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Jeden Montag der Woche treffen sich die Mitglieder der » Thompsongruppe« vor dem Hotel »Resch«; dabei wird der Einsatz in der Skischule Kitzbü hei besprochen. In der Mitte Mr. Thompson mit dem Leiter des Landesreisebüros Kitzbü hei, Gerhard Resch. Samstag, 12. Februar 1983 Kitzbüheler Anzeiger Seite -3-1 Südafra, das ist unsere Hei ik mat, hier bleiben wir, hier sind wir zu Hause! Die Republik von Südafrika ist ein gro- ßes, weites Land. Es umfaßt die Provin- zen Kapland, Transvaal, Orange Freistaat und Natal. Inklusive der »Homelands«, das sind von der schwarzen Bevölkerung selbstverwaltete Gebiete, umfaßt dieses Land 1,135.360 km2. Die SA-Republik ist demnach so groß wie Portugal, Spanien und Frankreich zusammen. In diesen drei europäischen Ländern wohnen heute rund 90 Miiionen Menschen, in der südafrika- nischen Republik insgesamt rund 24 Mil- lionen. Davon sind 4,500.000 weiße Staatsbür- ger, 16,000.000 Neger, und der Rest setzt sich aus Asiaten und diversen Mischras- sen zusammen. Nun gibt es in Europa, Osterreich nicht ausgenommen, eine gewisse Anzahl von Menschen, die glauben, auf Grund der Bevölkerungsstatistik, den Weißen Süd- afrikas aus dem weit vom Schuß befindli- chen Norden Ratschläge erteilen zu müs- sen, die da lauten »Afrika den Afrika- nern<(, wobei diese europäischen Ratgeber unter den Afrikanern sozusagen die Neger meinen. Wenn man aber in der Besiedlungsge- schichte dieses Landes nachliest, stellt man rasch fest, daß Südafrika vor ca. 150 Jahren noch kaum bewohnt war, sondern dieses Land fast ausschließlich von nicht seßhaften Negerstämmen durchwandert worden ist, wobei die natürlichen Wasser- vorkommen den Weg und die Dauer de Aufenthaltes eines Stammes oder Volkes in eitlem Landstrich bestimmt haben. Erst mit der großen Besiedelungswelle der Voortrekker, zu deutsch der aus der, Niederlanden in den Süden, in dieses fast menschenleere Land, eingewanderter Bauern, begann die konstruktive Bewirt- schaftung der Südspitze des afrikanischen Kontinents. Es folgten weitere Bauern und Hand- werkr aus Holland, dann kamen die Bri- ten dazu und schließlich Menschen aus ganz Europa. Menschen, die Tausende von Kilometern entfernt von ihrem Ge- burtsland neu anfangen wollten und muß- ten. - Es mag schon sein, daß in der ersten In- dustrialisierungswelle an den schwarzen Arbeitskräften Unrecht geschah, das wird in Südafrika keinesfalls bestritten oder abgeleugnet. Aber es ist noch nicht so lan- ge her, daß in unserer Industrie- und Zivi- lisationsgesellschaft erst die Kinderarbeit abgeschafft worden ist. Das sollte man bei Ratschlägen nach außen nicht ver- schweigen, ich meine damit, daß der zivi- lisatorische und soziale Vorsprung Eurc- pas gegenüber Südafrika nicht so groß ist. Aber verlassen wir den mehr theoreti- schen Teil der Betrachtung und schauen wir uns an, was unter der Führung und Anleitung und mit der fleißigen Hände Arbeit der vor Generationen in das Lani gekommenen Menschen weißer Hautfar- be aus diesem mit viel Sonne, aber mit we- nig Regen, d.h. Wasser gesegneten oder auch geplagten Land gemacht wurde. Abgesehen von der Seuchenbekämp- fung, die das Land beinahe an euro- päische Verhältnisse heranbrachte und da- mit, zusammen mit der medizinischen Be- treuung und Hygienemaßnahmen, der schwarzen Bevölkerung erst die Überle- benschance vergrößerte - früher starben von fünf Kindern durch Krankheiten und Seuchen durchschnittlich vier davon im frühen Kindesalter - konnte dem Land Quadratkilometer um Quadratkilometer für die landwirtschaftliche Nutzung abge- rungen werden. Im Jahre 1979 wurden in Südafrika landwirtschaftliche Güter und Produkte im Werte von 64 Milliarden Schilling erzeugt, wobei Mais, Weizen, Fleisch, Wein und Schafwolle exportiert werden, was soviel bedeutet, als daß die- ses Land seine Menschen nicht nur gut er- nähren, sondern Güter exportieren kann. Wenn man weiß, wie wenig Niederschläge es gibt (1981 und 1982 ist noch überhaupt kein Regen gefallen) und wie ausgetrock- net und mager die Bodenscholle größeren- teils ist, dann erst kann man diese dahin- terstehende Leistung ermessen und mit großer Hochachtung betrachten. Erfindergeist, technisches Können, ge- waltige Kapitalinvestitionen und große Risikobereitschaft sowie enorme Energie haben das Agrar- oder Bauernland Süd- afrika in den letzten Jahrzehnten zu ei- nem modernen und wie die nachstehen- den Zahlen beweisen werden, führenden Industriestaat gemacht. Schauen wir uns die Produktionsquo- ten an: Offizielle Statistiken der »Stand- ard-Bank« - guide to business in South African Economic Profile - herausgege- ben im Jahr 1980: Produktion: Gold: Mit 49 Wo der Weltproduktion an erster Stelle. Platin: Mit 49 Wo der Weltproduktion an erster Stelle. Vanadiun: Mit 40 Wo der Weltproduk- tion an erster Stelle. Chrom: Mit 34 Wo der Weltproduktion an erster Stelle. Magnesium: Mit 20 Wo der Weltproduk- tion an zweiter Stelle. Diamanten: Mit 20 Wo defWekproduk- tion an dritter Stelle. b Antimon: Mit 13 Wo der Weltproduk- tion an dritter Stelle. Fluorspar: Mit 9 07o der Weltproduk- tion an dritter Stelle. Uran: Mit 11 Wo der westlichen Länder an dritter Stelle. Ferner liegt Südafrika in der Weltpro- duktion bei Asbest an 4., bei Nickel an 7., bei Kohle an 7., bei Eisenerzen an 9., bei Kupfer an 10., bei Zinn an 10. und bei Zink an 21. Stelle. Im Jahre 1978 wurden von der Südafri- kanischen Republik Lebensmittel, Chemi- kalien, Eisen und Stahl, Motore und Ma- schinen, Textilien, elektrische Geräte, Pa- pier und Holzwaren sowie sonstige Waren im Werte von rund 367 Milliarden Schil- ling auf den diversen Märkten umgesetzt. In den Volks- und Mittelschulen wur- den im Jahre 1980 unterrichtet: 3,591.000 Kinder und Jugendliche aus der schwarzen Bevölkerung, 980.000 Kinder und Jugendliche aus dr weißen Bevölkerung, 750.000 Kinder und Jugendliche anderer Rassen und 210.000 Kinder und Jugendliche Asiaten. Auf den Universitäten und Technischen Hochschulen studierten 1980: 35.000 Angehörige der Negerrassen, 168.000 Angehörige der weißen Bevölke- rung,
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