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Gerti Müller (Mitte) und Siegrid Reisch und links Herr Müller. Samstag, 10. Dezember 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Segler in der Mittagszeit starten dürfen oder ob auch hier lediglich Rundflüge zu unterlassen sind, war aus dem Vertrag nicht ganz klar zu erkennen. Der Flieger- klub hat in einer Sitzung im Herbst des vergangenen Jahres daraufhin beschlos- sen, aus eigenem alle Motorseglerstarts zwischen 12.30 und 14 Uhr zu verbieten. Bei der letzten Überprüfung durch zwei Vertreter der Gemeinde kam es hier zur Beanstandung von sechs Motorsegler- starts (von ca. 12.000 Gesamtbewegungen sind das 0.05 076). Drei dieser verbotenen Starts wurden aus Sicherheitsgründen er- laubt (aufziehendes Gewitter). Drei Starts hätten aber vermieden werden können. Hier war es ein Versehen des Betriebslei- ters. Groß war der dadurch entstandene Schaden nicht, denn Motorsegler gehören wohl zu den leisesten und leichtesten Mo- torflugzeugen überhaupt. Punkt 3 der Einschränkungen ist hin- fällig, da die genannte Rundflugmaschine PA 32 verkauft wurde. Punkt 4: Die täglich erlaubten 25 Flug- zeugschlepp-Starts wurden in den vergan- genen zehn Jahren nicht ein einziges Mal überschritten. Flugzeugschlepp in der Mittagszeit war immer erlaubt und sind aus flugtechnischen Gründen für den sportlichen Leistungsflug erforderlich. Punkt 5: Es wurde immer nur mit einer Maschine geschleppt; auch hier gab es keine Vertragswidrigkeit in den letzten zehn Jahren. Punkt 6 - Lärmzulässigkeitsverord- nung der Schleppflugzeuge: Der Flieger- klub hat stets nur Schleppflugzeuge be- nützt, die den Bestimmungen des § 14 der Zivilluftfahrzeuglärm-Zulässigkeitsver- ordnung aus dem Jahr 1972 entsprachen. Wir besitzen derzeit eine Remarqueur und eine Champ, beide Flugzeuge gehören zu den leisesten Maschinen ihrer Gewichts- klasse. Wir haben zusätzlich noch um je S 40.000.— lärmmindernde Auspuffanla- gen montiert. Punkt 9: Motorflieger- und Fallschirm- springerschulen sind nie betrieben wor- den. Punkt 10: Von Einbruch der Dunkel- heit bis 8 Uhr früh erfolgt kein Flugbe- trieb. Punkt 11: Blindinstrumentenflüge sind untersagt und Punkt 12: wurde ebenfalls immer be- achtet. Wie im Punkt 12 ausgeführt wird, waren zwei Vertreter der Marktgemeinde St. Johann über die vergangenen zehn Jahre stets dabei, diese Punkte zu kon- trollieren. Dem Fliegerklub wurde im we- sentlichen stets Einhaltung des Vertrages bestätigt. In Summe hatten wir mit der Marktge- meinde St. Johann stets ein gutes Einver- nehmen und wir sind uns auch bewußt, daß die kostenlose Überlassung von ca. 60.000 m2 Gemeindegrund für uns ein großes Entgegenkommen darstellt. Der Fliegerklub und die Marktgemeinde wa- ren sich darüber einig, daß der Vertrag ge- kündigt werden soll, um nach 10jähriger Gültigkeit einen klareren und für laien- hafte Auslegungen beständigeren Text zu verfassen und auch auf die neuen Gege- benheiten besser einzugehen. So wurde dieser Vertrag nicht wegen Vertragsbru- ches seitens des Fliegerklubs gekündigt, sondern weil dies im Punkt 3 des Ge- brauchsvertrages so vorgesehen ist. Es ist dem Fliegerklub St. Johann in Tirol auch klar, daß der Ruf nach einer flugfreien Mittagspause immer deutlicher wird. Ob- wohl dies