter nützend, noch schnell den einen oder anderen nahen Gipfel besuch- ten. Karl Grißmann Achtung, Kinder! Der Mal- und Zeichenwettbewerb der Kinderfreunde Kitzbühel zum Triema »Frieden« wird auf mehrfachen Wunsch bis zum Freitag, den 18. November 1983, verlängert. Alle Kinder (Teilnehmer aus dem Bezirk Kitzbühel) können ihre Zeichnungen und Bilder an Kinderfreunde Kitzbühel, Frau Lia Leitner, 6370 Kitzbühel, Hornweg 6, einsenden. Es gibt Überraschungspreise! Bitte auf der Rückseite des Zeichenblat- tes Namen und Adresse und Alter szhrei- ben! Die besten Zeichnungen und 3ilder werden in Kitzbühel und in Innsbruck ausgestellt. Kinderfreunde Kitzbühel: Einladung zur Jahreshauptversammlung Am Samstag, den 19. November 1983, findet im Saale der Arbeiterkamme- Kitz- bühel die Jahreshauptversammlung der Kinderfreunde Kitzbühel statt. Beginn: 14 Uhr. Auf dem Programm steht die Neuwahl der Mitarbeiter und eine Aussprache über die kommenden Veranstaltungen und Auf- gaben. Anschließend: Gemütliches Bei- sammensein. Für die Kinder findet während der Hauptversammlung ein Spielnachmitlag in einem Nebenraum statt. Alle Mitglieder der Kitzbüheler Kinder- freunde und alle Personen, die sich für lie Arbeit der Kinderfreunde interessieren, sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.
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