Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Jänner 1983 Der Arbeiter-Samariter-Bund Öster- reichs, Gruppe Kitzbühei, gibt die Eröff- nung einer Rettungsstelle in Kirchberg 1/183, Brixentaistraße, bekannt. Warum Arbeiter-Samariter-Bund Osterreichs? »Ein Angehöriger des Stammes der Sa- mariter, ein Stamm, welcher von den an- deren Stämmen verachtet und verstoßen wurde, fand bei einer Reise einen Wande- rer. Dieser war von Räubern überfallen, ausgeraubt und verletzt worden. Der Sa- mariter verband die Wunden des Wande- rers und brachte ihn zur nächsten Herber- ge, wo er auf Kosten des barmherzigen Samariters gepflegt wurde.« Wo wurde dieses Ideal bereits in der Bi- bei beschrieben. Es dauerte jedoch Jahr- hunderte, um nicht zu sagen Jahrtausen- de, bis dieses Ideal Allgemeingut gewor- den ist. Nach der Jahrtausendwende entstan- den verschiedene Ritterorden. Davon sind heute bei uns die Malteser und Johanniter mit eigenen Hilfsdiensten die bekannte- sten. Es wurden schon sehr früh Stimmen laut, welche für die Verbreitung des Erste- Hilfe-Wesens eintraten. So wurde z.B. be- reits 1529 die erste bekannte Schrift über Hilfswesen veröffentlicht. 1642 kam ein weiteres Buch über Erste Hilfe heraus. Nach dieser Auflage des »Reisenden Sa- mariters« dauerte es wieder 100 Jahre, bis der erste bekannte öffentliche Vortrag über Erste Hilfe 1777 abgehalten wurde. Das 19. Jahrhundert brachte nicht nur die Revolution der Besitzlosen durch die Gründung von Bildungsvereinen, Ge- werkschaften, politischen Parteien usw. sondern auch eine Umwandlung der Hilfsdienste. So wurden, auf unsere Heimat bezo- gen, alle noch aktiv tätigen Organisatio- nen für Erste Hilfe, mit Ausnahme des Malteser, in dieser Zeit gegründet. Es waren: 1863 das Rote Kreuz unter Henry Dunant. 1878 der Deutsche Sama- riter-Verein unter Prof. Dr. Esmach, wel- cher als Vorläufer der Arbeiter- Samariter-Bewegung gewertet werden kann. 1896 der Alpine Rettungsausschuß Wien. Während es jedoch ein furchtbarer Krieg mit allen seinen Folgen das auslö- sende Moment für die Gründung des Ro- ten Kreuzes war, waren es zivile Unfälle und Katastrophen, welche die anderen Organisationen entstehen ließen, so z.B. der Ringtheaterbund in Wien (1881), auf Grund dessen die Wiener Rettung ent- stand. Der Alpine Rettungssausschuß Wien als Vorläufer des Österreichischen Bergrettungsdienstes entstand durch die zunehmenden Unfälle im alpinen Sport, da dieser durch den Bau der Alpenbahnen (z.B. am Semmering) gefördert wurde, und der Arbeiter-Samariter-Bund entstand als Selbstschutzorganisation der Arbeiter- schaft, wegen den zunehmenden Unfällen am Arbeitsplatz; Unfälle, für die niemand zuständig war und verunfallte Menschen, um die sich keiner kümmerte. Es zeigt sich die Notwendigkeit, die Ge- schichte der einzelnen Organisationen in Erinnerung zu rufen und zu vergleichen. Aus der Geschichte kann man die Unter- schiede der einzelnen Organisationen in ihrer Ideologie sehr gut erkennen und er- klären. Unsere Organisation, der Arbeiter-Sa- mariter-Bund Osterreichs, entstand aus der Arbeiter-Sport-Organisation (ASKO) im Jahre 1927. Es gab zu diesem Zeit- punkt bereits Samariter der Arbeiter- schaft; es waren die