Kitzbüheler Anzeiger

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Gemeindeversammlung in St. Johann in Tirol Das »Koasastadion« in St. Johann. Samstag, 26. November 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 25 Analyse der Partie zeigte, daß ein Remis leicht zu erreichen gewesen wäre. Es scheint, als hätten St. Johanns Spie- ler in Eröffnung und Mittelspiel keinen Gegner zu fürchten; offensichtlich ist das Endspiel (und die Zeitnot) der schwache Punkt. Durch die Niederlage rutschte St. Johann in der Tabelle auf den 6. Platz ab. Der Saal des Gasthofs »Bären« war fast voll besetzt, als am Sonntagvormittag Bürgermeister Dipl.-Ing. Ludwig Partl die Gemeindeversammlung eröffnete. Er begrüßte besonders Dekan KR Alois Dia- 1er und den Obmann des Fremdenver- kehrsverbandes Karl Rainer. BM Dipl.-Ing. Partl erstattete einen umfas- senden und informativen Bericht, daran schloß sich eine Aussprache mit einigen interessanten Anregungen. St. Johann hat 6500 Einwohner mit Erstwohnsitz, 1500 Personen haben in dem Markt den Zweitwohnsitz und zu- dem sind 6300 Fremdenbetten. Die Inve- stitionen sind daher für 15.000 Personen anzulegen. Das Gemeindebudget 1983 hat 67,3 Mill. Schilling im ordentlichen und 18,4 Mill. Schilling im außerordentlichen Haushalt. Die Marktgemeinde hat 77 Be- dienstete, davon 20 teilbeschäftigte. Im Amtsbereich und im Bauhof sind je 19 Mitarbeiter, je sieben sind an der Musik- schule und im Kindergarten, 14 Personen sind als Schulwarte und Reinigungskräfte in den Schulen beschäftigt. Der Gemeinderat hält pro Jahr durch- schnittlich 13 Sitzungen ab, der Vorstand zehn, in den Ausschüssen sind etwa 100 Sitzungen pro Jahr. Der Gesamtschuldenstand zum 31.12. 1982 belief sich auf S 76,248.000.—. Für die Schulbauten der Hauptschulen und der Volksschulen beträgt der Schulden- stand 43,1 Mill. Schilling, für Wohnbau- förderung und Altenwohnheim 15,8 Mill. Gebietsliga Ost: die zweite Mannschaft von St. Johann verlor in Jenbach mi: 2:3 - eine ebenso unnötige Niederlage wie der »Ersten«. Einzelergebnisse: Berauer - Kofler 1:0, Pichler - Duftner 0:1, Rerpmann - Perfler 0:1, Ing. Burkhard - Iwanov 0:1, Troppmair - Ferstl 1:0. Schilling, für Wasser und Kanal 12,2 Mill. Schilling und für Friedhof, Bauhof und Schwimmbad zusammen 5,16 Mill. Schilling. In Prozenten: Schulbauten 56,5%, Wohnbauten 20,8%. Wasser und Kanal 15,9 °7o und andere 6,8Gk. Der Kapitaldienst betrug im Vorjahr 9,8 Mill. Schilling, das sind 38 % der Finanzkraft der Gemeinde (eigene Steuerebnahmen und Abgabenertragsanteile). Die Finanz- lage ist zufriedenstellend, die Verchul- dung wird als mittelstark angegeben. Der Verschuldensgrad ist der niedeist seit Jahren und beläuft sich auf S pro Einwohner. Einwohner. Das liegt über dem Schnitt der Tiroler Gemeinden, was aber auch von der Finanzkraft der Marktge- meinde gesagt werden kann. Nej Shul- den werden für die Trinkwaserversor- gung und die Kanalisation gemacht wer- den müssen, sicher aber zu tragbaren Be- dingungen des Wasserwirtschaftsfonds. St. Johann hat mit der Kanalisatior lan- ger gewartet als andere Gemeinden, dafür aber andere Großprojekte vorgezogen und kann nun in den 80er-Jahren den Ka- nalbau forcieren. BM Dipl.-Ing. Partl ging auf di2 gro- ßen Vorhaben der Jahre 1982 und 1983 ein. Er nannte als Schwerpunkte St--aßen und Verkehr, Schulen und Kindergarten, Musikschule, erste Baustufe les Alten- wohnheimes, Sportzentrum, Lgendrau- me. Ausführlich beschäftigte er s:ch mit Fragen der Umweltentlastung unJ der Entsorgung. Er nannte als Schwerpunkte das Spanplattenwerk, den Hausbrand und den Flugplatz. Mit der Werksleitung der Fa. Egger wurden mehrere Verhandlungen geführt, der Bürgermeister billigte der Gegenseite Einsicht zu, daß bei der laufenden Investi- tion nicht nur ein wesentlicher Fortschritt in der Produktionstechnik geplant ist, sondern auch wesentliche Ausgaben für den Entsorgungsbereich. Konkret nannte der Bürgermeister die Grenzwerte für Luftqualität, die beim Bau der Groß- trockenanlage eingehalten werden müs- sen, und die Pilotanlage für die Wasser- dampfreduktion. Ein großes Problem stellt der Haus- brand dar. St. Johann will sich den Emp- fehlungen der Landesregierung hinsicht- lich der Verwendung von Heizöl anschlie- ßen. Zwei Großbetriebe - Spanplatten- werk und Molkerei - haben Probleme mit der Zulieferung schwefelärmeren Heiz- öls. Der österreichische Markt bietet die- ses erst ab 1986, aus der Raffinierie Ingol- stadt kommt zwar schwefelarmes 01, aber es wird vorerst in der ersten Qualität nur in Bayern ausgeliefert. Durch Teilliefe- rungen und Umbau der Anlagen im Sinne von Ersparnis bis zu einem Drittel konnte bei beiden Betrieben eine wesentliche Ver- besserung erreicht werden. Das Spanplat- tenwerk benötigt pro Tag bis zu 25 Ton- nen 01, die Molkerei bis zu 5 Tonnen. Ausführlich ging der Bürgermeister auf das Problem des Flugplatzes ein. Die Ge- meinde hat den im kommenden Jahr aus- laufenden Gebrauchsvertrag mit dem Fliegerclub gekündigt. Nie war die Rede von einer Auflassung des Flugplatzes. Die Gemeinde will aber neue Vereinbarungen über die Begrenzung der Flugzeit von Mo- torflugzeugen und eine Verminderung des Fluglärms treffen. Der Antrag auf Enteig- nung ist nicht aktuell, die Gemeinde wür- de einen derartigen Antrag als härteste Kampfmaßnahme empfinden und ent- sprechend reagieren. Bericht wird fortgesetzt. Widderwatten in Going Am Sonntag, den 27. November 1983, findet im Gasthof »Reischerwirt« das Widderwatten statt. Zu gewinnen ist ein schöner, großer Widder sowie weitere schöne Preise. Alle Watterfreunde sind herzlichst eingeladen. Beginn 10 Uhr. Nikolaus-Kränzchen des Ski-Club Going Nach einjähriger Unterbrechung veran- staltet der Ski-Club Going heuer am 3. Dezember 1983 um 20 Uhr beim »Schnabl- wirt« in Going sein traditionelles »Niko- lo-Kränzchen«, wozu alle Freunde, Gön- ner und Mitglieder herzlichst eingeladen werden. Der Nikolaus kommt mit dem Jahressündenregister persönlich. Es spielt das »Original Ellmauer Trio«.
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