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Seite 38 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. Februar 1983 14.000 Angehörige anderer Rassen und 14.000 Asiaten. Bei Wohnungen, Transportmittel, Energie, medizinischer Betreuung und bei den Steuern und Abgaben zahlen die Wei- ßen um 2/3 bis 3/4 mehr als alle anderen Bevölkerungsgruppen, was damit zusam- menhängt, daß die weiße Bevölkerung auch im Durchschnitt wesentlich mehr verdient. Man könnte über Südafrika viel mehr berichte Mit diesem Abriß aber glaube ich, ein Land skizziert zu haben, dessen Bevölkerung, weiß, schwarz und misch- farbig, sich nicht nur in einem wirtschaft- lichen Aufbruch, sondern auch in einer psychologisch menschlichen Konsolidie- rung befindet, die das Nebeneinander und das Miteinander sichtbar bestätigt. Auf jeden Fall kann man sich die Dinge aus europäischer Sicht nicht so leicht machen, wie das manchmal getan wird. Südafrika den Negern ist mit Sicherheit keine Lö- sung, Südafrika den Südafrikanern wohl, denn nach der ersten These müßte man gerechterweise auch sagen: Nordamerika und Südamerika den Indianern, ein ver- geblicher Ruf, der wohl vom atlantischen Wind verblasen auf dem amerikanischen Ein richtiger Bauernkalender muß vie- les in sich vereinigen; er muß ein Jahr- buch mit klarer weltanschaulicher Aus- richtung sein, er muß fachlich informie- ren, er muß - und das ist besonders wichtig - die materiellen und mindestens gleichviel auch die geistig-seelischen Wer- te ansprechenden Lesestoffe anbieten. All das erfüllt in einer ausgewogenen Mi- schung auch der »Tiroler Bauernkalender 1983« wieder, der im Herbst die Drucke- rei verließ und an fast allen bäuerlichen Haushalten des Landes übermittelt wur- de. Der Redakteur dieses knapp 400 Sei- ten starken Kalenders schafft dies mit be- währter Methode: In den Beiträgen kom- men prominente Autoren zu Wort, dies- mal beispielsweise Landeshauptmann Eduard Wallnöfer, Bischof Reinhold Ste- cher und das Mitglied des Europa- Parlaments, Dr. Otto Habsburg.- Zwi- schen den vielen schwarz/weiß-Bildern und den ausgesuchten Farbbildern finden sich kürzere und längere »Geschichten«, Gedichte und fachbezogene Aufsätze. Der erste Teil ist diesmal in Text und Bild dem Jubiläum »100 Jahre Landeskultur- rat« gewidmet, das im Frühjahr 1982 glanzvoll gefeiert wurde. Nichtbäuerliche Interessenten können den Tiroler Bauern- kalender 1983, der wie immer mit einem reichhaltigen Kalendarium und der aus- führlichen Welt- und Zeitchronik ausge- stattet ist, in der Kanzlei des Tiroler Bau- ernbundes, 6020 Innsbruck, Brixner Stra- ße 1, zum Preis von S 70.— bestellen. Leider hat auch diesmal der Feind aller Druckwerke, der Fehlerteufel, nicht ge- schlafen. Natürlich heißt der Landesamts- direktor auch weiterhin Meinhard, nicht Reinhard Gstrein, und auch der Abt von Kontinent nie ankommen würde. Ich muß diesem Land Südafrika mein Kompliment zollen, jedem einzelnen Einwohner, allen, die dort ein Zuhause haben und für dieses Land ihr Wissen und ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen, ohne Unterschied von Herkommen und Farbe. Ich habe unter anderem mit einem Bauern gesprochen: Er sagte mir: Ich habe Frau und Kinder, meine Familie bearbeitet seit vier Genera- tionen dieses Land und züchtet Rinder. Hier bin ich zu Hause. Ich habe keine an- dere Heimat, meine Heimat ist Südafrika, ist das Land meiner Eltern und Großel- tern, hier bleiben wir. Dieser Bauer hat recht, und er sprach für die Millionen Südafrikaner, die