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Air-Austria-Rettungsflugwacht - Notruf 05356/144 schickt auch Notarzt mittels Rettungshubschrauber Der Hubschrauber der A ir-A ustria-Rettungsflugwacht, im Bild bei der Landung zur Rettungsübung in Fieberbrunn mit Pilot Franz Schider. Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Dezember 1983 Eine entscheidende Verbesserung für die Versorgung von Notfallpatienten bzw. in Bergnot Geratene ist nun durch die Zu- sammenarbeit von Rotem Kreuz, den Krankenhäusern Kitzbühel und St. Jo- hann sowie der »Air-Austria- Rettungs- flugwacht« (RFW) möglich geworden. Dieses sinnvolle Miteinander wird sich be- reits im kommenden Winter in mehrfa- cher Hinsicht positiv auswirken. Notruf 05356/144 Dank der Hilfsbereitschaft des Roten Kreuzes steht nun für Hubschrauberan- forderungen die einheitliche Notrufnum- mer ihrer durchgehend besetzten Zentra- le, sowie für die Alarmierung des Hub- schraubereinsatzes das sehr gut ausgebau- te Funknetz aller Ortsstellen zur Verfü- gung. Von lebensrettender Bedeutung für den Verunfallten jedoch kann sich die Ini- tiative der Krankenhäuser erweisen. Dort steht jeden Tag ein Arzt bereit, der mit dem Helikopter zum Patienten fliegt, um ihn bereits am Unfallort durch ärztliche Hilfe vor weiteren körperlichen Schäden oder gar vor dem Tode zu bewahren. Au- ßerdem kann der Notarzt bei entsprechen- der Diagnose bereits die Entscheidung treffen, den Patienten direkt in die Klinik zu fliegen. Zeitraubende Sekundärtrans- porte werden dadurch vermieden. Vorbildliche Nächstenhilfe Voraussetzung auch für dieses humani- täre Werk ist der freiwillige Einsatz von Frauen und Männern, die erkannt haben, daß alles Prestigedenken und Egoismus, das zu Lasten des Patienten geht, über Bord zu werfen ist. Eine echte Zusam- menarbeit hingegen kann Leben retten. Für diese erwiesene Einstellung gebührt ein besonderer Dank den freiwilligen Flughelfern, die zum überwiegenden Teil aus 7 Ortsstellen des Bergrettungsdien- stes, sowie vom Roten Kreuz Kitzbühel kommen. Sie sind bereit, völlig unentglt- lich und ohne jeden Spesenersatz einen durchgehenden Bereitschaftsdienst auf- rechtzuerhalten. Aber auch allen Ärzten, die sich freiwillig zum Notarztdienst zur Verfügung stellen, gebührt Dank und An- erkennung. Kampf gegen die Zeit In den Diskussionen der letzten Zeit über den Einsatz von Rettungshubschrau- bern wurden immer wieder seine Möglich- keiten und Grenzen aufgezeigt. Dabei wurden von Fachleuten eindeutig zwei Grundforderungen gestellt, die jeder- mann einleuchten müssen: Der Hubschrauber muß schnell am Unfallort sein. Daher ist der Einsatzra- dius eines Rettungshubschraubers mit 15 bis max. 20 Flugminuten begrenzt. Das bedeutet, daß unser Bezirk außer- halb der Reichweite von den in Inns- bruck und Salzburg stationierten Ma- schinen liegt. Den Hubschraubereinsatz muß ein ge- eigneter Arzt begleiten, denn nur er kann und darf die notwendige Thera- pie mit Infusion und Medikamenten an der Unfallstelle durchführen, bzw. kann die Transportfähigkeit des Pa- tienten herstellen. Wer bezahlt das alles? Wie immer stellt sich natürlich auch diese Grundsatzfrage. Die Staatskassen sind leer. Hier wird man also nicht viel zu erwarten haben. Die Sozialversicherungen weigern sich hartnäckig, Hubschrauber- einsätze kostendeckend zu bezahlen. Also gilt es, durch Privatinitiative und Eigen- vorsorge der guten Sache eine Chance zu geben. Hier bietet die Rettungsflugwacht (RFW) eine Alternative, die in der Schweiz, in Deutschland aber auch z.B. in Norwegen bereits seit vielen Jahren er- folgreich arbeitet: die Gönnergemein- schaft. Als Gönner bezahlt man dem ge- meinnützigen Verein einen geringen Jah- resbeitrag und erhält zum Dank dafür im eigenen Notfall keine Rechnung, wenn Versicherungen für die Einsatzkosten nicht aufkommen. Die RFW aber kann diesen Einsatz aus ihrem Sozialfonds be- zahlen, der von den Gönnergeldern ge- speist wird. Man erkennt also deutlich: Die RFW kann nur solange helfen, solan- ge ihre Gönner bereit sind zu helfen. Und auch für dieses gezeigte Verantwortungs- bewußtsein muß den ca. 22.000 Gönnern gedankt werden. Die RFW verpflichtet sich ihrerseits gemäß ihren Statuten, alle ihre Mittel nur im Sinne der Nächstenhilfe einzusetzen. Sie fliegt jeden Einsatz ohne vorherige Zusicherung eines Kostenersat- zes und hilft nach den Grundsätzen des Roten Kreuzes. Hier muß ausdrücklich erwähnt wer- den, daß die »S.O.S.-Flugrettung«, die in der Fernsehreihe »Argumente« zu sehen war, eine deutsche Organisation ist, mit der unsere österreichische Rettungsflug- wacht nichts zu tun hat. Air-Austna-Rettungsflugwacht Flugrettungsschulung 1 /1983 Datum: Sonntag, 4. Dezember 1983. Ort: Gasthof »Schmiedboden« in Oberndorf. Zeit: 8.30 Uhr Kursbeginn. Ausrüstung: Bergschuhe, strapazierfä- hige Kleidung, evtl. Regenschutz, Brust- Sitzgeschirr. Die Schulung findet bei jeder Witte- rung statt. Kursprogramm 8.30-9 Uhr: Kurseröffnung/Informa- tion. 9-13 Uhr und von 14-16 Uhr: Grup- penweise Arbeit in 3 Stationen. St. 1: Praktische Übung von Therapie am Un- fallort mit den im HS mitgeführten Ret- tungseinrichtungen. St. 2: Theoretische Einweisung in die Möglichkeiten und Ge- fahren der Flugrettungstechnik. St. 3: Praktische Übung von Flugrettungsein- sätzen. Einweisen des HS. Ein- und Aus- steigen aus dem schwebenden HS. Verla- demöglichkeiten von Verletzten. Winden- und Taubergungen. 13-14 Uhr: Mittagessen. 16 Uhr: Schlußbesprechung (Informa- tion, Aussprache, Diskussion). SV Kitzsport Nikoloschießen Der SV Kitzsport veranstaltet am Sams- tag, den 3. Dezember, wieder das beliebte Nikoloschießen auf dem Zimmergewehr- schießstand der Schützengilde Kitzbühel im Vereinsheim in Kitzbühel. Beginn: 19.30 Uhr. Wir laden alle Mitglieder und Freunde zur Teilnahme recht herzlich ein.
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