Kitzbüheler Anzeiger

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Figuren der Kleiderkrippe der Pfarrkirche zu Kirchdorf. Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Dezember 1983 Ein großes Fest für die Kitzbüheler Kirchenkrippe Fortsetzung Nach Bgm. Hans Brettauer sprach Mi- nisterialrat Dr. Siegfried Becker, Leiter der Briefmarkenabteilung des Bundesmi- nisteriums für Verkehr (Generaldirektion für die Post- und Telegraphenverwaltung). Er gab der Freude Ausdruck, daß er im Auftrag des Generaldirektors Sektions- chef Dr. Heinrich Ubleis, der aus dienstli- chen Gründen nicht nach Kitzbühel kom- men konnte, die Weihnachtsmarke 1983 präsentieren kann. Min.-Rat Dr. Becker trug an diesem Tag zwei Auszeichnungen, nämlich das Gästeehrenzeichen des Frem- denverkehrsverbandes Kitzbühel, das ihn als treuen Gast Kitzbühels ausweist, und die höchste Auszeichnung des Philateli- stenvereins St. Gabriel, die seine besonde- re Verbundenheit mit diesem Verein be- kundet. Min.-Rat Dr. Becker ging dann auf die Geschichte der »Kitzbüheler« Weih- nachtsmarke ein. Am 21. Dezember 1977 erbat die Ortsgruppe Kitzbühel des Ver- bandes der Krippenfreunde Osterreichs erstmals eine Weihnachtsmarke, aller- dings für das Jahr 1978, in dem der Lan- deskrippentag in Kitzbühel stattfand. We- nige Tage später machte der Verein Vor- schläge hinsichtlich des Motivs, der Grö- ße und des Druckverfahrens. Da die Mo- tive für die Weihnachtsmarken damals bis einschließlich 1982 festgesetzt waren, mußte Min.-Rat Dr. Becker mitteilen, daß der Markenwunsch frühestens 1983 realisierbar sein wird. Es folgten mehrere Besprechungen und ein reger Briefwechsel mit Obmann Dir. Peter Brandstätter. Am 13. Jänner 1982 konnte den Kitzbüheler Krippenfreunden mitgeteilt werden, daß die Weihnachtsmarke 1983 die Geburts- gruppe der Kitzbüheler Pfarrkirchenkrip- pe -aufweisen werde. Kurze Zeit danach wurde Prof. Otto Zeiller, einer der bekanntesten Marken- entwerfer Österreichs, mit der Gestaltung der Sonderpostmarke betraut. Prof. Zeil- 1er ist in Kitzbühel als Gestalter der Son- dermarke »Kitzbühel 700 Jahre Stadt« (1971) bekannt. Er gilt durch Markenent- würfe - etwa 200 für österreich und viele für Liechtenstein und den Vatikan - als einer der ersten Künstler seines Faches. In enger Zusammenarbeit folgte nun nach den Kitzbüheler Wünschen die Gestal- tung. Dann wurde Frau Maria Laurent, ebenfalls eine international anerkannte Künstlerin, mit der Stichausführung be- traut, weil ein Kombinatinosdruckverfah- ren (Rastertiefdruck und Stichtiefdruck) gewählt würde, um eine besonders schöne Marke zu- schaffen. Der Druck erfolgte durch die Österreichische Staatsdrucke- rei, die auch die Markenbeschreibung her- ausbrachte, mit der OSR Peter Brandstät- ter betraut war. Die Marke ist, ohne zu übertreiben, wirklich schön geworden, so- daß der Leiter der Briefmarkenabteilung des Ministeriums die Hoffnung äußern konnte, die um eine halbe Million Stück höhere Auflage als bei den bisherigen Weihnachtsmarken, also insgesamt 5,5 Millionen Stück, werde in kürzester Zeit weltweit auf die Ginerkrippe und auf Kitzbühel aufmerksam machen und der schönen Stadt neue Gäste zuführen. Abschließend dankte Dr. Becker allen mit der Gestaltung der »Kitzbüheler Mar- ke« befaßten Personen und allen Gästen an der Präsentation. Landeshauptmannstellvertreter Dr. Fritz Prior wies in seiner Ansprache auf die Renaissance der Krippe in der Familie hin, die in den letzten Jahrzehnten er- reicht wurde. Er dankte dabei ausdrück- lich dem Verband der Krippenfreunde Osterreichs, der seinen Sitz in Tirol hat, der Landesgruppe und den Vereinen. Er dankte in herzlichen Worten der Orts- gruppe Kitzbühel unter Obmann OSR Pe- ter Brandstätter für den Einsatz. Das Ziel, jede Tiroler Familie solle eine Krippe be- sitzen, ist ein Anliegen vieler geworden. Die »Krippeler« seien ein eigenes »Völkl« mit Energie und Idealismus. Für die Krip- penausstellung dankte der Landeskultur- referent den künstlerischen Begabungen aus Vergangenheit und Gegenwart und beglückwünschte die Kitzbüheler zu einer der herrlichsten Ginerkrippen. Durch die Marke wird dieser Künstler verdienterma- ßen in den Mittelpunkt gerückt. Der Lan- deskulturreferent ging auf den Brauch des »Krippenschauens« ein, der hier bei einer Ausstellung in besonderer Weise ermög- licht wird. Ausführlich ging Dr. Prior auf die Lei- stungen der Postverwaltung bei der Ge- staltung von Briefmarken als Kleinkunst- werken ein. Osterreich ist in der Briefmar- kenkunst sicher Weltspitze. Für den Ein- satz dankte er auch dem Philatelistenver- ein St. Gabriel. Für die bisherigen und die angekündigten »Tirolmarken« sagte er der Generalpostdirektion und Min.-Rat. Dr. Siegfried Becker den aufrichtigen Ministerialra" Dr. Siegfr.ed Becker. Dank des Landes. Schließlich würdigte Dr. Prior namentlich die Let€r der Ausstel- lungen, HOL Hans Scheraci (Krippen) und Schulrat Benjamin Flöß (Marken) und dankte ihnen und ihrer. Mitarbeitern. Die von Annelies Braridstätter an der Harfe stimmungsvoll umrahmte Feier schloß mit einem Rundgang durch die Ausstellungen, wobei sich auch die Eh- rengäste um Sonderstempel und Krippen- bilder anstelLen, um diese Raritäten zu besitzen. Die beiden Ausstellungen waren drei Tage zu sehen. Sie wiesen einen sehr guten Besuch auf und zeigten, daß Kitzbühel ei- nige bedeutende Krippcnwe:ke aus alter und neuer Zeit im Priva:besitz besitzt. Mit viel Interesse wurde d:e Kirchdorfer Kirchenkrippe mit ihren bekleideten Figu- ren bewundert, die vermutlich die Vc- gängerkrippe in der Kitzhüheler Pfarrd- che war. Den Gästen gefiel nicht - lur die Vielzahl der Krippen neid die beachlhche Zahl herr- lichster Sammelobjekte von Briefmarken-
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