Kitzbüheler Anzeiger

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Der Jubilar (links vom Käselaib) als junger Senner auf seiner Alm. Seite 30 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Jänner 1983 Johann Grander, Höllererbauer, 70 Jahre In ungebrochener, guter geistiger und körperlicher Verfassung feierte am 5. Jänner der Höllererbauer Johann Gran- der im Kreise seiner Familie die Voll- endung des 70. Lebensjahres. Sein Vater hatte seinerzeit den Aus- spruch geprägt, der Höllererhof sei nur ei- ne »Hörbig« (Herberge), da damals das wirtschaftliche Hauptgewicht des bäuerli- chen Betriebes bei den Almen lag, auf de- nen im Sommer mehr als 20 Almleute be- schäftigt waren, deren Versorgung mit al- lem Notwendigen bei den damaligen Ver- kehrsverhältnissen besonders an die Bäu- rin hohe Anforderungen stellte. So war es naheliegend, daß der junge Hansei schon seit seiner Schulzeit auf der Alm tätig war, mit 18 Jahren die Käserschule in Rotholz absolvierte und den größten Teil seines Lebens im Sommer als Schweizer auf der Alpe Hochhörndier« tätig war. Skiklub Oberndorf: Kindercup verschoben Raiffeisen-Bezirks-Kindercup auf Sonntag, den 23. Jänner 1983, wegen sehr starken Regenfällen verschoben! Zeitplan: Sonntag, 23. Jänner 1983, ab 8 Uhr Startnummernausgabe Penzinglift, Talstation, 10 Uhr Start zum Riesentor- lauf am Schörgerberg. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg und Ski Heil! Die »Fidelen Mölltaler« in Waidring Am Montag, den 24. Jänner 1983, kon- zertieren im Freizeitzentrum Waidring die »Original Fidelen Mölltaler«. Beginn 20 Uhr. 1947 verehelicht, übernahm Hans Gran- der 1955 den elterlichen Hof. Bei der Hof- übergabe ging ein Teil der Almen an die weichenden Geschwister, sodaß nur mehr »Hochhörndler« beim Höllererhof ver- blieb und diesem Hof und Almbesitz galt das Lebenswerk des Jubilars, der auch der Hörndlinger Waldinteressentschaft als Obmann vorsteht. Die Weidekapazität der Alpe Hochhörndler ist aber immer noch so groß, daß zum eigenen Vieh noch eine erhebliche Anzahl Lehnvieh aufge- nommen werden kann, deren Besitzerhö- fe sich auf das Gebiet von Lofer bis Brei- tenbach verteilen. Im vergangenen Som- mer wurde durch Blitzschlag der groß.e Almstall ein Raub der Flammen, konnte aber, begünstigt durch das gute Herbst- wetter, schon wieder betriebsfertig aufge- baut werden. Möge dem Höllerer-Hansei mit seiner treubesorgten Gattin Lisl und seinen fünf Kindern auf seinem Hof und seiner Alm noch viel Freude und Schaffenskraft be- schieden sein. H. Gründungsversammlung der Sektion Waidring des Osterr. Alpenvereines Am Freitag, den 28. Jänner 1983, fin- det um 20 Uhr im Gasthof »Post« in Waidring die Gründungsversammlung der selbständigen Sektion Waidring des OAV statt. Tagesordnung: Begrüßung der Mitglieder und Gäste durch den Proponentenvertreter Sepp Millinger Referat »Zielsetzung des Österreichi- schen Alpenvereines« durch den 1. Vorsitzenden des OAV, Herrn Prof. Luis Oberwalder Beschlußfassung der vom Verwal- tungsausschuß des OAV genehmigten und bei der Vereinsbehörde angezeig- ten Vereinssatzungen durch die Grün- dungsversammlung Wahl des Sektionsvorstandes 5. Dia-Kurzvortrag: Bilder vom Berg Wir laden zu dieser Gründungsver- sammlung alle bereits beigetretenen, alle zukünftigen Mitglieder und Bergfreunde herzlich ein. Bitte Paßfoto für Ausweis mitbringen! Der Beinbrecher von Schwendt Beim Fest der Wappenverleihung an die Gemeinde Schwendt konnten wir das hier aufscheinende Foto von dem Gitter am Eingang des Friedhofes machen. Was es mit diesem »Gitter« für eine Bewandtnis hat, konnten wir im Beitrag »Die Beinbre- cher« von Pfarrer Josef Tremmel, Schef- fau, in den Tiroler Heimatblättern 10/1933, nachlesen. Josef Tremmel: Zuweilen finden wir an Friedhofseingängen oder vor dem Kirchen- eingang alte Gitter aus starken Eisenstä- ben vor, die in den Boden eingelassen sind. Ihr alter Zweck ist gar vielen noch heute bekannt. Fragt man nach deren Be- deutung, so kann man die verschiedensten Auskünfte erhalten. Der »Beinbrecher« (crorifragum) ist ein über eine Grube gelegter, aus Eisenstäben gefertigter Rost, hauptsächlich vor jenen Friedhöfen, deren Zugänge keine Tore hatten. Er sollte das Betreten des Fried- hofs und der Kirche durch Tiere, wie Schweine, Ziegen, Hunde usw., und ihr Wühlen und Scharren an den Gräbern verhindern. Geschah dies trotzdem, so blieb das Tier mit den »Beinen« in den weiten Maschen des Gitters stecken. Durch sein Geschrei wurden die Leute herbeigelockt, die es aus der oft qualvol- len Lage befreiten und heimjagten. Wir haben diese »Beinbrecher« als ei- nen ganz allgemeinen Gebrauch früherer Zeit anzunehmen, wenngleich wir deren nur noch verhältnismäßig wenige heutzu- tage mehr vorfinden. In alten Visitations- berichten erscheinen sie oft auf, wobei darauf hingewiesen wird, daß die sich gern mit Sand und Erde füllende Grube unterhalb des »Beinbrechers« manchmal von ihrem Inhalt befreit werden solle, da sie sonst ihren Zweck nicht erfülle. Durch die Einführung von Friedhofstüren wur- den die »Beinbrecher« allmählich außer Gebrauch gesetzt. Also nicht Fußabstreifer, nicht Versatz- grube für das Regenwasser u. dgl. sind diese Eisenroste, sondern ein Hilfsmittel alter Zeit, um unliebsamen Besuch aus der Tierwelt von Kirche und Friedhof ab- zuwehren. Der Name ist kein liebenswür- diger; die Erfindung stammt keinesfalls von einem Ehrenmitgliede des Tierschutz- vereins. Als altes Friedhofsinventar ver- dienen sie trotzdem Registrierung und Be- achtung, zudem sie immer mehr und mehr von der Bildfläche verschwinden. Im Jahre 1933 erwähnte Pfarrer Trem- mel noch in folgenden Orten unseres Be- zirks »Beinbrecher«: Jochberg (fast zwei
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