in diesem Land arbei- ten. Wer dieses Recht auf eine Heimat be- streitet, sollte sich unverzüglich aus dem Bemutterungsnetz europäischer Sozialpo- litik befreien und fernab von unserem sat- turierten Europa mit der Hände Arbeit, mit Pickel und Schaufel ein kleines Stück- chen Steppe fruchtbar machen und versu- chen, es gegen den heißen Wind und die sengende Sonne fruchtbar zu erhalten. Dr. J. Ziepl, Kitzbühel Stift Wilten heißt nicht Steger, sondern Stöger. Unangenehm ist auch der Fehler in der Inhaltsangabe, wo Kammeramtsdj- rektor Dr. Jakob Haider als Autor des Artikels über das 100-Jahr-Jubiläum des Landeskuiturrates angeführt wurde. Un- angenehm deshalb, weil in diesem Beitrag das große Verdienst von Dr. Haider bei der Vorbereitung des gelungenen Festes dokumentiert wurde. Nicht Dr. Haider hat ihn geschrieben, sondern der Presse- betreuer des Jubiläums, Dipl.-Ing. Win- fried Hofinger. (Aus Tiroler Bauernzeitung vom 18. November 1982) 00000000000000000000000000000000000 Maishofen: Guter Jahresbeginn Am 27. Jänner hielt der Rinderzucht- verband Maishofen seine 456. Zuchtvieh- versteigerung, die erste dieses Jahres, ab. Dank überdurchschnittlicher Qualität, hoher Einsatzleistungen und zahlreichen Besuches inländischer Käufer kam es zu einem sehr zügigen, guten Verlauf. Von den 334 aufgetriebenen Kühen und Kalbinnen wurden 328 zur Versteigerung zugelassen und 308 verkauft. Gegenüber der Dezemberversteigerung 1982 verbes- serte sich der Durchschnittspreis der Kühe um knapp 5 50.— und jener der Kalbin- nen qualitätsbedingt um 5 440.—. 49 Wo aller Kühe und Kalbinnen standen bereits in Milch, wobei die durchschnittli- che Tagesleistung der Kühe 22,5 kg Milch und jene der Kalbinnen 16,7 kg Milch be- trug. Die Spitzenwerte erzielten mit 31,6 kg Milch bzw. 24,9 kg Milch eine Pinz- gauer Jungkuh bzw. eine Fieckviehkaibin aus der Anpaarung mit Red Friesian. Auch der verbesserte Futterzustand der Tiere trug zum guten Ergebnis der Ver- steigerung bei. Im einzelnen wurden folgende Ergeb- nisse erzielt: 1. Kühe: Von den 195 aufgetriebenen Kühen wurden 189 bewertet und 178 zu Preisen von 5 14.000.— bis 5 32.800.— verstei- gert. 2. Kalbinnen: Von den 139 aufgetriebenen Kalbinnen wurden alle bewertet und 130 zu Preisen von 5 11.400.— bis S 28.200.—verkauft. Verkaufsrichtung: Salzburger Flachgau 161, Salzburger Gebirgsgaue 42, Tennengau 26, Nordtirol 19, Oberösterreich 18. Zum Export ka- men 22 Kühe und Kalbinnen nach Italien und 20 nach Deutschland. Den besten Preis bei den Kühen erzielte eine vom Balthasar Muiitzer, Scheib- moosbauer in Goldegg, gezüchtete Soli- tär-Tochter mit einer zweijährigen Durch- schnittsleistung von über 6100 kg Milch. Sie wurde vom Huberbauer Siegbert Eibi in Anthering ersteigert. Der Spitzenpreis bei den Kalbinnen er- zielten eine Schwarzbuntkaibin, gezüchtet vom Kieindötlingbauer Sebastian Herzog in Leogang, bzw. eine vom Löckerbauer Johann Schlick in Unternberg gezüchtete Fleckviehkalbin aus der Anpaarung mit Red Friesian. Sie wurden vom Mühlberg- bauer Johann Plackner in Eugendorf bzw. vom Miglbauer Georg Sommerauer in Straßwalchen angekauft. Vor Beginn der Großviehversteigerung wurden noch 35 Kuhkälber unterschiedli- cher Qualität angeboten, von denen 26 zu Preisen von 5 3200.— bis 5 9000.— im Durchschnitt um 5 5423.— den Besitzer wechselten. Die nächste Absatzveranstaltung für Kühe und Kalbinnen findet am Donners- tag, den 24. Februar, statt. »Tiroler Bauernkalender 1983«
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