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Bergwacht-Hauptversammlung im Schulungsraum des Alpinhauses in St. Johann in Tirol. Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. März 1984 Bergwacht-Hauptversammlung in St. Johann II. Teil und Schluß Vielleicht hat der eine oder andere Bergwächter den Sinn der Dienstverrich- tung als Hilfsorgan der Behörde noch im- mer nicht erkannt. In diesen Fällen bitte ich die Einsatzstellenleiter durch Schu- lung und praktische Dienstverrichtung diejenigen Bergwächter zu motivieren, diese Tätigkeit so auszuüben, daß diese der Behörde auch tatsächlich dienlich ist. Die Bergwacht wurde ja vom Amt der Landesregierung mit dem Ziel, für die Be- hörde als Hilfsorgan tätig zu sein, ge- schaffen und wird auch mit Zuteilungen entsprechend bedacht. Eine gewisse Problematik stellt für den Bergwächter das Nahverhältnis mit den Menschen seiner Wohngemeinde dar. Er muß und will mit diesen in einem unge- störten, gut nachbarlichen Verhältnis zu- sammenleben, was ja allgemein verständ- lich ist. Er befürchtet aber, daß bei einem erforderlich gewordenem Einschreiten ge- gen einen Ortsansässigen dieses Verhält- nis gestört werden und sich in der Folge für seine Person nachteilig auswirken könnte. Vom Bezirksleiter wurde für sol- che Fälle angeboten, daß ein Bergwächter aus dem Nachbarsprengel ausnahmsweise diesen Dienst durchführt. Das Ergebnis darüber ist in solchen Fällen dem Einsatz- stellenleiter des betreffenden Sprengel, in dem die Dienstverrichtung durchgeführt wurde, zu übermitteln. Die Bedeutung des Waldes hat im Um- weltschutz Vorrang, da ein Leben ohne Wald in unserer Region nicht möglich ist. Was aber können wir Bergwächter gegen das sogenannte »Waldsterben« tun, wird sich jeder von uns diese Frage zu stellen haben. Auf keinen Fall sollten wir resig- nieren, damit würden wir uns selbst auf- geben. Wir setzen Vertrauen in die dafür zuständigen Behörden, daß diese der dro- henden Gefahr die entsprechende Beach- tung schenken und geeignete Maßnahmen setzen werden. Wir als Bergwächter aber sollten immer mit offenen Augen für die Umwelt mit unserer Tätigkeit die Behör- den darin unterstützen, indem wir Vor- kommnisse aufzeigen, die unserem Le- bensraum zum Schaden gereichen kön- nen. Es ist auch erforderlich, einmal dar- auf hinzuweisen, daß die Tätigkeit des Bergwächters sich nicht allein auf die Berg- region erstreckt, sondern wie aus den Gesetzen, bei deren Vollzug wir mitzuwir- ken haben, bereits und vorwiegend in den Talregionen beginnen muß. Durch den Anbau der Wildangerhütte durch die Sektion »Wilder Kaiser« des OAV wurde die Biwakschachtel dort nicht mehr benötigt. Der Bezirksleiter stellte daher an das Bundesheer das Ansuchen, die noch immer im Besitz des Bundesheer befindliche Biwakschachtel mittels Hub- schrauber auszufliegen, was am 21. Okto- ber 1983 dann auch erfolgte. Herrn Hauptmann Berktold mit seinen Soldaten dafür recht vielen Dank. Mit dem Amt der Tiroler Landesregie- rung, Abt. Umweltschutz als unsere Auf- sichtsbehörde, haben wir mit Dienstauf- trägen auch einige Vorfälle betreffend Naturschutzgebiet »Wilder Kaiser« abge- führt. Etwas überrascht wurden wir mit der Verordnung Nr. 31 vom 29. März 1983, mit der die Erklärung zum Land- schaftsschutzgebiet von Kössen—Kirch- dorf und Waidring erfolgte. Wir wurden mit dem Erscheinen des Gesetzblattes vor vollendete Tatsachen gestellt. Natürlich wird von uns als Bergwacht diese Tatsa- che befürwortet, da uns damit eine weite- re gesetzliche Handhabe für den Natur- schutz in diesem Gebiet gegeben ist. Wir bitten die Herren der Abt. Umweltschutz auch in der weiteren Zukunft um die Un- terstützung und bringen dazu unseren Dank zum Ausdruck. Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, daß man uns in unserem Bemühen um ei- ne Erhöhung der Zuteilung sowie die Re- fundierung der Kosten für das Umquar- zen der Handfunkgeräte die Unterstüt- zung hat zuteil werden lassen. Dafür un- seren aufrichtigen Dank. Nun aber darf ich auch an die Herren der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel den besonderen Dank für die Unterstüt- zung bei der Durchführung der Behörden- dienste aussprechen. Sie haben immer Be- reitschaft gezeigt, wo es uns an Erfahrung bei der Bearbeitung von für uns schwieri- gen Vorfällen fehlte, uns den rechtlich einwandfreien Weg dazu zu zeigen. Es wird von uns mit großem Bedauern die Versetzung des Herrn Dr. Unterlechner, mit dem wir in recht angenehmer Art und Weise zusammenarbeiten konnten, zur Kenntnis genommen. Besonderer Dank dem Chef der unmittelbar vorgesetzten Dienstbehörde, Herrn Bezirkshauptmann OR Dr. Hans Heinz Höfle, der sich trotz der vielen Aufgaben und Verpflichtungen immer wieder die Zeit genommen hat, für uns Bergwächter präsent zu sein. Besonderer Dank auch an alle Bürger- meister im Bezirk, die den Einsatzstellen- leiter ihrer Gemeinde mit einer finanziel- len Zuteilung die Anerkennung ihrer Dienstleistung honoriert haben. Es darf aber auch die Unterstützung durch die Gemeindebediensteten anläßlich der Klä- rung von Vorfällen zum Umweltschutz in einigen Gemeinden hervorgehoben wer- den. Damit zeichnet sich in dieser Zusam- menarbeit das besondere Interesse für ei- ne saubere und intakte Umwelt auch vom Standpunkt der Gemeinden ab. Dafür wollen wir auch allen daran Beteiligten unseren aufrichtigen Dank aussprechen. Es ist mir ein Bedürfnis, dem Herrn Bürgermeister Dipl.-Ing. Partl, dem Amtsleiter und den Angestellten im Amte der Marktgemeinde St. Johann für die Unterstützung der Bezirksleitung der Ti- roler Bergwacht besonders zu danken. Mit der Bundes-Gendarmerie im Bezirk Kitzbühel haben wir immer guten Kon- takt, um im Bedarfsfalle eine eventuell er- forderlich werdende Assistenz erbitten zu können. Ich darf auch an den Herrn Be- zirkskommandanten Abt.-Insp. Pontiller unseren Dank aussprechen. Auch an die Fremdenverkehrsverbände sowie an alle Bergbahn- und Skiliftunter- nehmungen, die unseren Bergwächtern zum Zwecke der Dienstverrichtung Frei- fahrten mit ihren Aufstiegshilfen ermögli- chen, wollen wir ebenso vielmals danken. Schließlich möchte ich nun allen Ein- satzstellenleitern des Bezirkes Kitzbühel, deren Stellvertreter, allen Bergwächtern und Anwärtern für ihren Einsatz im Na- men der Tiroler Bergwacht den gebühren- den Dank aussprechen und an Euch die Bitte richten, mich bei der Bewältigung
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