vor allem für die Segelflieger ei- ne starke Beeinträchtigung ist, werden wir für den neuen Gebrauchsvertrag entspre- chende Vorschläge liefern. Ein Vorschlag unsererseits wurde be- reits vor drei Jahren der Marktgemeinde vorgelegt. Wir wollen uns mit Vertretern der Marktgemeinde an einen Tisch setzen, um Möglichkeiten zu diskutieren, wie der gesamte Fluglärm zu verringern ist. Wir legen aber Wert auf die Behauptung, daß der Fluglärm während der letzten zehn Jahre nicht mehr wurde als im Jahr 1974. Dies ist schon deshalb nicht möglich, weil alle modernen Motorflugzeuge über we- sentlich verbesserte Lärmschutzmaßnah- men verfügen. Die Lärmbekämpfung von Flugplätzen ist schließlich ein internatio- nales Problem und gilt nicht nur für St. Johann. Bei all dem juristischen Hin und Her um Kündigung und Neuerstellung eines Gebrauchsvertrages wollen wir aber doch folgende Fakten nicht vergessen: Der Flugplatz St. Johann gehört zu den schönsten Zivilflugplätzen Europas - dies wird von internationalen Fachzeit- schriften immer wieder erwähnt. In Anwesenheit von Ehrengästen wurde am 2. Dezember 1983 die Ausstellung von 01-, Acryl- und Aquarellmalerei von Ger- ti Müller im »Lichtistall«, Kitzbühel, Reischeck, Franz-Reisch-Straße 4, eröff- net. Die Künstlerin lebt in Söcking bei Starnberg in der Nachbarschaft von Otto v. Habsburg und erlernte die Malerei bei Prof. Otto von der Kunstakademie in Der Fliegerklub St. Johann ist der älte- ste Segelfliegerklub Tirols und er gehört zu den leistungsmäßig führenden Klubs Osterreichs. Unser Klubmitglied Reinhard Haggen- müller als zweifacher Staatsmeister im Se- gelflug und Segelkunstflug ist eine inter- national bekannte Persönlichkeit. Er ge- hört zu den zehn besten Fliegern Europas und zu den 40 besten Fliegern der Welt. Er trägt den Namen St. Johann in Tirol in die weite Welt hinaus und er wurde von dieser Marktgemeinde, seiner Heimatge- meinde, mit hohen Ehren ausgezeichnet. Es gibt nur vier Zivilflugplätze in Oster- reich, die vom entsprechenden Bundesmi- nisterium mit der höchsten Wichtigkeits- stufe belegt wurden, St. Johann in Tirol ist mit dabei. Unter dem vielfältigen Angebot, das dem Gast in St. Johann präsentiert wird, ist die Leistung des Fliegerklubs bestimmt auch erwähnenswert. Es gibt wenig Gäste, die während ihres Urlaubes den Flugplatz nicht ein oder mehrmals besuchen. Wie der Obmann des FVV St. Johann, Herr Karl Rainer, öffentlich in einer Ver- sammlung erklärte, ist von Gästen keine Beschwerde geführt worden. Schon aus diesen Gründen glauben wir, daß die Marktgemeinde leistungsfähig mit diesem Fliegerklub sehr zufrieden sein müßte, daß ein Gebrauchsvertrag zustan- dekommt, der allgemein die Gemüter be- ruhigt. Wir wollen uns gerne bemühen, in dieser Richtung Positives beizutragen. Der Vorstand des Fliegerklubs St. Johann in Tirol München und bei Steidl vom Stadtmu- seum München. Sie malt nach der Natur Landschaften sowie seltene Vögel, wobei sie die Länder Kalifornien und die Toska- na bevorzugt. Ihre Bilder waren bei Aus- stellungen bei Siemens in München und im Kongreßhaus in Igls zu sehen. Die Ausstellung in Kitzbühel ist noch bis Frei- tag, den 16. Dezember, zu sehen. Ausstellung Gerti Müller im »Lichtistall« zn
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