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Vom Bastelmarkt im Therapiezentrum Einen regen Besuch konnte der Bastelmarkt im Therapiezentru'?r Oberndorf am Sonn- tag, den 27. November 1983- erfahren. Wir bringen in unserer nächsten Ausgabe einen Bericht. Im Bild Frau Käthe Nagiller. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Dezember 1983 Das Hin und Her um den Plöckentunnel! Der Vorstand des Schutz verbandes hat im September 1983 an den Herrn Landes- hauptmann schriftlich die Bitte um Ge- währung eines Termines für eine Vorspra- che gerichtet, mit der ihm de tiefe Sorge um das bestehende Projekt einer Unter- tunnelung des Plöckenmas5ivs vorgetra- gen werden sollte, denn die Gefahr einer Verwirklichung ist größer als manche glauben. Warum? Der Kärntner Presse- dienst verlautete bereits 1981, cie Vorver- handlungen seien soweit geciehen, daß mit dem Bau des Plöckentunnels 1984 be- gonnen werden könne. 1983 wurde in Kötschach-Mauthen detaill:ert das Pro- jekt vorgestellt: 9 km langer Basistunnel, finanzieller Beitrag Osterreichs 400 Mil- lionen Schilling. Hinter verschlossenen Türen wurde also lange schon geplant, verhandelt und festgelegt - und dies hin- ter dem Rücken der von dem sicher zu er- wartenden Schwerverkehr in ihrer Exi- stenz bedrohten Bewohner der Bezirke Kufstein, Kitzbühel und Lienz! Alle Proteste, alle Beschlüsse der verschiede- nen Gremien wurden einfacri vom Tisch gewischt; dabei handelt es sich um eine Abwehrfront von Abgeordneten des Wahlkreises Nord, um alle Bürgerme:ster des Bezirkes Kitzbühel, um alle Fremden- verkehrsobmänner des Bezirkes Kitzbü- hel, um den sicher seriösen »Schutzver- band«, es handelt sich kurz um das Wäh- lervolk, das nicht nur durch Lärm und Gestank bedroht, sondern in seiner Le- bensbasis gefährdet würde. In letzter Zeit hat sich viel getan in die- se Sache: der Herr Vizekanzler und Han- delsminister Dr. Steger, also der auch für den Fremdenverkehr des Bezirkes Kitzbü- heI Höchstverantwortliche - so möchte m7--r doch glauben -‚ hat bei österrei- chisch-italienischen Wirtschaftsgesprä- chen in Graz vor urzem erklärt, daß er f ü r den Bau des Plöckentunnels sei, weil er eine weitere Tcrismusbelebung nach beiden Seiten bringe. Herr Vizebürger- meister Dipl.- Vw. Michael Horn von Kitzbünel hat zu Recht erklärt, nun wäre die Karze aus dem Sack. inzwischen gab es durch diesen Herrn Dr. Steger bei der FPO- Landeskonferenz in Jenbach eine Kehrt wendungund er hat sich der Ansicht d. sicher besser informierten Bürgermei- ster Dr. Dillersberger angescHossen, also nun vielleicht Nein. Erfreulich ist, daß sich auch die Junge ÖVP mit ihrem vita- len neuen Landesprteiobmann Magister Simon Brüggl mit diesem Tunnel befaßt und ihre bzw. seine Bedenken bereits de- poniert hat. Die Jugend hat also die große Gefahr erkannt! Beim Schutzverband liegen Beschwich- tigungsbriefe 2ast aller Minister Oster- reichs auf und man muß sicn fragen, was sie im Interesse der Fremdenverkehrswirt- schaft Kitzbtftels in dieser 7unnelsache überhaupt getan haben? Die Teilnalme als Z'ashauer beim Halinenkammrennen ist zu wenig. Und gerade Ihnen, aber auch manchem Politi- ker unseres Landes, halte ich nun neue Fakten entgegen: vor kurzem wurde in Rom der österreichische Botschafter in Italien, Friedrich Fröhiichisthal, vom Staa:sekretär im italienischen Innenmini- sterium, Mario Fioret, empfangen. Dieser drückte vor allem c -5-:s große Interesse Ita- liens am Bau des Plöckentunnels aus, der für die Verkehrsiierbincung zwischen Mitteleuropa und dem Hafen 'von Triest vor. großer Bedeuiung ist; er gab der Hoffnung Ausdruck, daß besonders iiese Frage in Kürze auf Regierungsebene dis- kutiert werde. Also auf, Ihr Herren in Wien: Ein 400-Millionen-Schilling-Son- derfinanzierungsprogramm, um der not- leidenden Bauwirtschaft in Kärnten und den Hafenarbeitern in Triest zu helfen, und die Bohrmaschinen rattern los und in fünf Jahren donnern tausende von Fern- lastern durch Söll, Scheffau, Elimau, Going, St. Johann, Oberndorf, Kitzbü- hel, Aurach und Jochberg bis zum Paß Thurn - und hier sind die Menschen ar- beitslos, die Kellner drehen die Daumen, die Lifte, die Hoteliers, Gastwirte und Handwerker gehen bankrott, die vielen Privatzimmervermieter hängen das Dau- erschild aus: Zimmer frei. Die Italiener stampfen derzeit südlich des Plöcken ge- rade im Hinblick auf den Tunnel und die anreisenden Gäste aus Osterreich, aus Deutschland usw. Schiliftanlagen aus dem Boden. Zwischen Villa Santina und Paluzza hat man bereits Seilbahnanlagen erstellt, die etwa jene von Lienz in den Schatten stellen. Auch in den beiden Westtälern von Tolmezzo in Richtung San Stefano di Cadore und am Mauria- paß entstehen Skigebiete, zudem wird die Straße auf das Naßfeld im Winter ge- räumt. Wer also glaubt, daß uns dieser Tunnel auch nur einen einzigen Gast etwa aus Udine bringt, lebt auf dem Mond. Ein Osttiroler Hotelier, der mehr Weit- sicht hat als manche dort das Wort Ha- bende, schreibt mir: »Wir möchten Sie daher schon recht herzlich bitten, mit Ih- ren Freunden in den Bestrebungen zur Verhinderung eines solchen Unglücks nicht nachzulassen, solange Sie noch krie- chen können, denn dies ist eine gerechte Sache. Den Tunnel kann einzig und allein Kitzbühel mit seiner Wirtschaftsmacht verhindern.« So ernst ist die Situation! Dr. Kirchmeyr Obmann des Schutzverbandes ÖAV-Sektion Kitzbühel: Jungmannschaft und HG-Heimabend Unser nächster Heimabend findet am Dienstag, den 6. Dezember 1983, als Ni- kolausfeier statt. Beginn 20 Uhr. Alle Mitglieder der HG und Jungmann- schaft sowie die Hüttendienste vom ver- gangenen Sommer auf der Ackerihütte sind mit ihren Frauen oder Freundinnen dazu herzlich eingeladen. Auf zahlreiche Teilnahme freuen sich Hüttenwart Klaus Zwicknagl und HG- Führer Franz Neubacher. Bienenzüchter Achtung! Am Samstag, den 3. Dezember 1983, findet beim »Neuwirt« in Kitzbühel die Bezirksversammlung statt. Da der Präsi- dent des Landesverbandes sehr wichtige Themen zu besprechen hat, insbesondere über das Eindringen der Varroa, bitte ich um zahlreiche Beteiligung. Mit freundlichen Grüßen! Ferd Hechl, Bezirksobmann
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