Sanitäter des Repu- blikanischen Schutzbundes. Es zeigte sich aber immer wieder die Notwendigkeit, auch zivile Samariter der Arbeiterschaft einzusetzen. An der Gründung maßgeblich beteiligt waren MR pharm. Rudolf Kraus (Präsi- dent des ASBÖ von 1960 bis zu seinem Tode 1964) und Rudolf Swidetzky (Vize- präsident des ASBÖ seit 27. Mai 1962, Ehrenpräsident seit 1974). Der Arbeiter-Samariter-Bund Oster- reichs ist eine Vereinigung von Einzelper- sonen und Personengruppen, die auf Grund ihres freiwilligen Zusammen- schlusses die Aufgaben einer Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation übernommen ha- ben. Die Aufgabe des ASBÖ ist es, alle Menschen zu erfassen, welche innerhalb des demokratischen Grundgedankens ge- willt sind, auf dem Gebiet der freiwilligen Hilfetätigkeit in irgendeiner Form mitzu- wirken. Zu den ideellen Mitteln gehört neben dem Rettungsdienst die Ausbildung von Helfern in Erster Hilfe, der Ausbildung von Betriebssamaritern und Frauen in der Hauskrankenpflege, der Werbung von Mitgliedern und Helfern. Die Tätigkeit des ASBÖ ist nicht auf Gewinn gerichtet, das bedeutet, daß die Einnahmen der Organisation nicht auf die Mitglieder aufgeteilt werden darf. Der Grundstock der materiellen Mittel jeder Organisation sind die Mitgliedsbeiträge und Einschreibgebühren. Bei den Förde- rungsbeiträgen, Spenden und Subventio- nen, welche auch zu den materiellen Mit- teln gehören, ist der Ertrag nicht vorher- sehbar und bedarf daher besonders der Spenden der Bevölkerung. Unsere Organisation nimmt Mitglieder auf, welche die Organisation ideell und materiell unterstützen sowie solche, die aktiv als freiwillige Samariter mitarbeiten wollen. Unsere Dienststelle in Kirchberg ist die erste in Tirol, in den anderen Bundeslän- dern ist der ASBÖ bereits zur Einrichtung geworden und durch viele Gruppenorga- nisationen gezeichnet. Der ASBÖ ist auch über unsere Gren- zen hinaus international tätig. Die ab 1. Februar tätige Rettungsstelle in Kirchberg wird mittels Rettungswagen und einer Funkleitzentrale rund um die Uhr besetzt sein, um schnelle Hilfe zu lei- sten. Wir bitten Sie, uns mit Spenden zu un- terstützen und würden uns freuen, Sie als Mitglied in unserer Organisation aufneh- men zu können. Gästeservice Verkehrsamt Kirchberg: Skiwanderprogramm Mit Gästekarte kostenlose Teilnahme an folgendem Skiwanderprogramm: Montag, 10 Uhr, Einführung ins Ski- wandern. Dienstag, 10 Uhr, Einführung ins Ski- wandern. Mittwoch, 10 bis 16 Uhr, geführte Ski- wanderung für Senioren. Freitag, 10 bis 16 Uhr, geführte Ski- wanderung für Fortgeschrittene. Treffpunkt und Auskünfte: Loipen- sportplatz bei der Talstation Sessellift Obergaisberg. Erwerben Sie auch die beliebten Skiwander-Leistungsabzeichen in Bron- ze, Silber und Gold. Mami - ä ~ 20 i ei Tirol erleben Unterhaltsamer, informativer Farb- lichtbildervortrag am Montag um 20 Uhr im hiesigen Pfarrsaal. Freiwilliger Unkostenbeitrag. Eine außergewöhnliche Größe von 62 cm Länge hat dieses Wespennest, welches bei Dacharbeiten im Haus »Alpenheim« (Gassenegger-Haus), Hauptstraße 24, ge- funden wurde. 1l;Ill:l4;1 Eröffnung einer Rettungsstelle in Kirchberg
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