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Beim Scheriuigbauem - heimatkundliche Studie Zu Schering in fochberg. Rechts der scge1'rannte »Stal< und links der neue Hof. Seite 3 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. März 1984 Am .3. Juli 183 machte der Jochher- ger Ortschronist Jöchl Geog einen Be- such beim 1245 rri hoch gelegenen »Sehe- ringbauer<' (nicht »Schering«, wie manchmal fälschlich angegeben). Dies st der höchstgelegene und entlegenste (vorn Dorf 2 Stunden Fußweg) Bauernhof :n Jochbeng. Der unmitteibare Anlaß zu einem rück- blickenden Gespräch mit der Familie Foidl ist der tevi:rstehende Umzug in das neuerbaute 1-laus. Altbauer '>Christa«, Jahrgang 1905, weiß zu berichten:« »Seit 1902 ist meine Familie her heroben. Wie kam es dazu? Mein Vater Christian war zuerst Stangerbauer, Schering hatte des- sen Bruder Georg gekauft. Orgl war schon ziemlich alt, er ratte eine kränldi- ehe Frau, die ihm bei der Feldarbeit nicht viel helfen kcnnie und damals noch keine Kinder. Sc' war :hm dieser extreme Berg- bauernhof zu groß zum allein Einarbei- ten. Deshalb tauschten die beiden Brüder: Örg wurde S - angerbauer, Christian wurde Scheringbauer. Seine Kinder Mali (Ja- mals 1 1/2 Jahre alt), Aoid1, Lina j.rid Sepp seit dem 1. Weltkrieg vermißt) zo- gen rnt hinauf, ich wurde 1905 zu Setze- ring geboren. 1932 heiratete ich meine Frau Anna (gebrene Oernzoser). Vori- ges Jahr fe:erten wir unsere »Goldene Hochzeit«. ein paar Monate danach starb sie. Mein Va- er war schon 80 Jahre alt, als er mir endlich den Ho:' übergab. Auch nacz der Hofübergabe war das Einringen der Heuernte nDch lange gleich hart wie bei meinem Vater, denn es gab :ic'ch immer keine MascLnen, nur ein P:er. erleichterte die Arbeit etwas. Das SchiJgehen war für die Kinder sehr be- schwerlich. Heimzu waren sie 1 1/2 b:s 2 Stunden unterwegs. Wegen der argen Schneeverwehungen mußten sie im Win- ter manchmal mehrere Tage zu Hause bleiben<'. Herr Jöchl bringt die Rede auf die Wil- derei. Der Altbauer gibt gerne zu, daß sein Vater und dessen Bruder C)rg als Wil- derer bekannt waren. Sie waren ja »Hechenberg-Bjben<. Zur Geschichte des Scherinighores berichtet er: »Schering war füher ein Zulehen zum Martenhof. Das benachbarte Stallern gehörte zu Spit- zegg, nicnt zu Marten. Als S3itzegg ab- brannte, tauschten der Martenbauer und Spitzegg-Wast. Spitzegg am zu Marten, Wast übernahm Schering und baute auf das Haus ein Stxkwerk darauf. Der Stall stand schcn immer so<:. Herr Jxhl bezeichnet Gebäude dieser Art als »Altstall«, deren es früher viele gab, z.B.: die Scnradl-Asten, der Neubau (der abgerannr ist), Bruggenmoos ... Der hohen Lage wegen könnte man anneh- men, Schering sei einmal Alra gewesen. Das war es aber nie, es wurde immer ge- mäh:. Der Fütterer blieb beim Galtvieh herinnen, bis cas Heu aufgefüttert war, genau wie in der Wildalm drinnen. Zu Spitzweg war rund 30 Jahre lang »Farnbichl-Peter« Fütterer. Da es nur we- nig Unterhaltung für ihr gab (kein Radio, kein Fernsehen, nur den Bauernkalender!), kam er fast jede Wo- che ein- bis zweimal zum Kartenspielen zu den Scheringleuten herein. Auf Herrn Jöchis Frage, wann - wie er sich erinnern könne - extrem viel Schnee gelegen sei, erzählte »Christa«: »Vor zwei Jahren halen wir in der »Lacke« drinnen einen Meter Schnee ab- geschöpft, dann war noch ein Meter dar- auf. Da lagen also [iber zwei Meter Schnee. Katastrophennäßig spüren wir vom Augraben nichts, aber in der »Lacke« drinnen gehen .Echon Gräben herunter«. Die »Lacke<' hat der Sche-inger vom Franz Egger vuigo »Hechenbergeri< dazu- gekauft. Günstig wäre es gewesen, den Grund mitsamt dem Wald zu kaufen. S hat ihn der Hechenberger selbst geschla gen, und das waren ca. 400 fmHoIz. Jetzt steht die Familie Foidl vor der Einzug in das neuerbaute Haus. (Di Großfamilie bestand aufs meiste aus ei Personen und lebte auf verhältnismäßi engem Raum). Der Altbauer meint dazu: »Das neu Haus ist schon recht; wir wollten scho: lange eines, aber wir hatten keinen Weg der von Lastautos befahren werden konn te. Das ganze Baumaterial mit dem Pfer hinaufzuführen, was wäre das für ein Arbeit gewesen«! Ing. Wörgartner von der Bezirksbau ernkammer kam mehrmals zu uns herauf klärte uns über die Möglichkeiten auf Uni sagte schon vor langem: »Wenn ihr ein Straße habt, gibt es auch ein neues Hau ab! Du wirst schon sehen, das erlebst di auch noch!« Vor drei Jahren (1980) wurde di Asphaltstraße bis zu uns herauf fertiggc stellt. Der elektrische Stromanschluß wa erst vor 12 Jahren erfolgt! »Im Augus 1981 fing der Hausbau an - und nich ganz zwei Jahre später sitzen wir schon ii der Küche herinnen. Sie ist schön einge richtet, alles ist neu in dem großen Haus« stellt Her Jöchl fest. »Der Umzug so) gleich nach der Mahd erfolgen, jetzt is dazu keine Zeit«, ist die einhellige Mei nung der Familie Foidl. Auch auf den Neubau soll der gleiche Name >Schering bleiben. Herr Jöchl wünscht der ganzei Familie viel Glück zum Einzug in da neue Heim. Schtilerskitag der Volksschule Jochberg 1984 Kinder- und Schülerclubmeisterschaft SCJ 1984 Durchführender Verein für beide Ric sentorläufe war der Skiclub Jochberg. B herrlichem Wetter feuerten die vielen Zu schauer die kleinen begeisterten Rennläu fer mit viel Applaus an. Nach dem 2. Ric sentorlauf am Nachmittag um ca. 16 Uh war die Preisverteilung im Musikpavillon Die Kinder konnten es kaum erwarten, bi sie Medaillen und Pokale im Empfan nehmen konnten. Der Obmann des Skiclubs Jochberg Vizebürgermeister Richard Noichl, konii te neben den Schülern auch viele Jochbei ger begrüßen. Für die Medaillenübergabe des Schülei skitages war auch Frau Direktor de Volksschule Jochberg sowie die Kindei gartentanten erschienen. Für die Clubmeisterschaft der Schüle wurden die Pokale von der Clubleitun übergeben. Der Obmann dankte noch allen Funk tionären für das Zustandekommen de Veranstaltung und verabschiedete sic von der jubelnden Jochberger Jugend. Ski Heil Der Skiclub Jochber 11
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