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Der 11. Internationale Tiroler Koasa- Schwarzsee, Ziel Kössen (42 km) und Ziel lauf findet heuer am Sonntag, den 13. Fe- St. Johann (72 km). bruar 1983, statt. Start Kitzbühel/ Tiroler Koasalauf nach dem Start im Sch warzseegebiet. 'erlag Kitzbüheler 1-ob/laus. Kurt und Ilikk Lazzari Samstag, 22. Jänner 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 11. Internationaler Tiroler Koasalauf Aufruf zum Widerstand Neue Lyrik von Helmut Schinagl Daß der Tiroler Autor Helmut Schinagl nicht nur glänzende Prosa schreibt, son- dern, sogar vor allem, begabter Lyriker ist und sich als solcher die ersten Sporen verdiente, wissen Interessierte seit den Fünfziger Jahren. Damals erschienen frei- lich vorerst nur Einzelveröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Der er- ste selbständige Lyrikband, »Fallendes Feuer«, kam 1967 heraus. Es folgten die Bände »matutin auf kap kennedy« (1974) und der schmale Band »Kardiogramme der Angst« (1977). Die Gedichte des letz- teren gingen großteils in die neue Samm- lung, »Aufruf zum Widerstand«, ein. Der Titel - er wäre vor zehn Jahren kaum denkbar gewesen - sagt eigentlich alles über die Rahmenthematik aus: Hier wehrt sich ein Mensch mit aller Gewalt gegen den Wahnsinn der Zerstörung der Innen- weit des Menschen - nicht zuletzt der ei- genen, und doch wird kein endgültiges Nein gesprochen oder nur ausnahmsweise - etwa im Gedicht »Das Ende«, wo es heißt: »Und wir, die leeren Hülsen der Zeit, erwarten den Kehrwind des Mor- gens. Er fegt unser Dasein ins Nichts.« Und Schinagl beklagt: »Die erdabge- wandte Seite der Seele ging uns verloren. Wir haben Gnade für Wissen getauscht. Wehe uns Menschen!« - Obschon die Aussagen den Zweifel kennen, wird also letztlich doch ein Ja gesagt und nicht Ver- zweiflung daraus: »Gelobt sei die Hölle der Welt« (Schiußvers des Gedichts »Mit- te des Lebens«). Dort stehen weiters die Sätze: »Ich hoffe wider alle Hoffnung. Ich glaube wider alle Vernunft. Ich liebe wider allen Haß.« Und in »Signale der Zuversicht«: »Ich aber setze, seltsam ge- tröstet, die Segel der Zuversicht.« Schließ- lich im Titelgedicht: »Das Ziel ist sichtbar geworden in augenlos dunkler Zeit.« Zu- dem weiß sich der tief religiöse Dichter Schinagl im Metaphysischen bzw. im Transzendenten befaßt: »Zweier Sonnen versehrte Begegnung. Fiebernd umkreisen sie den Abgrund der Schwerkraft. Feuer stiebt auf zu Lichtpyramiden. Im ellipti- schen Scheitel erahnen sie dumpf die ewi- gen Fäden des Alls.« Denn: »Einmal wer- den wir die Sonne in Händen halten und aus der Schale des Mondes trinken und Sternaugen tauchen in Kelche mit Sonnenbrot und Planetenwein.« Helmut Schinagl: Aufruf zum Wider- stand. Gedichte. 80 Seiten, broschiert, 5 82.—. Verlag Wort und Welt, Inns- bruck. Genesis Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, und die Erde war wüst und leer. Da sprach Gott: »Es werde Licht.« Und er belebte das Land mit Pflanzen, und er belebte das Wasser mit Fischen, und er belebte die Luft mit Vögeln, und er belebte die Wälder mit Tieren jeglicher A rt, und er schuf den Menschen nach seinem Bild, und er sah, daß es gut war. In sechs Tagen schuf Gott so die Welt, und am siebten Tag ruhte er. Am achten Tag schuf der Mensch den Übermenschen, und der schaffte Gott ab. Am neunten Tag begann das Verhängnis: In den Flüssen und Seen starben die Fische, und die Vögel fielen tot aus den Lüften. Mit Gummi- strümpfen Bandagen Einlagen gut zu rußbeim SANffÄTSHAUS HANS KOSTNER Kitzbühel - Josef-Pirchl-Straße 38, Telefon 0 53 56 / 3410 Am zehnten Tag entlaubten sich Bäume und Sträucher, und der Himmel verschwand zwischen brandroten Wolken. Am elften Tag verendete alles Getier, und Seuchen durchmaßen die fünf Kontinente. Am zwölften Tag zündete man die Raketen, und die Menschheit verging im Blitz des Atomkriegs. Der dreizehnte Tag glich wieder dem ersten: Die Erde war wüst und leer. Da löschte Gott die Sonne aus und den Mond, und er sprach: »Finsternis herrsche über dem Land und Kälte und Eis und der Fluch meines Zorns.« Und er trat in ein anderes Sonnensystem, den Glanz seines Lichts auf der Stirn. Helmut Schinagl Aus: Aufruf zum Widerstand Schützengilde Kitzbühel: Winterprogramm im Luftgewehr - Schießen Der Vorstand der Schützengilde Kitz- bühel ladet alle aktiven und passiven Gil- denmitglieder, alle Freunde des Schieß- sportes sowie die Kitzbüheler Gäste zur Teilnahme am wöchentlichen Programm herzlich ein. Besonders ansprechen und einladen möchten wir die vielen passiven und un- terstützenden Gildenmitgliede-. Reißt euch los von der winterlichen Ofenbank, kommt zu uns, übt euch im sportlichen Schießen mit dem Luftgewehr und nehmt teil am gemütlichen Beisammensein nach der sportlichen Betätigung. Jeder, ob Mit- glied oder nicht, ob Männlein oder Weib- lein, ob jung oder alt, wird bei uns herz- lich willkommen sein. Wochenprogramm: Montag: Training, Übungsschießen und Winterprogramm der Gildenmitglie- der. Mittwoch: Bezirksrundenwettkämpfe um den »Cup der Sparkasse Kitzbühel«. Donnerstag: Training, Übungsschießen und Winterprogramm der Mitglieder. Freitag: Schießen für alle Gäste, Freun- de des Schießsportes und bishe- passiven und unterstützenden Gildenmitglieder. Beginn: Jeweils 19.15 Uhr bis 22 Uhr. Schießstand: »Schützenheim Kitzbü- hel« (altes Schulhaus, 1. Stock, beim Gesündheitsamt, neben Pfarrhof).
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