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Andreas und Martha Unterrainer, im Bild im Festzeit der EdeiwejJigiide beim Jahr- markt der Stadtmusik 1982. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. Februar 1983 aufzunehmen und die bestehenden Kon- takte zu vertiefen. So darf ich nun im Namen der Gemein- devertretung, der Mitglieder des Yama- gatschinklubs und aller Bürger Kitzbühels den Bürgern und Freunden von Yamagata herzliche Grüße entbieten. Unser Wunsch ist, die Kontakte zwi- schen den Menschen beider Städte zu er- weitern und zu vertiefen, um so einen ech- ten Beitrag zur Völkerverständigung in dieser unheilschwangeren Welt zu leisten. Gerhard Resch, Obmann des Kitzbüheler Yamagatschinklubs: Manchmal wird nach dem Sinn solcher Städtefreundschaften gefragt! Meiner Meinung nach gibt es zwei Beweggründe, diese Städtefreundschaften zu fördern: Die Welt erlebt immer wieder feindliche Auseinandersetzungen. Wenn man von wirtschaftlichen und politischen Gründen absieht, so waren es sehr oft nationalisti- sche und weltanschauliche Gründe, die dazu geführt haben. Unverständnis, ge- zielter Aufbau von Fremdenhaß und Into- leranz hatten beim Ausbruch mancher Konflikte einen wesentlichen Anteil. Im Zeitalter moderner Beförderungs- mittel ist die Welt näher zusammenge- rückt. In wenigen Stunden sind alle Teile der Welt erreichbar. Um Menschen in anderen Ländern bes- ser kennen zu lernen, um sie besser zu ver- stehen, um Vorurteile abzubauen, sind solche Städteverbindungen wertvoll. Ge- rade unsere Verbindung mit der Stadt Ya- magata ermöglicht es uns, in eine hochzi- vilisierte, interessante für uns jedoch sehr fremde Welt hineinzublicken. Es bedarf der Toleranz, sich gegenseitig zu verstehen, und es bedarf des Wollens Am 20. Februar 1983 feierten das Ehe- paar Andreas und Martha Unterrainer von uns allen, gegenseitig etwas zu lernen. Eine Städteverbindung dieser Art kann dazu nur einen kleinen Beitrag leisten. Es erscheint mir wie ein Sandkorn; aber viele Sandkörner ergeben auch einen Hügel Sand, Sand, mit dem Gebäude errichtet werden können. Wir wollen mit dieser Verschwisterung ein Gebäude der Freund- schaft, des Verstehens errichten. Was wir mit dieser Verschwisterung er- reicht haben, ist das Aufstoßen einer Türe zum besseren Verständnis zueinander, und die Stadt Kitzbühel hat hier ein gutes Beispiel für viele andere gesetzt. Aber es ist sicherlich besser, etwas Klei- nes zu tun, als nur immer von großen Din- en zu sprechen. Wirtschaftliche Berührungspunkte: Ja- pan zählt heute zu den großen Wirt- schaftsnationen der Welt. Dieses Land hat es rechtzeitig verstanden, Forschung und Entwicklung für zukunftsträchtige Industriezweige zu betreiben. Heute ist Japan führend im Computer- wesen, die ersten einsatzbereiten Roboter arbeiten bereits. Die totale Umgestaltung der Industriegesellschaft steht uns bevor. Der Lebensstandard der Japaner ist ge- waltig gestiegen, und Japan wurde eine der großen Reisenationen der Welt. Euro- pa ist zwar weit entfernt, aber trotzdem kommen von Jahr zu Jahr mehr japani- sche Gäste. Für Japaner ist Osterreich noch kein Reiseziel und wird meistens mit Australien verwechselt. Als europäisches Ferienziel ist Osterreich noch ein Randge- biet für die Japaner. Wenn es uns gelingt, vermehrt Japaner nach Österreich zu bringen und hier wie- derum nach Kitzbühel, so wäre das sicher- lich eine große Hilfe für die Fremdenver- kehrswirtschaft. geb. Neumayr, Kitzbühel, das Fest der Goldenen Hochzeit. Wir gratulieren! Es würde auch in unser Fremdenver- kehrskonzept passen, unseren Gästeanteil auf möglichst viele Nationen aufzuteilen, um nicht allzusehr vom wirtschaftlichen Auf und Ab einer einzelnen Nation ab- hängig zu sein. Yamagata, mit dem Wintersportort Zao als Provinzhauptstadt, ist hier ein idealer Partner. Es ist ein Fuß fassen in Ja- pan, ein Versuch, einen Partner zu fin- den, der bereit ist, uns bei diesem Versuch in das japanische Geschäft einzusteigen, sicherlich helfen kann. Hier müssen nur Initiativen gesetzt wer- den. Von selbst geht nichts! Es ist nutzlos, darüber zu jammern, wenn eine Saison nicht wunschgemäß läuft, man muß rechtzeitig und langfristig Geschäfte aufbauen und auch in ein sol- ches Geschäft etwas investieren. Um die Kontakte mit Yamagata auszu- bauen, hat sich in unserer Stadt 1977 der Kitzbühel-Yamagatschin-Verein gebildet. Viele der Mitglieder haben Yamagata be- sucht, und wir sprechen noch heute von der großartigen Gastfreundschaft, die uns entgegengebracht wurde. Es war für all jene, die diese Reise mitgemacht haben, ein Erlebnis, welches wir nicht so schnell vergessen werden. Die zahlreichen Gegen- besucher aus Yamagata beweisen uns, daß echte Freundschaften geschlossen wurden. Von allen Anfang an waren wir be- strebt, keine Steuergelder für unsere Ver- schwisterungen zu vergeuden. Die Besu- che in den jeweiligen Orten wurden ohne Zuschuß der Gemeinde von jedem Reisen- den selbst bezahlt. Ich möchte mich bei all jenen, die diese Freundschaft zwischen Kitzbühel und Yamagata idealistisch un- terstützt haben, auf das herzlichste be- danken. Ich grüße unsere Freunde in Yamagata, die heute Abend tausende Kilometer von uns entfernt unser 20jähriges Jubiläum feiern. Wir freuen uns auf den Besuch der japanischen Abordnung im August dieses Jahres. Ich möchte mich auch bei der Stadtge- meinde Kitzbühel bedanken für das Ver- ständnis und das Entgegenkommen. Mei- ne Bitte für die Zukunft: Unterstützen Sie auch weiterhin diese idealistische Verbin- dung zum Wohle unserer Stadt und zum Wohle unserer Jugend, die lernen und verstehen muß, daß Toleranz, Idealismus, Gemeinschaftssinn und Freundschaft die Grundlagen sind für ein friedliches Ne- beneinander in Freiheit. 0000000000000000000000000000000000 Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Sektion Pensionisten, Bezirksgruppe Kitzbühel: Sprechtag Der nächste Sprechtag findet am Frei- tag, den 4. März 1983, in der Zeit von 9 bis 11 Uhr im Sitzungssaal der Arbeiter- kammer Kitzbühel, Gerbergasse 11, statt. Hartmuth Prokopetz Schriftführer Goldene Hochzeit in Kitzbühel
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